Shanghai Motor Show: Hier kommt Konkurrenz für Tesla

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neue-elektroautos-chinaTesla will in diesem Jahr zum Massenhersteller aufsteigen und den Durchbruch schaffen, doch mittlerweile stehen zahlreiche Konkurrenten in den Startlöchern. Viele von ihnen haben sich auf der Shanghai Motor Show präsentiert. Wir zeigen, wer Potential hat – und wer schon in den Anfängen scheitert.

Future Mobility Corporation / FMC

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Future Mobility Corporation

FMC wurde erst 2016 gegründet und hat bisher noch kein Fahrzeug präsentiert. Dennoch wird das Start-up als eines der vielversprechendsten neuen E-Autohersteller betrachtet. Über das erste Serienfahrzeug, das 2020 auf den Markt kommen soll, ist allerdings noch wenig bekannt. Klar ist, dass es sich um ein Mittelklasse-Crossover mit 500 Kilometern Reichweite handeln wird, das etwa 40.000 Euro kosten soll. Dabei zielt FMC nicht nur auf China ab, sondern auf den Weltmarkt.

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Bisher arbeiten etwa 100 Mitarbeiter für FMC, darunter frühere Entwickler und Manager von BMW, Tesla und Google. Zu den Investoren gehören Foxconn und der chinesische Internetgigant Tencent. FMC will direkt in den Massenmarkt einsteigen und setzt von Anfang an auf die nachhaltige Entwicklung eines serienfähigen Modells statt auf überzogene Showcars, weswegen dem Unternehmen gute Chancen bescheinigt werden. Noch in diesem Jahr will FMC mit dem Bau einer Autofabrik in der Nähe von Shanghai beginnen, die auf 300.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt ist. Die Kapazitäten sollen spätestens 2023 voll ausgelastet sein.

Lucid Motors

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© Lucid Motors Inc.

Das US-Start-up hat letztes Jahr die elektrische Edel-Limousine „Air“ vorgestellt. Damit zielt Lucid Motors auf die Oberklasse und damit auf Tesla ab. Air startet in den USA zu einem Preis von 60.000 US-Dollar und verfügt in der Basisversion über 394 kW (400 PS) und eine Reichweite von 400 Kilometern. Die Luxus-Variante punktet mit 735 kW (1.000 PS), satten 640 Kilometern Reichweite und einer Beschleunigung auf Tempo 100 innerhalb von 2,7 Sekunden. Hier soll der Preis bei etwa 150.000 US-Dollar liegen. Für Lucid arbeiten viele ehemalige Tesla-Ingenieure, unter ihnen Peter Rawlinson, der frühere Chefingenieur des Tesla Model S.

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Die Produktion des Lucid Air, der fast serienreif ist, sollte ursprünglich 2018 beginnen. Der Start verzögert sich nun jedoch, da das Start-up Geldprobleme hat. Zu den Investoren gehören der chinesische Autohersteller BAIC und der kalifornische Risikokapitalgeber Venrock ebenso wie der chinesische Investmentfonds Tsing Capital. Eine neue Finanzierungsrunde soll nun den geplanten Fabrikbau in Arizona sichern, dessen erste Phase 240 Millionen Dollar kosten wird. Ist das Kapital beschafft, dauert es Lucid Motors zufolge noch etwa zwei Jahre, bis die Produktion beginnen kann. Im ersten Jahr hat sich Lucid Motors 10.000 Fahrzeuge zum Ziel gesetzt. Ab 2022 will man jährlich 130.000 Elektrofahrzeuge bauen.

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Thunder Power

Das Start-up Thunder Power mit Sitz in Hongkong haben viele noch nicht wirklich wahrgenommen. Doch das erste Modell, das bereits 2015 erstmalig vorgestellt wurde, kann sich sehen lassen. Eine viertürige elektrische Limousine, die dank einer 125 kWh-Batterie 650 Kilometer mit einer Ladung schaffen soll. Die Spitzengeschwindigkeit des noch namenlosen Modells beträgt 250 km/h. Das Besondere: Thunder Power verspricht Ladung per Induktion, und zwar innerhalb von drei bis vier Stunden statt der üblichen zehn wie bisher. Die Technologie dafür soll bereits zum Patent angemeldet sein.

