Was ist bei Smart Home Anwendungen zu beachten?

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smart-home-applikationenAls im Jahr 2001 das Fraunhofer Institut eines der ersten eHomes bzw. Smart Homes zu Forschungszwecken konzipiert und eingerichtet hatte, erfolgte der Startschuss für den Wettlauf in die Wohnzimmer der Wohnungs- und Eigenheimbesitzer. Eine Vielzahl von Produktherstellern und Infrastrukturprovidern, wie Telekabel- oder Telekomunternehmen, wollen mit ihren Smart Home Services und Smart Home Geräten den deutschsprachigen Raum erobern.

Von Konstantin Heiller

Anfangs waren Smart Homes noch mit LAN oder BUS Systemen komplett vernetzte Häuser. Doch inzwischen haben es immer mehr netzwerkfähige Einzelkomponenten in unsere Wohnzimmer geschafft. Diese werden in die gängigen Netzwerksysteme bzw. über Protokolle wir Z-Wave, ZigBee oder EnOcean eingebunden, nachgerüstet oder „upgegraded“. Energieversorger, wie RWE und KELAG, bieten bereits günstige Komplettpakete an, die ein bescheidenes Funktionsportfolio abdecken. Speicherhersteller wie sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH) oder SENEC erweitern Ihre Akkupacks um Funksteckdosen und Stromtarife. Die österreichische neovoltaic setzt mit dem neocontrol oberhalb des Speichers, direkt in der Gebäudesteuerung, an.

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Doch was genau bedeutet Smart Home genau, was ist alles „smart“?

Die Anbieter dieser intelligenten Komponenten und Gesamtsysteme versprechen ihren KundInnen mehr Komfort, mehr Sicherheit und weniger Energieverbrauch. Bei all den „smarten“ Produkten verliert man schnell den Überblick, was Smart Home alles umfasst. Hier kann die folgende Unterteilung in vier große Anwendungsbereiche helfen, in die Smart Home Applikationen fallen können:

Zutrittskontrollen und -beschränkungen

In der ersten Kategorie finden sich alle Formen von Zutrittskontrollen und -beschränkungen. Was vor einigen Jahrzehnten mit dem automatischen Garagentor begonnen hat, entwickelte sich bis heute zum Smart Access mittels Fingerabdruckscan, Iris-Erkennung oder Keylock per Bluetooth Code. Hotels schicken Ihnen heute schon einen Code auf Ihr Handy und ersetzen die gewohnte Key-Card. Auch Ihr Wohnungsschloss können Sie bereits per Bluetooth steuern, oder Ihrer Nachbarin zum Blumengießen den Zugangscode whatsappen während Sie auf Urlaub sind.

Alarmanlagen und Raumüberwachung

Wenn Sie Ihren Access-Code bzw. Wohnungsschlüssel schon durchs Internet versenden, dann interessiert Sie vermutlich auch, wer in Ihrer Wohnung ist bzw. wer draußen bleiben sollte. Zur zweiten Kategorie von Smart Home Applikationen gehören daher zum Beispiel Alarmanlagen, die früher noch aufwändig verkabelt worden sind. Heute kommunizieren sie per Funk mit den Sensoren und auch mit Ihnen als Hausbesitzer über eine Handy-App. Rauchmelder und CO-Messgeräte sind schon in Smart Home Applikationen integriert, ebenso wie Flut- und Wassermelder. Mit meiner FIBARO Steuerung, die ich in meinem vorletzten Beitrag erwähnt habe, sind zwei Wassersensoren verknüpft, einer hinter der Spülmaschine, der andere hinter der Waschmaschine. Tropft es, bekomme ich eine SMS und hoffentlich bin ich dann in der Nähe, um nach dem Rechten sehen zu können.

Internet of Things

Der dritte große Bereich, in dem die unterschiedlichsten smarten Applikationen vertreten sind, umfasst alle elektronischen Geräte, die im „Internet of Things“ (IoT) miteinander (und mit Ihnen) kommunizieren können. Vor allem im Bereich von Beleuchtung (WeMo von Belkin, Lightify von Osram, etc.) und im Audio-Bereich (SONOS, Logitech und andere Streaming Geräte) können Sie immer mehr Geräte miteinander verknüpfen. Ihr Fernseher streamt den Sound auf den SONOS Soundbar, mit der Handyapp dimmen Sie die LED Lampe von OSRAM usw. Ihre Zahnbürste sagt Ihnen, wann Sie fertig sind oder wann Sie zu stark aufdrücken.

