Der taiwanesische Batteriehersteller ProLogium Technology plant eine schrittweise Expansion in Europa und hat Frankreich als Standort für seine neue Gigafactory ausgewählt. Mit einer geplanten Investition von 5,2 Milliarden Euro zielt das Unternehmen darauf ab, die Effizienz zu steigern und auf eine Verlangsamung der Verkäufe von Elektrofahrzeugen zu reagieren. Indem ProLogium auf seine innovative Next-Generation-Technologie setzt, hofft das Unternehmen, seine Attraktivität für Autohersteller zu bewahren und sich gegen einen möglichen Marktrückgang zu wappnen. Die schrittweise Expansion spiegelt eine vorsichtige Marktstrategie wider, die sich stark an den Bedürfnissen der Autohersteller orientiert.
Fortschreitende Expansion und voraussichtliche Baupläne
ProLogium hat seine Pläne für den Bau einer Gigafactory in Dünkirchen, Nordfrankreich, konkretisiert. Die Unterstützung durch die französische Regierung sowie die strategische Lage innerhalb Europas machen Dünkirchen zu einem attraktiven Standort. Die Bauarbeiten sollen Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 beginnen, mit einem Produktionsstart geplant für 2027. Ursprünglich ist eine Kapazität von 48 GWh geplant. Aufgrund der aktuellen Marktlage startet ProLogium mit reduzierter Kapazität von 2 bis 4 GWh. Diese soll jedoch bis 2030 auf 8 bis 16 GWh steigen. Diese abgestufte Kapazitätssteigerung ermöglicht es ProLogium, flexibel auf Marktentwicklungen zu reagieren.
Innovationskraft der Next-Generation-Technologie
ProLogium setzt auf seine fortschrittliche Batterie-Technologie, die einen Keramikseparator, eine Siliziumanode und eine Nickel-Mangan-Kobalt-Kathode (NMC) kombiniert. Diese Technologie verspricht nicht nur kürzere Ladezeiten, sondern auch eine höhere Energiedichte. CEO Vincent Yang betont den Vorteil, dass mit einer fünfminütigen Ladung eine Reichweite von 300 km erreicht werden könne. Diese Fortschritte könnten als Game-Changer im Bereich der Elektrofahrzeuge fungieren, obwohl die ProLogium-Batterie derzeit teurer ist als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP). Der Vorteil einer kompakteren und leichteren Batterie relativiert jedoch die Kostenunterschiede im Endverbraucherpreis.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der Chancen, die sich aus der fortschrittlichen Batterie-Technologie ergeben, sieht sich ProLogium mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere bei der Umsetzung einer vollständigen Festkörperbatterie aufgrund von technischen und Kostenproblemen. Die derzeitige teilweise Festkörper-Technologie bietet jedoch einen gangbaren Mittelweg, um die Vorteile der Feststofftechnik auszunutzen. ProLogium plant kontinuierliche Verbesserungen und will bis 2032 vier aufeinanderfolgende Versionen seiner Batterie auf den Markt bringen. In der Zwischenzeit hat das Unternehmen bereits über 12.000 Muster seiner Lithium-Keramik-Batterien an Autohersteller geliefert und ein Forschungszentrum in Paris-Saclay eröffnet, das auf die europäischen Marktbedürfnisse zugeschnitten ist.
Diese Schritte zeigen ProLogiums Engagement, in Frankreich und auf dem europäischen Markt eine bedeutende Rolle in der Batterietechnologie zu spielen, während es gleichzeitig darauf abzielt, sein Produktportfolio unter den sich ändernden Marktbedingungen weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Quellen / Weiterlesen
ProLogium Secures Environmental and Construction Permits for Next-Generation Lithium Ceramic Battery Gigafactory in France Empowering the Future of Green Energy with Steadfast Execution | PR Newswire
Battery maker ProLogium to gradually ramp up French plant amid slow EV sales | Reuters
Bildquelle: © ProLogium