Porsche: Pilotprojekt zum Recycling von Batterien

Porsche testet Batterie-Recycling zur Rohstoffrückgewinnung (Schwarzmasse). Ziel: Geschlossener Kreislauf & weniger Primärrohstoffe.

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Porsche geht einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Mit einem neuen Pilotprojekt forciert der Sportwagenhersteller die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe aus gebrauchten Hochvoltbatterien seiner Elektrofahrzeuge. Ziel dieser Initiative ist es, effiziente Recyclingprozesse zu entwickeln und dadurch die Abhängigkeit von primären Rohstoffen signifikant zu verringern. Langfristig strebt das Unternehmen die Etablierung eines geschlossenen Rohstoffkreislaufs in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern an.

Porsche als Vorreiter: Engagement für eine nachhaltige Zukunft

Mit diesem Ansatz unterstreicht der Luxusautohersteller sein ganzheitliches Verständnis von Kreislaufwirtschaft. Denn die Rückgewinnung, Aufbereitung und Wiederverwendung wertvoller Rohstoffe aus ausgedienten Batterien verlängert nicht nur den Lebenszyklus dieser Ressourcen, sondern reduziert auch die Umweltauswirkungen der Batterieproduktion erheblich. Barbara Frenkel. Vorständin für Beschaffung bei Porsche, betont zudem:

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„Mithilfe innovativer Recyclingverfahren streben wir danach, unsere Unabhängigkeit von volatilen und geopolitisch instabilen Rohstoffmärkten zu erhöhen. Kreislaufwirtschaft ist eine Kernsäule unserer Nachhaltigkeitsstrategie, und mit diesem Pilotprojekt wollen wir unsere Ambitionen unterstreichen.“

Porsche positioniert sich als Innovationstreiber

Darüber hinaus positioniert sich Porsche mit diesem Pilotprojekt als Innovationstreiber in der Entwicklung geschlossener Batterierohstoffkreisläufe. Zugleich bekräftigt das Unternehmen sein Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Nicht zuletzt bereitet sich das Unternehmen mit dieser Initiative auf zukünftige regulatorische Änderungen vor, insbesondere auf die erwarteten EU-Anforderungen an den Einsatz von Rezyklaten in Batterien ab dem Jahr 2031. Durch die frühzeitige Integration recycelter Materialien will Porsche einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und seine ökologische Bilanz kontinuierlich verbessern.

Entwicklung in drei Phasen

Um einen serienreifen Prozess zu entwickeln, gliedert Porsche das Pilotprojekt in drei aufeinander aufbauende Phasen. Zunächst werden ausgediente Hochvoltbatterien aus Entwicklungsfahrzeugen mechanisch zerkleinert. Dadurch entsteht die sogenannte „Schwarzmasse“, ein Granulatgemisch, das wertvolle Metalle wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium enthält. Bisher hat der Automobilbauer in seiner Testanlage bereits rund 65 Tonnen dieser Schwarzmasse produziert.

Anschließend erfolgt die weitere Veredelung der Schwarzmasse. Hierbei trennt man die enthaltenen Rohstoffe chemisch und bereitet sie für die Wiederverwendung auf. Besonders wichtig ist Porsche dabei die hohe Qualität und Reinheit der recycelten Materialien. Denn nur so können zukünftig wieder hochwertige Batterien für die Elektrofahrzeuge des Unternehmens hergestellt werden.

In der dritten und finalen Phase des Projekts plant Porsche die Produktion von Hochvoltbatteriezellen, die einen definierten Anteil an recycelten Materialien aufweisen. Diese neu gefertigten Zellen sollen dann in Porsche-Fahrzeugen getestet werden, um ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter realen Bedingungen zu validieren.

Quellen / Weiterlesen

Porsche to Test Recycling of High-Voltage Batteries | Battery-News
Porsche pilots recycling of high-voltage batteries | Porsche
Bildquelle: © NRW.BANK / Lokomotiv via Porsche AG
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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