BYD erwartet Marktdurchdringung von Festkörperbatterien in den nächsten 5 Jahren

BYD, der weltweit größte Hersteller von New Energy Vehicles (NEV) und zweitgrößte Batteriehersteller, äußerte sich zu Festkörperbatterien. BYDs leitende Wissenschaftler erwarten, dass Festkörperbatterien in den kommenden fünf Jahren eine breite Marktdurchdringung erzielen werden. Eine weit verbreitete Nutzung von Festkörperbatterien mag in den nächsten 3 Jahren noch schwierig sein, aber in 5 Jahren wird sie voraussichtlich Realität werden, sagte BYDs leitender Wissenschaftler Lian Yubo in einer Rede auf dem World New Energy Vehicle Congress 2024 in Haikou, Provinz Hainan.

Herausforderungen der Festkörperakkutechnologie

Laut Einschätzungen der Experten ist eine Realisierung einer flächendeckenden Nutzung von Festkörperbatterien nicht in den nächsten drei Jahren zu erwarten. Jedoch scheint das Erreichen dieses Zieles, laut Lian Yubo, in den kommenden fünf Jahren sehr realistisch. Zunächst sollen Festkörperbatterien in High-End-Modellen eingesetzt werden, bevor sie allmählich in Mittelklasse- und Budgetmodellen Anwendung finden. Die Festkörperbatterietechnologie steht vor Herausforderungen wie hohen Kosten, komplexen Herstellungsprozessen und Schwierigkeiten bei der Integration in Fahrzeuge. Trotzdem forscht BYD intensiv in diesem Bereich, um diese Hindernisse zu überwinden.

Zunehmendes Interesse an Festkörperbatterien in China nach NIO Day

Nachdem NIO im Jahr 2021 auf dem NIO Day 2020-Event ankündigte, eine 150-kWh-Semisolid-Batterie in sein ET7-Modell zu integrieren, hat das Interesse an Festkörperbatterien in China zugenommen. Diese Technologie könnte die Reichweite und Lebensdauer von Elektrofahrzeugen erheblich verbessern, auch wenn sie derzeit noch kostspielig ist. Der Halbfestkörperbatterie-Akku von NIO ging nach Verzögerungen im Mai 2024 in den Testbetrieb. Die Zellen der Halbfestkörperbatterie stammen vom lokalen Startup Beijing WeLion New Energy Technology und haben eine Energiedichte von 360 Wh/kg.

Da es sich um eine neue Technologie handelt, ist der 150-kWh-Akku derzeit teuer. Nio-Mitbegründer und Präsident Qin Lihong erwähnte im Februar 2023, dass der Akku etwa so viel kostet wie ein ET5, das bisher günstigste Modell der Marke Nio mit einem Startpreis von 298.000 RMB (42.480 US-Dollar) inklusive Batterie.

Batteriehersteller CATL arbeitet ebenfalls an Festkörperakku

Am 28. April sagte Wu Kai, Chefforscher bei CATL, dem weltweit größten Hersteller von Antriebsbatterien, auf der China International Battery Fair (CIBF) 2024, dass das Unternehmen bis 2027 kleine Mengen All-Solid-State-Batterien produzieren wolle, aber die Massenproduktion würde immer noch Probleme wie die Kosten haben.

BYD ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Antriebsbatterien mit einem Anteil von 16,1 Prozent und einer installierten Kapazität von 69,9 GWh im Zeitraum Januar-Juli, wie aus Daten des südkoreanischen Marktforschers SNE Research vom 4. September hervorgeht. CATL blieb mit 163,3 GWh installierter Kapazität und einem Anteil von 37,6 Prozent im gleichen Zeitraum weltweit die Nummer 1.

BYD, das derzeit hauptsächlich Lithium-Eisen-Phosphat- (LFP-) Antriebsbatterien herstellt, hatte im August einen Anteil von 33,53 Prozent am chinesischen LFP-Batteriemarkt, nach CATL mit 36,61 Prozent, wie die China Automotive Battery Innovation Alliance (CABIA) mitteilte.

Der Anteil des Unternehmens am chinesischen Markt für ternäre Batterien betrug im August nur 0,34 Prozent und lag damit auf Platz 10. Auf dem chinesischen EV-Batteriemarkt dominieren LFP-Batterien mit 35 GWh installierter Leistung im August, was 74,2 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht, so die CABIA. Chinas installiertes Volumen an Lithium-Ternär-Batterien betrug im August 12,1 GWh und machte 25,7 Prozent des gesamten installierten Volumens aus.

BYD sieht sich gut positioniert

Im Vergleich zu anderen Batterieherstellern wie CATL, die ebenfalls an der Produktion von Festkörperbatterien arbeitet, sieht sich BYD gut positioniert. BYD erwartet, die zukünftigen Standards in der Branche zu setzen und die Forschung an Festkörperbatterien voranzutreiben.

Lian Yubo betonte zudem, dass Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP), welche BYD aktuell hauptsächlich produziert, auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Sie könnten die Entwicklung und Produktion von Festkörperbatterien unterstützen. LFP-Batterien haben sich aufgrund ihrer stabilen Herstellungsprozesse und Kosteneffizienz bewährt. Daher werden sie voraussichtlich noch mindestens 15 bis 20 Jahre neben Festkörperbatterien in verschiedenen Fahrzeugklassen verwendet werden.

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