Die Herstellung von Batterien für E-Autos ist ein komplexer Prozess, der eine global vernetzte Lieferkette erfordert. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer FFB und der Universität Münster hat die Besitzverhältnisse und geopolitischen Abhängigkeiten innerhalb dieser Lieferkette analysiert. Das Ergebnis: China dominiert nahezu die gesamte Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien – von der Rohstoffgewinnung bis zur Batterieherstellung. Dabei kontrolliert China nicht nur inländische Produktionsanlagen, sondern auch solche im Ausland, und das für alle Rohstoffe und Weiterverarbeitungsprozesse. Keine andere Region auf der Welt hat eine derartige Dominanz über die gesamte Batterielieferkette.
Europa ist zu 100 Prozent abhängig vom Rohstoffimport
Für die Produktion von Batterien sind Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan notwendig, doch nur wenige Länder haben diese Rohstoffvorkommen. Vor allem China, Australien und die Demokratische Republik Kongo verfügt über diese Rohstoffe. Dies stellt für Batteriehersteller eine große Herausforderung dar, denn die mineralischen Rohstoffe stehen ganz am Anfang der Lieferkette. Europa ist zu 100 Prozent vom Import der Ressourcen abhängig, wohingegen China direkten Zugang hat. Forscher warnen:
„Die wachsende Rohstoffdominanz Chinas gefährdet die Zukunft der europäischen Elektromobilität. Diese Abhängigkeit macht Europa verwundbar. Geopolitische Spannungen oder Exportstopps könnten zu massiven wirtschaftlichen Schäden und Verlusten in Milliardenhöhe führen.“
Die Studie untersucht die Besitzverhältnisse der Minen, Raffinerien und Produktionsanlagen entlang der gesamten Batterielieferkette. Nach eingehenden Analysen zeigen die Ergebnisse, dass China fast die gesamte Wertschöpfungskette von Lithium-Ionen-Batterien besitzt. Die einzige Ausnahme stellt Mangan dar.
Europa und USA versuchen Kontrolle über Lieferkette zu erlangen
Europa und die USA versuchen mehr Kontrolle über die Lieferkette zu erlangen, indem sie Minen und Raffinerien erwerben. Bei den Eigentumsanteilen am Lithiumabbau steht die USA weltweit an zweiter Position und Europa steht diesbezüglich schlechter da. Demgegenüber hat Europa mehr Anteil an Nickel und Kobalt. Australien, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo, die wichtige Regionen für den Abbau von Lithium, Nickel und Kobalt sind, sind stark von Unternehmens-übernahmen betroffen.
Besitzverhältnisse und Anteile in der Lieferkette der Länder
- Lithium: Rund 74% der weltweiten Lithium-Vorkommen stammen aus Australien und Chile, aber chinesische (Tianqi Lithium) und US-amerikanische Unternehmen (Albemarle) halten die größten Besitzanteile an der weltweiten Herstellung. Die USA hat 26% der Anteile und China 29%. Europa hat jedoch keine hohen Anteile im Ausland.
- Nickel: 30 Prozent der weltweiten Nickelproduktion sind in Indonesien, jedoch beträgt der Anteil indonesischer Unternehmen bei weniger als 5 Prozent. Chinesische Unternehmen sichern sich die restliche Produktion, z.B. Tsingshan mit 86%. Europa, die Philippinen und Russland sind die zweiteinflussreichsten Regionen und halten rund 40 Prozent der weltweiten Produktion.
- Kobalt: 68 Prozent der Kobaltproduktion findet in der DR Kongo statt, jedoch kontrollieren lokale Unternehmen nur 5% der Minen. China und Europa kontrollieren die Produktion zu gleichen Teilen mit jeweils 47 Prozent. Darüber hinaus sind die Philippinen, Russland und Kuba mit 12 Prozent involviert.
- Mangan: Australien baut seine Vormachtstellung in der Manganproduktion weiter aus. Durch die Übernahme von mehr als der Hälfte der südafrikanischen Abbaurechte über die Unternehmen „South 32“ und „Jupiter Mines“ kontrolliert Australien nun insgesamt 25 Prozent der weltweiten Manganproduktion. Damit übertrifft Australien sogar Südafrika, das mit 20 Prozent den zweiten Platz belegt. Europa folgt mit einem Anteil von 16 Prozent an dritter Stelle. Die europäischen Anteile verteilen sich auf Minen in Australien, Gabun und der Ukraine, die von „Anglo American“, Eramet und der ERG erworben wurden.
Quellen / Weiterlesen
Bildquelle: © Adobe Stock Wanlop – via Fraunhofer FFB
> Für die Produktion von Batterien sind Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan notwendig, doch nur wenige Länder haben diese Rohstoffvorkommen.
Warum Europa nicht enlich die neueren Technologien massiv fördert, weiß ich nicht.
– Natrium-Ionen-Akku
– Aluminium-Ionen-Akku
Für den Natrium-Ionen-Akku haben wir die Rohstoffe in Europa in Hülle und Fülle.
Hochreiner Kohlenstoff für Elektroden könnte aus der Methan-Pyrolyse kommen, was auch das Problem mit der Besetigung des vorhandenen Methan und dem benötigten Wasserstoff lösen helfen könnte:
https://solarharz.de/#pyrolyse
Die Rohstoffe Lithium, Nickel, Kobalt, und Mangan benötigt man dann meines Wissens nicht mehr.
Bevor wir unsere europäische Wirtschaft also nun auf ein sterbendes Pferd hetzen, sollten wir lieber neue Technologien fördern.