In Deutschland gab es Anfang 2015 weniger als 3.000 Stromtankstellen:
Um die Elektromobilität voranzutreiben, werden nicht nur moderne E-Autos mit hoher Reichweite benötigt, sondern auch eine passende Ladeinfrastruktur. Bis Anfang 2015 gab es in Deutschland weniger als 3.000 Stromtankstellen. Nach Meinung der Kritiker ist dies viel zu wenig. Da die Reichweite vieler Elektroautos noch zu gering ist, müssen wesentlich mehr Ladepunkte errichtet werden. Nur so kann eine flächendeckende Versorgung gewährleistet werden.
Das Ziel sind wenigstens 80.000 Ladestationen für E-Autos in Deutschland
Wenn es nach den Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen geht, muss ein Netz von wenigstens 80.000 Ladesäulen aufgebaut werden. Insbesondere in den 60 größten deutschen Städten, angefangen von Berlin bis nach Fürth, werden neue Stromtankstellen benötigt.
Leider zeigt auch ein internationaler Vergleich, dass Deutschland mit seiner Planung weit hinterherhinkt. In Frankreich gibt es bereits 8.000 Stromtankstellen, in den Niederlanden 3.700 und in den Vereinigten Staaten sind es mehr als 15.000.
Viele Probleme mit Ladestationen
In Deutschland gibt es nicht nur zu wenige Ladestationen, sondern viele von ihnen sind auch noch defekt. Darüber hinaus werden Ladestationen häufig von Dauerparkern zugeparkt. Häufig wird aber auch der Strom viel zu teuer angeboten. Fachleute streiten sich, woran man zuerst denken sollte. Soll die Ladestrom-Infrastruktur zuerst ausgebaut werden oder zuerst die Elektrofahrzeuge weiterentwickelt werden? Hierzulande passiert momentan zu wenig.
Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla baut einfach eigene Ladepunkte in Deutschland und in ganz Europa. Er möchte die Elektromobilität vorantreiben, auch wenn seine Luxuslimousinen immer noch recht teuer sind. Bis Ende 2015 sollen immerhin 35 weitere Ladestationen von Tesla gebaut werden. Diese werden auf der Strecke zwischen Amsterdam und München errichtet. Vorteilhaft für die Nutzer ist, dass es den Strom an diesen Ladesäulen kostenlos geben wird. Schließlich haben die Tesla-Fahrzeuge auch eine durchschnittliche Reichweite von 500 Kilometern.
Weitere Ladestationen sind geplant, aber noch nicht gebaut
Viele deutsche Automobilhersteller haben mittlerweile E-Autos in ihrem Angebot. Sie selbst sind an eine dichte Ladeinfrastruktur interessiert. Sogar die Deutsche Bahn plant und installiert zwischenzeitlich eigene Stationen über die Tochtergesellschaft DB-Energie. Auch wenn Tesla selbst Ladestationen baut, sind diese jedoch nur für die eigenen Fahrzeuge konzipiert.
BMW, Siemens und der Energiekonzern EON möchten ebenfalls mit Staatsgeldern weitere Ladestationen bauen. Entlang der Strecke München Berlin werden entsprechende Elektrotankstellen entlang der Autobahn gebaut. Sie werden zwischen 35 und 95 km weit voneinander entfernt stehen und sichern somit auch Modellen mit geringerer Reichweite ein gutes Vorwärtskommen.
Die Bundesländer hinken mit Elektrotankstellen ebenfalls noch hinterher
Der Energieverbrauch der herkömmlichen Fahrzeuge mit Benzinmotor steigt ständig. Vom Erdölverbrauch entfallen mittlerweile 94% auf den Verkehr. Auch die Bundesländer suchen verzweifelt nach Alternativen. Alleine und ohne Unterstützung der Bundesregierung kann die Elektromobilität nicht vorangetrieben werden. So wurden von den Ländern viele Aufgaben schon auf die Städte und Gemeinden übertragen. Diese sollen Sonderfahrspuren und Parkplätze für E-Autos bereitstellen.
Nach wie vor mangelt es an Lademöglichkeiten. Von den rund 3.000 Ladesäulen in Deutschland stehen beispielsweise nur 29 in Sachsen-Anhalt. Eine davon auf der Autobahn A9 bei Dessau. Wird davon ausgegangen, dass ein heutiges E-Auto nur 150 km weit kommt, müsste es bei einer Strecke von Leipzig nach München dreimal Pause machen, um nachladen zu können. E-Autos sind daher nicht für Langstrecken, sondern vielmehr für Kurzstrecken zu gebrauchen.
In den Großstädten und Ballungszentren muss daher die Zahl der Elektrotankstellen drastisch erhöht werden. Experten teilen mit, dass die Technik der E-Autos schon weit fortgeschritten ist und diese durchaus alltagstauglich sind. Jedoch fehlt durch mangelnde Lademöglichkeiten ein Anreiz, diese Fahrzeuge zu kaufen.
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