Nach wie vor schwächelt die Elektromobilität in Deutschland. Obwohl die Bundesregierung nach wie vor an ihrem Ziel festhält, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, sieht die Realität bisher anders aus. Verglichen mit dem Jahr 2015 waren die Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge letztes Jahr trotz Kaufprämie sogar rückläufig. Dennoch gibt es auch optimistische Prognosen: Importeursverbände erwarten in diesem Jahr einen starken Anstieg der Verkaufszahlen bei den Stromern.
Kaufprämie verfehlt ihre Wirkung
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldete für 2016 insgesamt 11.410 neu zugelassene reine Elektroautos. Verglichen mit dem Vorjahr ist dies ein Rückgang von 8 Prozent. Etwas besser sieht es bei den Plug-In-Hybriden aus, die neben einem Elektromotor auch über einen Verbrennungsmotor verfügen. Hier wurden 24 Prozent mehr Fahrzeuge als 2015 zugelassen, insgesamt 13.744 Stück. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Neuzulassungen in Deutschland betrug 2016 rund 1,75 Millionen Fahrzeuge. Das entspricht einem Anstieg von 8 Prozent. Der sogenannte Umweltbonus, also die Elektroauto-Kaufprämie, bei der Käufer bis zu 4.000 Euro beim Kauf eines Stromers sparen, hat die erhoffte Wirkung also bisher verfehlt.
Neben höheren Anschaffungskosten werden vor allem eine unzureichende Reichweite und das nicht flächendeckende Netz an Ladestationen für die Kaufzurückhaltung der Deutschen verantwortlich gemacht. Für dieses Jahr haben jedoch viele Hersteller neue elektrische Modelle mit Reichweiten von 400 bis 500 Kilometern angekündigt. Dazu gehören der neue Nissan Leaf, der Renault Zoe und der Opel Ampera-e. Daneben wird die Ladeinfrastruktur stetig ausgebaut. Verkehrsminister Dobrindt beispielsweise arbeitet an der Errichtung von 400 neuen Schnellladestationen an deutschen Autobahn-Raststätten.
Importeure erwarten deutlichen Anstieg bei den Verkaufszahlen
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel ist deshalb optimistisch. „Wir gehen davon aus, dass der Elektromarkt im Jahr 2017 um 50 Prozent zulegen wird“, sagte er der Automobilwoche. Bei den Hybridfahrzeugen und den Plug-in-Hybriden erwartet der Verband einen Anstieg um 40 Prozent. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) gab ebenfalls eine optimistische Prognose für das laufende Jahr ab. Der ZDK bewertet die Rahmenbedingungen allerdings kritischer. Präsident Jürgen Karpinski sagte der Automobilwoche gegenüber, man rechne mit rund 15.000 E-Autos und 55.000 Hybridfahrzeugen, davon 22.000 Plug-In-Hybride. Er bewerte aber „das Angebot an Fahrzeugen, die durch ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis sowie praxisgerechte Reichweite beim Endverbraucher punkten“ als „nach wie vor übersichtlich“, berichtet die Automobilwoche.
Quellen / Weiterlesen:
Zuwachs von 50 Prozent in Deutschland erwartet: 2017 platzt der Elektro-Knoten | Automobilwoche
Markt für Elektroautos 2016 saft- und kraftlos | IWR
Bilderquellen:
Bild oben: Wikipedia – Von Ludovic Hirlimann – http://www.flickr.com/photos/lhirlimann/6511042715/, CC BY-SA 2.0,
Grafik im Text: Wikipedia – Von Mariordo (Mario Roberto Duran Ortiz) – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0
Diese Absatzmisere ist aber nur bei uns in D, wo die Verpesterbauer massivsten Widerstand leisten.
In allen anderen zivilisierten Ländern gibt es immer noch zweistellige Wachstumszahlen. Das wird noch ein böses Erwachen geben 🙄
Und Tesla ist zwar einer dieser spinnerten Ökos, aber ein Ami. Und so wird das Trumpeltier ihm wohl die Stange halten und ihn kräftig protegieren. Zumal da viel Geld für Amerika zu erwarten ist 😀