Elektroflugzeuge: Diamond Aircraft soll Volocopter retten

Diamond Aircraft rettet Volocopter vor Insolvenz. Der Investor plant Elektroflugzeuge. Zukunft des Projekts bleibt ungewiss.

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Diamond Aircraft soll bei Volocopter einsteigen, dies scheint für das Unternehmen die Rettung zu sein. Der neue Investor entwickelt bereits selbst elektrische Flugzeuge und ist somit vom Fach. Zuvor sah es so aus, als würde Volocopter ebenso wie Lilium in den Konkurs gehen und ein sicherer Deal kurzzeitig abgesagt werden. Doch es kam anders, denn die Mitarbeiter erhielten die positive Nachricht in einer Betriebsversammlung, dass der österreichische Flugzeughersteller Diamond Aircraft als neuer Eigentümer einsteigen.

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Investor arbeitet selbst an elektrischen Kleinflugzeugen

Greenakku

Diamond Aircraft ist als Investor höchst interessant, da das Unternehmen seit 2017 dem chinesischen Automobilzulieferer Wanfeng gehört. Der Konzern arbeitet seit geraumer Zeit an elektrischen Kleinflugzeugen, die senkrecht starten und landen. Trotz des neuen Investors und dessen Rettung wird es für Volocopter in Zukunft nicht einfach werden. Daher werden von den 500 Angestellten in Bruchsal nur 160 Mitarbeiter übernommen. Zudem sollen Verwaltungsfunktionen zu Diamond Aircraft nach Wien transferiert werden.

Volocopter entwickelt seit mehr als 10 Jahren den elektrischen Multikopter für innerstädtische Kurzstrecken, wobei mehrere Prototypen seit Jahren Tests fliegen.

2024 meldete Volocopter vorläufig Insolvenz an

Volocopter versuchte seit 2023, von den Investoren weitere Finanzierungen und staatliche Bürgschaften von 100 Millionen Euro zu erhalten, doch das Vorhaben scheiterte. Ende 2024 musste das Unternehmen vorläufige Insolvenz anmelden.

Inwieweit das Projekt in Zukunft erfolgreich sein wird und ob es wirtschaftlich ist, wird sich zeigen. Es könnte das erste Batterie-betriebene Fluggerät werden. Das Flugzeug kann lediglich einen Passagier transportieren, was es sehr unwirtschaftlich macht. Deswegen plante das Unternehmen bereits eine viersitzige Version zu entwickeln. Doch auch hier fehlte das Geld, das Projekt fortzuführen.

Wangfeng investiert seit längerer Zeit außerhalb der Autobranche

2017 übernahm Wangfeng Diamond Aircraft komplett, war aber schon vorher an Teilen des Unternehmens beteiligt. Ende 2024 kaufte der Zulieferer dann das 2022 von Volkswagen China gestartete Elektroflugzeug-Projekt V.MO. Das chinesische Unternehmen wollte dies einst in einem Joint Venture mit Volkswagen weiterführen. Das Elektroflugzeug sieht dem Volocity sehr ähnlich, soll aber vier Personen transportieren können.

China investiert in großem Stil in Batterie-betriebene Luftfahrt

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China legt großen Wert auf Investitionen in die Batterie-betriebene Luftfahrt und verfolgt zentrale wirtschaftspolitische Ziele. Dabei investiert die Volksrepublik nicht nur in die Fluggeräte, sondern auch in Fabriken und die Infrastruktur.

Diamond ist im Kommen und ein gefragter Hersteller von konventionell angetriebenen Kleinflugzeugen und von Trainingsmaschinen in der Piloten-Ausbildung. Rund 5.000 Maschinen hat das Unternehmen mittlerweile gebaut. Diamond war auch darüber hinaus ein Vorreiter bei der Entwicklung der DA42, ein äußerst sparsames zweimotoriges Flugzeug mit Dieselmotor. Von der kleineren DA40 soll es eine rein elektrische Version geben.

Quellen / Weiterlesen

Zukunft am Standort Deutschland gesichert: Diamond Aircraft integriert Volocopter | Volocopter
Diamond Aircraft soll bei Volocopter einsteigen | Süddeutsche Zeitung
Bildquelle: © Volocopter
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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