In Sachsen soll in Zinnwald, in einem Ortsteil der Stadt Altenberg im Osterzgebirge, ab 2030 Lithium gefördert werden. Laut internen Angaben sollen hier 429.000 Tonnen Lithium lagern. Für die Durchführung des Projekts liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die zeigte, dass der Abbau des seltenen Rohstoffs möglich und wirtschaftlich rentabel sei. Der Abbau von Lithium in Sachsen wäre demnach das drittgrößte Lithiumprojekt in ganz Europa und für Deutschland ein strategisch wichtiger Schritt, um mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Lithium ist ein essenzieller Schlüsselfaktor für die Produktion von Akkus für E-Autos und elektronische Endgeräte (Smartphones, Tablets, Laptops).
Bis zu 18.000 Tonnen Lithium pro Jahr
Gemäß Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, soll der Abbau des begehrten Leichtmetalls „oberflächenschonend“ in Tiefen von zwischen 100 bis 400 Metern stattfinden. Dabei steht auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus, denn die Produktionsanlage möchte man mit erneuerbaren Energien betreiben. Zudem betont Uhlig auch, dass die Erschließung rund eine Milliarde Euro kosten wird.
Weiterhin hieß es, dass die Anlage mit einem alkalischen Verfahren bis zu 18.000 Tonnen batterietaugliches Lithiumhydroxid pro Jahr gewinnen soll. Mit dieser Menge ließen sich etwa 800.000 Elektrofahrzeuge ausstatten. Doch damit ist das volle Potenzial der Anlage noch nicht ausgeschöpft, denn allein auf deutscher Seite im Osterzgebirge könne sie 70 Jahre lang in Betrieb sein. Demgegenüber befinden sich auf tschechischer Seite noch größere Lithiumvorkommen.
EU folgt Ansichten zum Abbau nicht
Jedoch sieht die EU das Abbauvorhaben im Erzgebirge anders und ist der Meinung, dass dieser nicht strategisch notwendig sei. Dieser Ansicht folgen auch Anwohner und eine Bürgerinitiative „Bärenstein“, die fürchten, dass es zu Umweltschäden und Lärmbelästigungen in hohem Maß komme. Zudem nimmt man an, dass der Aktienkonzern den Bodenschatz aus der Region nehme und die Gewinne ins Ausland abfließen.
Quellen / Weiterlesen
Lithium-Vorkommen in Zinnwald deutlich größer als gedacht | mdr
Ein neues Kapitel in einer jahrhundertelangen Bergbautradition | Zinnwald Lithium
Bildquelle: CCNull – Marco Verch
2030 als Ziel macht es wahrscheinlich, dass BYD und Weitere bis dahin schon lange ihre internationale Zusammenarbeit und Patentfragen geklärt haben, und damit die Natrium-Ionen-Batterien wesentlich günstiger und temperaturstabiler im Markt etabliert sind.
Aber vielleicht findet man dann ein paar Meter weiter „zufällig“ die größten europäischen Uranvorkommen wieder? Und schwupps, werden Atommüllkraftwerke erneut möglich!
Lithium ist für Europa heute bestimmt noch wichtig. Bei Investitionsvorläufen von fünf Jahren sollte man aber die übrige Entwicklung nicht aus den Augen verlieren, insbesondere, wenn Europa die Subventionen aufbringen soll, und die Gewinne dann nach Übersee verschwinden.