Das Start-up Qkera ist ein Spin-off der Technischen Universität München (TUM) und hat nun innovative Elektrolytkomponenten für Festkörperbatterien entwickelt. Diese verfügen über eine hohe Energiedichte, beachtliche Stabilität und niedrige Produktionskosten. Vor allem im Bereich der Elektromobilität soll die Technologie Fortschritte erzielen und zum Einsatz kommen. Festkörperbatterien versprechen schon seit geraumer Zeit die ideale Lösung, als leistungsstarke Batterien für Elektroautos zu sein. Anders als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien verwendet diese Technologie einen festen anstatt flüssigen Elektrolyten. Zudem gelten sie als wesentlich sicherer, da sie ein geringeres Brandrisiko aufweisen.
Höhere Energiedichte und mehr Reichweite
Festkörperbatterien bieten eine höhere Energiedichte und ermöglichen somit eine größere Reichweite und kürzere Ladezeiten. Jedoch sind Feststoffakkus noch nicht auf dem Massenmarkt verfügbar. Qkera möchte dies nun ändern und die Kommerzialisierung vorantreiben. Das Forschungsteam hat mit Unterstützung des Exzellenzclusters e-Conversion Elektrolytkomponenten entwickelt, die eine rund 30 bis 50 Prozent höhere Energiedichte bereitstellen. Die Komponenten seien dabei sehr dünn und stabil sowie besonders günstig in der Produktion. Allerdings sollen die praktischen Festkörperakkus nicht nur in Elektroautos Anwendung finden, sondern auch in Smartphones und Laptops.
Qkera entwickelt Batterie aus Oxidkeramik
Die von Qkera produzierten Elektrolyte verfügen über eine Lithium-Ionen-leitenden Oxidkeramik. Laut eigenen Angaben des Forscherteams sei diese Keramik mit der in einer Kaffeetasse vergleichbar. Somit ist sie nicht entflammbar und hat einige Vorteile bezüglich Sicherheit und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus nutzt das Start-up keine seltenen Erden, die häufig in Krisengebieten angebaut werden. Co-Gründer Dr. Andreas Weis betont zudem, dass die Technologie auch leistungsstarke Batterien mit Lithium-Eisen-Phosphat-Kathoden ermögliche, die üblicherweise weniger Leistung als kobalthaltige Alternativen aufweisen, jedoch in Europa gewonnen werden könnten. Denn Ziel ist es, dass Europa bei der Energiespeicherung unabhängiger wird.
Prototyp soll in Kürze an Batteriehersteller geliefert werden
Bereits im ersten Jahr der Unternehmensgründung erreichte Qkera technologische Fortschritte. Die Herstellung erfolgte bei weniger als der Hälfte der gängigen Synthesetemperaturen, wodurch man den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen reduzieren konnte. Bereits im laufenden Jahr möchte man den Prototypen an Batteriehersteller liefern, welche die Komponenten von Qkera in unterschiedlichen Batteriedesigns einsetzen können. Zudem erhielt Qkeras auch im Rahmen des Falling Walls Science Summit international Anerkennung für seine Forschungsarbeit. Hierbei handelt es sich um eine führende Veranstaltung für Wissenschaft und Gesellschaft, bei welchem man Qkera als eines der 25 weltweit besten Wissenschafts-Start-ups auszeichnete. Andreas Weis erläutert:
„Im ersten Jahr seit der Unternehmensgründung haben wir technologisch sehr viele Fortschritte gemacht.“
Quelle / Weiterlesen Unlocking next-generation batteries for the mass markets | Qkera
Neue Technologie für die Festkörperbatterie | Chemie.de
Neue Technologie für die Festkörperbatterie | innoreports
Oxid-Keramik bringt die Festkörperbatterie voran | Ingenieur.de
Oxidkeramik bringt Festkörperbatterien voran | DHN
Bildquelle: © Qkera