Smart Wearables

Ein wachsender Trend, den ich ebenfalls in den Bereich der Komfort- und Entertainment Applikationen einordne, sind Smart Wearables. Dazu gehören der Lauftracker von runtastic, einem österreichischen Start-up, das von Adidas gekauft worden ist, und die Produkte von FitBit, deren Waage „Aria“ mit dem WLAN verbunden ist und erkennt, welches Familienmitglied sich gerade auf sie stellt. Mittels Activity Tracking lassen sich Laufdistanzen, Liegestützanzahl, Schrittanzahl, die Menge an getrunkenem Wasser etc. aufzeichnen und auswerten. Das Smart Home und das Internet-of-thing gehen hier fast schon „unter die Haut“.

Energie- und Temperaturmanagement

smart-home-anwendungenDer vierte Bereich ist, meiner Meinung nach, das Rückgrat jeglichen Smart Home Konzeptes. Das Energie- und Temperaturmanagement eines Hauses über eine Smart Home Zentrale. Ein Smart Home System kann den Strom einer PV Anlage und eines Heimspeicher managen und elektrische Verbraucher schalten, abhängig davon, wann der Strom besonders günstig ist. Dies ist auch das erklärte Ziel des europaweiten Smart Meter Roll-Outs. Ob wir uns jedoch in unseren Gewohnheiten von dezentralen Messgeräten beeinflussen lassen werden, sei dahingestellt.

Über ein Home Energy Management System kann man die Gebäudefunktionen an seine Gewohnheiten anpassen und nicht andersherum. Sie kontrollieren damit auch die Heizung oder die Klimatisierung ihres Hauses. Über GSM können Sie schon die Elektroheizung in Ihrem Ferienhaus starten, wenn Sie ins Wochenende aufbrechen, oder mittels GPS ortet Ihr Thermostat, dass Sie auf dem Weg von der Arbeit nach Hause sind und kühlt im Sommer Ihre Wohnung oder heizt sie im Winter rechtzeitig vor Ihrer Ankunft auf.

Zahlreiche Speicher- und PV-Hersteller bieten bereits Add-on Produkte an: sonnen liefert optional bis zu drei Zubehör-Funksteckdosen mit denen man Verbraucher wie z.B. einen Heizstab ansteuern kann, SMA und andere PV Wechselrichterhersteller bieten standardmäßig eine Überwachung der PV Anlage über Internetanbindung an. Das österreichische Start-up neovoltaic geht hier einen Schritt weiter und positioniert sich in der DACH Region als erster „all-in-one“ Anbieter. So erläuterte Nicolas Veltzé, Vertriebsvorstand von neovoltaic: „Momentan drängen immer mehr Unternehmen aus dem Elektrokomponentenbereich ins Energiemanagement und versuchen sich an der Komplexität der energetischen Steuerung eines Hauses. Dem stehen Energie-Spezialisten wie neovoltaic gegenüber, die neben dem komplexen Energiemanagement auch die simplen Applikationen mit anbieten können.“

Wo geht der Markt für Smart Homes hin und was sollte man bei der Produktwahl beachten?

Das Wirtschaftsdatenportal Statista prognostiziert, dass sich die Anzahl der Smart Homes in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 2,4 Mio. Haushalte verachtfachen soll (im Vergleich zu 2015), was einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro entspräche. Ständig kommen neue Akteure auf den Smart Home Markt. Welche Standards sich schließlich behaupten werden, ist noch offen. Welche Unternehmen das Rennen um die Gebäudesteuerung, die WLAN Zahnbürste oder die eAuto-Ladestationen für die geschätzten zweieinhalb Millionen Smart Homes liefern werden, ist noch unklar. Egal, welches Smart Home System Sie wählen oder welches Produkt Sie in Ihr Internet-of-Things integrieren wollen; wichtig sind die Kompatibilität zu bestehenden Systemen und die langfristige Nachrüstbarkeit von Komponenten.

Bildquelle oben: Pixabay
Bildquelle mitte: Pixabay

Über den Autor Konstantin Heiller

cMag. Konstantin Heiller MIM (CEMS) unterstützt mit seiner Firma Blueberry Power Energie- und Elektrotechnikunternehmen bei der Umsatzsteigerung mittels Customer Journey Management. Nach mehr als 10 Jahren in der Energiewirtschaft und 5 Jahren davon im Bereich der Erneuerbaren Energie, informiert er in seinem E-Book darüber, wie man seinen Speicher auswählt und welche Fehler man beim Einbau vermeiden muss.

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