Agora Energiewende: „Fossiles Stromsystem teurer als Erneuerbare“

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agora-fossile-stromsysteme-erneuerbare-energieErneuerbare Energien sind weltweit auf dem Vormarsch, besonders Solarenergie wird immer günstiger. Verschiedene Untersuchungen legen nahe, dass grüner Strom langfristig sogar günstiger sein wird als Strom aus fossilen Energieträgern.

Einer Untersuchung der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) zufolge sind die Kosten für Solarmodule seit 2009 um 80 Prozent gesunken, und diese Entwicklung wird sich im nächsten Jahrzehnt fortsetzen. Es gibt bereits Solarparks, die Strom für unter 3 Cent pro Kilowattstunde erzeugen, was vergleichbar mit Kohlestrom ist. Für Onshore-Windparks, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft sieht IRENA dieselbe Tendenz. Diese Technologien seien konkurrenzfähig oder sogar billiger als Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerke, selbst ohne Finanzhilfen und trotz relativ niedriger Ölpreise.

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95 Prozent Erneuerbare kosten 2050 so viel wie das heutige Stromsystem

Und auch eine Untersuchung der Denkfabrik „Agora Energiewende“ zeigt: Grüner Strom wird langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit günstiger als ein fossiles System. In einem „Gedankenexperiment“ haben die Experten das Öko-Institut mit der Analyse verschiedener Szenarien für das Jahr 2050 beauftragt. Dabei hat das Umweltforschungsinstitut zwei fossile Stromsysteme – ein kohlebasiertes, ein gasbasiertes – mit zwei Stromsystemen verglichen, die nahezu vollständig auf erneuerbaren Energien basieren und sich in Bezug auf die Speicherstrategien unterscheiden. Dann wurden diese Szenarien im Hinblick auf die Erzeugungsstrukturen sowie auf die Gesamtsystemkosten und CO2-Emissionen verglichen. In den Szenarien wurden jeweils unterschiedliche Brennstoff- und CO2-Kosten angesetzt.

Das Ergebnis: Ein zu 95 Prozent auf Erneuerbaren basierendes Stromsystem würde 2050 etwa 63 bis 64 Milliarden Euro kosten. Dies beinhaltet die Kosten für die Erzeugungsanlagen, Netze und Speicher und entspricht ungefähr dem, was das Stromsystem heute kostet. Die Kosten eines fossilen Systems lägen für alle skizzierten Szenarien im Schnitt bei 67 Milliarden Euro, so die Ergebnisse der Analyse.

Mit einem fossilen Stromsystem verfehlt Deutschland seine Klimaschutzziele

Vier gerechnete Szenarien ergaben sogar deutlich höhere Kosten für ein fossiles System, etwa zwischen 75 bis 88 Milliarden Euro. Weitere vier fossil dominierte Szenarien ergaben ähnliche Kosten wie für das Ökostromsystem. Für vier weitere Szenarien errechneten die Experten mit jährlich 45 bis 54 Milliarden Euro deutlich niedrigere Kosten für ein fossiles System. Dazu müssten allerdings gleichzeitig die Brennstoffkosten und die CO2-Kosten niedrig ausfallen. Und das Wichtigste: Mit keinem der fossil geprägten Szenarien könnte Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen.

Obwohl man nicht wisse, wie sich die Preise für Kohle, Gas und CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln, sei ein fossiles Stromsystem in den am wahrscheinlichsten eintretenden Szenarien teurer als eines, das auf erneuerbaren Energien basiert, bekräftigte Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Das Fazit der Untersuchung: Ein Stromsystem auf Basis erneuerbarer Energien ist nicht nur klimapolitisch nötig und technisch umsetzbar. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch kostenseitig attraktiv, heißt es in dem Bericht. Davon abgesehen liefert ein Ökostromsystem den Mehrwert, die Volkswirtschaft von den volatilen Preisentwicklungen für fossile Energien unabhängig zu machen. So bleibt Deutschland als Standort wettbewerbsfähig.

Quellen / Weiterlesen:
Energiewende gewinnt den Kostenvergleich – top agrar online
Gute Prognosen für Erneuerbare: Energiewende billiger als Dreckstrom – taz.de
Erneuerbare vs. fossile Stromsysteme: ein Kostenvergleich – Agora Energiewende
Agora Energiewende: Erneuerbares Stromsystem günstiger als fossiles Energiesystem – pv magazine Deutschland
Bildquelle: © hans-jörg seidel / pixelio – www.pixelio.de

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

2 Kommentare

  1. Patrick Graichen schreibt „Obwohl man nicht wisse, wie sich die Preise für Kohle, Gas und CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln…“ stellt aber auf dieser Basis sehr konkrete Berechnungen an ! Es ist also nichts als Propaganda für die Energiewende und kann nach den bisherigen Erfahrungen auch ganz anders kommen !

  2. @Achim: hm, danach schreibt er ja eh „sei ein fossiles Stromsystem in den am wahrscheinlichsten eintretenden Szenarien teurer als eines, das auf erneuerbaren Energien basiert,“ Will heißen, kann auch anders kommen. Klar. Ist ja auch eine Prognose.

    Andererseits kann das nie Grund sein, die Energiewende an sich in Frage zu stellen. So nach dem Motto: Mensch, die haben sich in der Vergangenheit getäuscht, dann können wir ihnen nicht mehr vertrauen! Lass uns das Projekt ganz begraben und besser wieder zurück zu AKW und Kohle!

    Wäre so als würde man dem Wetterbericht nicht glauben, weil der liegt ja auch oft daneben.
    Und: Natürlich weiß niemand, wie sich die Preise entwickeln, sondern kann nur schätzen, aber hoffentlich (!) gehen sie für Kohle etc. weiter rauf. Denn: auch ohne Klimawandel ist die Energiwende wichtig! http://www.beegy.com/2016/10/vier-gruende-warum-die-energiewende-ohne-klimawandel-wichtig-ist/

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