Die Limousine kann bereits jetzt vorbestellt werden und soll zum Marktstart ab 63.000 US-Dollar erhältlich sein. Autonome Funktionalitäten sind ebenfalls vorgesehen. Die Produktion in China beginnt im vierten Quartal 2018. Der Hersteller strebt zunächst einen jährlichen Output von 100.000 Fahrzeugen an, der sich ab 2022 verdoppeln soll.

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Über Thunder Power-CEO Wellen Sham ist noch nicht viel bekannt. Teil seines Teams ist  Peter Tutzer, der früher bei VW den Supersportwagens Bugatti Veyron entwickelt hat und jetzt Entwicklungschef bei Thunder Power ist. Sham hält selbst 13 Prozent der Anteile an Thunder Power, der Rest des Geldes stammt von taiwanesischen Fonds und Risikokapitalgebern. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben bereits 390 Patente für das erste Modell angemeldet.

NextEV/Nio

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© NIO

NextEV hatte letztes Jahr mit dem Nio EP9 Aufsehen erregt, einem elektrischen Supersportwagen, der mit seinen 1.360 PS auf dem Nürburgring einen neuen Rundenrekord für Elektrofahrzeuge aufstellte. In Shanghai stellte NextEV ein Elektro-SUV vor, in dem bis zu sieben Personen Platz finden. Der über fünf Meter lange Crossover Nio es8 mit Alukarosserie wartet mit einem vergleichsweise bodenständigen Design auf. Er ist noch in diesem Jahr bestellbar und soll 2018 ausgeliefert werden, zunächst in China, dann auch in den USA. Zur Reichweite machte der Hersteller noch keine Angaben.

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Weitere Nio-Modelle sind geplant, die Audi, BMW und Tesla Konkurrenz machen sollen. Wer es exklusiver mag: Zehn Modelle des Sportwagen Nio EP9 sind ab sofort für je 1,48 Millionen US-Dollar bestellbar. NextEV will beim Vertrieb neue Wege gehen und seine Fahrzeuge nach dem Vorbild von Tesla direkt statt über Händler vertreiben. Finanziert wird NextEV unter anderem vom chinesischen Internetriesen Tencent und dem US-Risikokapitalgeber Sequoia Capital.

Faraday Future

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Wikipedia – Von SmntEigenes Werk, CC-BY-SA 4.0

Faraday Future machte in den letzten beiden Jahren viel von sich reden. Das von Jia Yueting von LeEco finanzierte Start-up konnte bei seiner Gründung viele ehemalige Tesla-Mitarbeiter für sich gewinnen. Forschungs- und Entwicklungschef ist Nick Sampson, der ebenfalls früher als Fahrzeugentwickler für Tesla tätig war. Nachdem der selbsternannte Tesla-Killer 2016 zunächst ein zwar beeindruckendes, aber nicht straßentaugliches Konzept eines elektrischen Supersportwagens präsentiert hatte, wurde auf der diesjährigen CES ein seriennaher SUV nachgeschoben. Der FF91 verfügt über Allradantrieb mit insgesamt 783 kW (1065 PS) und eine Batterie mit 130 kWh. Er beschleunigt in 2,39 Sekunden auf 100 Stundenkilometer, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 320 km/h. Kosten soll der Wagen um die 300.000 Dollar, der Marktstart war ursprünglich für 2018 vorgesehen.

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Doch zuletzt wurde es eher still um Faraday Future: Statt der ursprünglich vorgesehenen sieben Modelle ist derzeit nur noch ein weiteres Fahrzeug anvisiert. Die geplante Megafabrik für eine Milliarde Dollar in Kalifornien muss wegen finanzieller Probleme ebenfalls wesentlich kleiner ausfallen, viele Führungskräfte haben das Unternehmen bereits verlassen. Die Chancen auf Erfolg stehen so eher schlecht.

