ProLogium und Mercedes: Zertifizierung von Feststoffakkus

Durchbruch bei Elektroautos: ProLogium und Mercedes präsentieren einen neuen Feststoffakku, der 300 km Reichweite in nur 5 Minuten ermöglicht.

0
1041
prologium-mercedes-feststoffakkus

Ein enger Partner von Mercedes, das taiwanesische Unternehmen ProLogium, hat die Feststoffbatterie zur Serienreife gebracht. Somit gelang ihnen nicht nur ein beachtlicher Fortschritt bei der Entwicklung von Festkörperakkus, sondern das Unternehmen überholt Hersteller wie Toyota und BYD, die Akkus dieses Typs erst ankündigten. Mercedes ist neben Investoren aus Vietnam, Korea und China an ProLogium beteiligt.

Lithium-Keramik-Batterien von ProLogium

Bei dem Festkörperakku handelt es sich um einen sehr effizienten Energiespeicher dieses Typs, der Anfang Dezember vom TÜV Rheinland in Taiwan zertifiziert wurde. Das Vorserienmodell wurde im Rahmen einer Technologiepartnerschaft mit ProLogium und Mercedes entwickelt und produziert. Der Energiespeicher trägt den Namen „Lithium-Keramik-Akku“, da sein Elektrolyt aus leitfähiger Keramik besteht. Laut eigenen Angaben ist ProLogium der einzige Hersteller von Festkörperakkus, der bereits in die Massenproduktion ging – und das sogar ein Jahr vor dem Zeitplan.

Anzeige

Festkörperbatterien gelten als fortschrittlicher Nachfolger für die momentan gängigen Lithium-Ionen-Batterien. Sie werden als Wunderakkus angesehen, welche die Elektromobilität schnell voranbringen soll. Insbesondere in Sachen Komfort sollen sie den Verbrennern den Kampf ansagen. Einige Fahrzeughersteller wie Toyota und BYD forschen aktuell an diesen Batterietypen und kündigten diese für die Zukunft an.

Wunderakku mit hoher Energiedichte

Von der Funktionsweise ähneln Festkörperbatterien den Lithium-Ionen-Batterien, aber haben anstatt eines flüssigen Elektrolyten einen festen Elektrolyten. Somit kann der Separator zwischen Anode und Kathode ausbleiben. Der Elektrolyt des ProLogium-Akkus besteht aus mehreren Schichten einer leitfähigen Keramikvariante. Dies spart wiederum ein Viertel des Gewichts ein und beansprucht wesentlich weniger Volumen. Einer der größten Vorteile liegt jedoch in der Sicherheit, denn Festkörperbatterien sind weniger empfindlich gegen Temperaturschwankungen. Zudem ertragen sie viel höhere Ladeleistungen.

Der taiwanesische Hersteller erhofft sich vor allem eine Gewichtsersparnis, die Elektroautos noch effizienter machen soll. Auf der Technologie-Messe Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar 2025 in Las Vegas möchte ProLogium weitere Details bekanntgeben.

300 km Reichweite in nur 5 Minuten

Der Akku von ProLogium besitzt eine hohe Energiedichte von 359,2 Wh pro Kilogramm. Demgegenüber erzielen aktuelle Akkus mit Lithium-Eisenphosphat-Kathoden in Großserien-Elektroautos maximal 150 Wh/kg. Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien erhalten ähnliche Ergebnisse von lediglich 200 Wh/kg. Kurzum: Der ProLogium-Akku hat verhältnismäßig das halbe Gewicht zu seiner Speicherkapazität und die Reichweite würde sich bei gleichem Gewicht verdoppeln.

Laut eigenen Angaben des Unternehmens hieß es, dass der Prototyp in 5 Minuten ausreichend Energie für 300 Kilometer Reichweite laden könne. Somit wäre das Schnellladen vollkommen neu definiert und ein Beweis erbracht, wie Festkörperakkus die Energiewende vorantreiben.

Quellen / Weiterlesen

ProLogium Shines Bright at CES 2025 with Fully Inorganic Electrolyte Battery Breakthroughs | ProLogium
Mercedes-Akku lädt Strom für 300 Kilometer in fünf Minuten | Auto Bild
Mercedes-Partner Prologium erreicht Meilenstein bei Feststoffbatterien | Elektroauto-News
Bildquelle: © ProLogium
Vorheriger ArtikelElektrobus-Betrug in Frankreich
Nächster ArtikelTesla Cybertruck: Heimlicher Akkuwechsel?
Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein