Die Regierung stellte Autohändlern seit 2019 beim Verkauf von E-Autos Rabatte von bis zu 5.000 kanadischen Dollar bereit. Nun stellte die Regierung bei Tesla einen Subventionsbetrug in Millionenhöhe fest und vermutet, dass der Autohersteller die Hilfsgelder der Regierung ausnutze. In Kanada sorgten vier Tesla-Autohändler bei der Regierung für Skepsis, als diese den Verkauf von 8.653 Autos an einem einzelnen Wochenende im Januar meldeten. Diese Anzahl reichte aus, um sich für Hilfsgelder der Regierung über umgerechnet 27,7 Millionen Euro zu qualifizieren. Nur auffälliger war jedoch, das Antragsdatum, denn der Bescheid der Autohändler ging kurz vor Ende der Frist ein. Die Regierung ermittelt in diesem Fall und prüfte die Glaubwürdigkeit bzw. Richtigkeit der Angaben.
Regierung wittert Tesla-Betrug
Die kanadische Regierung hat im Tesla-Betrugsfall ermittelt und fror die Gelder ein. Suspekt schien vor allem die Anzahl der verkauften Fahrzeuge, denn um diese Verkaufszahlen zu erreichen, hätten die vier Autohändler bei einem 24/7-Verkauf am Wochenende pro Minute 2 Autos verkaufen müssen. Da diese Zahlen für die Regierung unrealistisch schienen, fror sie die Hilfszahlungen Ende März ein. Der unter Mark Carney ernannte neue Verkehrsminister nahm die Ermittlungen gegen Tesla auf und betont zudem: „Es finden keine Zahlungen statt, bis wir sichergestellt haben, dass alle Verkäufe rechtmäßig stattgefunden haben.“ In Zukunft ist Tesla von Hilfsprogrammen der Regierung ausgeschlossen.
Steht Tesla vor dem Niedergang?
In den letzten Wochen und Monaten sorgte Elon Musk vehement für negatives Aufsehen, wodurch die Verkaufszahlen in mehreren Ländern enorm einbrachen. Ferner kommt es überall zu Protesten und Angriffen auf Ladestationen und Geschäfte von Tesla. Der Betrug in Höhe von 27 Millionen Euro verschlechtert das Image des Unternehmens nun weiter. Frustrierend ist dieser Betrug vor allem, weil Tesla mehr als die Hälfte der verfügbaren Mittel bereits verbraucht hat. Da die finanziellen Mittel der Regierung nicht endlos zur Verfügung standen, kam andere Autohändler zu Schaden und viele ambitionierte Händler gingen leer aus.
Schlechtes Image beeinflusst Entscheidung von Autokäufern
Neben seiner Einmischung in US-Regierungsangelegenheiten und sein Engagement bei DOGE hatte Elon Musk viel Unmut erregt, wodurch Tesla Schäden davontrug. Laut Berichten und Statistiken beeinflusst dies die Kaufentscheidungen von potenziellen Autokäufern, die tendenziell seltener ein Tesla-Modell in Betracht ziehen. Doch viele profitieren von Teslas Ruin, z.B. Leerverkäufer, die gegen Tesla wetten. Diese verdienten in den ersten drei Monaten des Jahres mehrere Milliarden. JPMorgan hatte den Tesla-Kurs von 135 auf 120 US-Dollar korrigiert. Zudem teilte man mit: „Wir können uns in der Geschichte der Automobilindustrie kaum etwas Vergleichbares vorstellen, wo eine Marke so schnell so viel Wert verloren hat.“ Noch nie war es so einfach, auf fallende Kurse zu spekulieren.
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Bildquelle: © Tesla