LeSee

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© LeSEE

Hinter LeSee steckt ebenfalls der Faraday-Future-Financier Jia Yueting von LeEco. Das erste Modell LeSee Pro, eine viertürige sportliche E-Limousine, stellte er bereits im Oktober 2016 vor. Bisher ist allerdings nur bekannt, dass der Wagen vollautonom fahren kann und bei einer Spitzengeschwindigkeit von 211 km/h weniger kosten soll als das Tesla Model S. Zu Batterie, Reichweite oder Antrieb gibt es keine Informationen. LeSee kündigte jedoch eine „Entertainment Lounge” für den LeSee Pro an, mit Fahrer diverse LeEco-Angebote wie Filme und Musik streamen können. LeSee zufolge ist der Wagen zunächst hauptsächlich für den chinesischen Markt bestimmt. Welche Köpfe hinter der Entwicklung des Wagens stecken, ist ebenfalls unklar.

Die Produktion des LeSee Pro soll noch in diesem Jahr beginnen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will Jia Yueting einen jährlichen Output von 400.000 Fahrzeugen erreichen. Angesichts der dürftigen Informationen und der angespannten Finanzlage von Jia Yueting scheint jedoch auch dieses Projekt auf wackligen Füßen zu stehen. Zuletzt machte LeEco hauptsächlich mit Massenentlassungen Schlagzeilen.

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Quellen / Weiterlesen:
Elektro-Siebensitzer mit Allrad und Alu-Karosserie | Auto Motor und Sport
Elektroauto-Startup Lucid Motors hat Geldprobleme | ecomento.tv
Hong Kong electric car start-up Thunder Power eyes China market | South China Morning Post
600 Kilometer Reichweite, schneller als ein Ferrari | Auto Motor und Sport
Chinese Automaker LeEco Debuts Its LeSee Pro In North America | Forbes
Shanghai Motor Show 2017: Diese Elektroautos wollen Tesla Konkurrenz machen | manager magazin

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

2 Kommentare

  1. „Der FF91 verfügt über Allradantrieb mit insgesamt 783 kW (1065 PS) und eine Batterie mit 130 kWh.“

    Toll. Nach 10 Minuten „Bleifuß“ ist der Akku also restlos leergelutscht. Natürlich nur theoretisch, denn praktisch würde so eine Dauerbelastung natürlich die Akkus überhitzen, also werden die 1065 PS sowieso lange vorher runter geregelt. Bezahlt werden müssen sie aber trotzdem.

    Aber wozu sind solche Werte gut? Etwa für Spätpupertierende, die beim Ampelstart die Mädels am Straßenrand beeindrucken wollen? Selbst das wird schwierig bei einem Fahrzeug, dem man die Leistung nunmal nicht anhört. Und jedesmal hupen, wenn die Ampel auf Grün schaltet, wirkt auch nicht wirklich cool.

    Für die Autobahnfahrt von Berlin nach München bringt sowas dagegen eher wenig. Die Strecke schafft wohl selbst ein 18 Jahre alter 3-Liter-Lupo mit 61 PS problemlos schneller – spätestens ab der ersten „Kaffeepause“ der Elektro-Supersportlers an der (hoffentlich nicht belegten) Ladesäule.

    Aber den Massenmarkt will offenkundig eh keiner der genannten Elektroauto-Hersteller erobern, denn die Käuferzahl für solch bescheuerte Fahrzeuge dürfte äußerst übersichtlich sein.

    Und da wundern sich diese Firmen ernsthaft, dass sie ständig Geldprobleme haben?

    Früher wusste jeder Manager, wie man eine erfolgreiche Firma aufbaut: „Think big, act small, fail cheap and learn rapidly.“

    Heute verkaufen Manager allerdings auch keine Produkte, sondern Ideologien.

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