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Der Bundesverband Solarwirtschaft, kurz BSW-Solar, warnt eindringlich vor den vorgeschlagenen Maßnahmen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel von der SPD in Bezug auf die Errichtung neuer Photovoltaikanlagen, nämlich dass die EEG-Umlage auch beim Eigenverbrauch fällig werden soll. Gegebenenfalls würden die EEG-Kosten hierdurch eher steigen.
Im Fokus stand hierbei die geplante Belastung des Eigenverbrauchs von neu errichteten PV-Anlagen mit 70% der EEG-Umlage. Dies wären nach aktuellem Stand wenigstens 4,4 Cent je kWh. Diese Belastung würde dazu führen, dass geplante Investitionen im Gewerbe vollständig zurückgefahren werden würden, so Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig von der BSW-Solar. Der Verband rechnet vor, dass sich die Amortisationszeit für neue PV-Anlagen mit einer Leistung von 60 kW im Gewerbe von derzeit ungefähr 10 Jahren durch diese Belastung auf mehr als 15 Jahren ausweiten würde. Wirtschaftlich würde sich dies für Unternehmen nicht mehr rechnen. Der akzeptable Amortisationszeitraum für Investitionen in Energiemaßnahmen sei hierdurch bei Gewerbebetrieben bei weitem überschritten, sagte Körnig. Hierzu wird auf eine Studie des Instituts für Wirtschaft in Köln verwiesen, welche belegt, dass sich solche Investitionen schon nach wenigstens sieben Jahren rechnen müssten, um überhaupt attraktiv zu sein.
Rückkehr zur Volleinspeisung ist nicht ausgeschlossen
Der Geschäftsführer der BSW-Solar teilte weiter mit, dass die mittelgroßen Gewerbebetriebe bereits im letzten Jahr mit einem Großteil der durch ihre PV-Anlagen neu installierte Leistung gerechnet haben und durch die geplante Änderung einen weiteren Zubau vermeiden werden. Ebenfalls sei hierdurch die von Bundesenergieminister Gabriel gewünschte Entlastung der Strompreise nicht realisierbar. Bis zum Jahr 2018 würde eine anteilige Belastung des Eigenverbrauchs bei PV-Anlagen nur rund 100 Millionen Euro an Einsparungen bedeuten. Dagegen stehen die möglichen Kosten, da ggf. viele Betreiber von Photovoltaik-Anlagen auf ihren Eigenverbrauch verzichten und wieder zur Volleinspeisung zurückkehren. Hierdurch sind Mehrkosten von wenigstens 300 Millionen Euro zu erwarten. Körnig ist sich sicher, dass es viel effektiver wäre, diese Belastung des Eigenverbrauchs den Großkraftwerken zuzurechnen, die jedoch vom Eckpunktepapier der SPD ausgenommen sind.
Kosten der Energiewende auf mehrere Schultern verteilen
Als mögliche Kompensation sei es jedoch auch möglich, dass die Politik vorsieht, die Einspeisevergütung für PV-Anlagen etwas anzuheben. Dies würde natürlich auch zu zusätzlichen Belastungen des EEG-Kontos führen. Positiv sei das Vorhaben der Bundesregierung, die Kosten der Energiewende auf mehreren Schultern zu verteilen. Hierbei sollten jedoch in erster Linie die Verursacher für Klima- und Umweltschäden herangezogen werden, so Körnig. So sei es unverständlich, dass der Betriebsstrom der Kohlekraftwerke und vom Kohlebergbau nahezu von der EEG-Umlage befreit sei. Dagegen werden die Nutzer von selbst erzeugtem PV-Strom zur Kasse gebeten.
Keine Erhebung der EEG-Umlage bei Bestandsanlagen
Momentan wird vom Bundesenergie- und Wirtschaftsministerium noch an dem Referenten-Entwurf der EEG-Novelle gearbeitet. Der Entwurf sollte Ende Februar 2014 vorgelegt werden. In der aktuellen Ressortabstimmung ist maßgeblich die geplante Anhebung der EEG-Umlage bei Eigenverbrauch für neue PV-Anlagen, jedoch nicht für industrielle Großkraftwerke. Auch wenn die EEG-Umlage für Bestandsanlage vorgesehen ist, sieht Körnig dies als Verhandlungsmasse, die letztlich nicht zum Tragen kommt. Dies sei mit Blick auf den Vertrauensschutz auch nicht durchsetzbar.
Der weitere Ausbau der Photovoltaik wirkt sich kaum noch auf den Strompreis aus
In dem Gespräch mit Körnig wird klar, dass es das angestrebte Ziel ist, den Solarstrom wettbewerbsfähig zu machen. Hierzu sei die Nutzung des Eigenverbrauchs umso wichtiger, so dass PV-Anlagen auch abseits des EEG rentabel werden. Sieht die Politik nun weitere Belastungen durch die EEG-Umlage vor, so würde sich der Zeitpunkt hierzu verzögern. Abhängig von der weiteren Kostensituation der Photovoltaikentwicklung kann es noch gut fünf bis 10 Jahre dauern, bis auch ohne EEG die Anlagen wirtschaftlich genutzt werden können. Durch eine fortschreitende Kostensenkung liegen die Stromgestehungskosten bereits unter den Stromkosten für das Gewerbe. Nach aktuellen Berechnungen der BSW-Solar verursacht ein Gigawatt einer neu installierten PV-Anlage nur noch eine Erhöhung der EEG-Umlage von rund 0,019 Cent / kWh. Der weitere Ausbau wirkt sich somit kaum noch auf den Strompreis aus.
Bildquelle: © Andreas Hernsdorf / pixelio – www.pixelio.de