Das sogenannte „Destination Charging“ im Parkhaus, im Einzelhandel oder am Urlaubsort gilt als essenzieller Bestandteil des intelligenten Lademixes. Neben dem Home-Charging und dem Schnellladen an Fernstraßen sind diese Ladeangebote ein wichtiger Schritt, um die Energiewende voranzutreiben. E.ON hat eine Studie durchgeführt, um zu prüfen, an welchen Orten die Ladepunkte benötigt werden. Zudem zeigen die Analysen von E.ON die Vorteile für Unternehmen mit einer intelligenten Ladeinfrastruktur.
E.ON-Studie ermittelt notwendige Ladestandorte
Um die Elektromobilität attraktiver zu gestalten, sind Schnellladestationen an Zielorten notwendig. Hierbei kann es sich um Standorte beim Einzelhandel, im Parkhaus, an Fernstraßen oder am Urlaubsort handelt. Ein durchdachter Lademix für Elektroautofahrerinnen und -fahrer ist entscheidend. Eine E.ON-Studie hat nun ermittelt, an welchen Standorten öffentliche Ladepunkte besonders benötigt werden. Hierfür wurde eine Befragung der Autofahrerinnen und -fahrer durchgeführt. Zusätzlich analysiert eine von E.ON in Auftrag gegebene Studie der Unternehmensberatung P3 Group die Potenziale betrieblicher Ladeinfrastruktur für Unternehmen.
Großes Potenzial für Unternehmen mit Ladeinfrastruktur
Rund die Hälfte der Bürger und Bürgerinnen mit Elektroauto wünschen sich am Arbeitsplatz eine Lademöglichkeit für ihre Fahrzeuge. Insbesondere in dicht besiedelten Orten scheint das Angebot zu 63 Prozent an Relevanz zu haben. Momentan können nur 43 Prozent der Befragten am Arbeitsplatz ihr Fahrzeug laden; davon die Hälfte kostenlos und die andere Hälfte der Befragten gegen Bezahlung. Lioudmila Simon, bei E.ON Group Innovation, erläutert zudem, wie Unternehmen das Potenzial der Ladeinfrastruktur ausschöpfen können:
„Innovative Lösungen helfen dabei, den Betrieb von Ladestationen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Dazu gehören […] Reservierungssysteme, die durch eine digitale Warteliste die verfügbaren Ladeplätze auf dem Firmenparkplatz verteilen. […] Predictive Maintenance Tools, die auf Basis von künstlicher Intelligenz einen Ersatzteil- oder Reparaturbedarf erkennen, bevor die Ladestation ausfällt, erhöhen die sogenannte Up-Time und die Verfügbarkeit der Hardware spürbar. So können Unternehmen das Maximum aus einer begrenzten Anzahl Ladestationen herausholen und Kosten einsparen.“
Darüber hinaus können Unternehmen, einen Teil ihrer Ladeoptionen öffentlich zugänglich machen und als Ladestationsbetreiber zusätzliche Einnahmen generieren. Somit können Unternehmen einen Beitrag zur Energiewende leisten, die Investitionen finanzieren und sogar weitere Einnahmen erzielen.
Jedoch wünschen sich Unternehmen mehr Planungssicherheit und mehr Kostentransparenz. Europäische und nationale Richtlinien erfordern einen schnellen Aufbau der Ladeinfrastruktur unter anderem bei KMU, Autohäusern, Tankstellen, Parkraumbetreibern und Hotels. Laut Ergebnissen der Studie ist für Unternehmen, die in eine Ladeinfrastruktur investieren, vor allem die Planungssicherheit, Kostentransparenz und eine langfristige Partnerschaft beim Aufbau und der Betriebsführung wichtig. Christoph Ebert erklärt:
„Die Kombination mit weiteren Energiewendelösungen wie Photovoltaik, Stromspeicher und intelligentem Lastmanagement ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann die Energiekosten deutlich reduzieren. Unternehmen, die entsprechende Maßnahmen ergreifen und Ladeinfrastruktur aufbauen, verbessern nicht nur ihr ESG-Ranking, sondern auch ihren Serviceanspruch und ihre Wettbewerbsfähigkeit.“
Ausbau der Ladeinfrastruktur an Tankstellen, Hotels und Parkhäusern
Bisher verfügt nur eine von fünf Tankstellen in Deutschland über Schnellladepunkte. Dabei handelt es sich meist um große Tankstellenbetreiber, die zum Aufbau verpflichtet sind. Doch E-Mobilisten wünschen sich auch an kleinen Tankstellen mehr Lademöglichkeiten für ihre Elektroautos. Sieben von 10 der Befragten möchten, dass Tankstellen mit Lademöglichkeiten ausgestattet sind. Besonders groß ist der Bedarf in Ballungsgebieten, denn hier wünschen sich 25% der Befragten mehr Lademöglichkeiten.
Ebenso ist das Laden während des Einkaufs wichtig für E-Mobilisten, denn rund 70 Prozent der befragten Autofahrerinnen und -fahrer wünscht sich ein Ladeangebot in einem Parkhaus zu haben. Parkraumbetreiber sind regulatorisch dazu verpflichtet, eine Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Deswegen errichtet E.ON gemeinsam mit dem Parkraumbetreiber Contipark eine moderne Ladeinfrastruktur in vielen Parkhäusern Deutschlands. Bis Ende 2024 sollen über 700 Ladepunkte in 15 Städten der Bundesrepublik verfügbar sein.
Neben Lademöglichkeiten in Parkhäusern, beim Einzelhandel und an Tankstellen, wünschen sich die Befragten auch am Urlaubsort eine entsprechende Infrastruktur. 56 Prozent der E-Mobilisten wählen ihre Urlaubsunterkunft danach, ob es ausreichend Lademöglichkeiten gibt. Doch die Suche gestaltet sich schwierig, denn bislang sind nur zwei Prozent der Hotelparkplätze mit Ladepunkten ausgestattet.
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Bildquelle: © E.ON/Alena Zielinski