Bei der Entwicklung von Festkörperbatterietechnologien geht der japanische Autohersteller Honda einen Schritt weiter und eröffnete in Sakura (Japan) eine Produktionsanlage mit einer Fläche von 27.400 m². Ziel dieser neuen Demonstrationsproduktionslinie ist es, Festkörperbatteriezellen effizient herzustellen und schneller zu prototypisieren. Honda selbst behauptet, dass dies ein wichtiger Fortschritt in Richtung der Massenproduktion dieser neuartigen Batterien darstelle.
Innovative Herstellungstechnologie für Festkörper-Batteriezellen
Man möchte die Festkörper-Batteriezelle in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts auf den Markt bringen. Dieses Ziel will Honda durch seine Demonstrationslinie erreichen. Ferner erklärt der Autobauer, dass die Demonstrationslinie die für die Massenproduktion erforderlichen Prozesse nachbilde. Weiter hieß es:
„Die Demonstrationslinie hat eine Gesamtfläche von ca. 27.400 Quadratmetern und ist mit Einrichtungen und Geräten ausgestattet, die eine Überprüfung jedes Produktionsprozesses ermöglichen, einschließlich Wiegen und Mischen von Elektrodenmaterialien, Beschichten und Walzenpressen der Elektrodenanordnung und Bildung von Zellen sowie Montage des Moduls.“
Die Demonstrationslinie ist fast so groß wie vier Fußballfelder und mit Maschinen und Geräten ausgestattet, die jeden Schritt kontrollieren. Honda möchte durch die Fähigkeit, jeden Schritt genau nachzubilden, eine schnelle Iteration der Materialformulierungen und eine Optimierung aller Designaspekte möglich machen. Ihr Ziel ist es, einen kosteneffizienten Ansatz für die Massenproduktion von Festkörperbatteriezellen zu finden.
Schlüssel dieser Technologie ist eine spezielle Walztechnik, die Honda anwendet. Diese Technologie erlaubt es, dickere Schichten aus festem Elektrolytmaterial zwischen Anode und Kathode zu verwenden. Honda erwartet, dass das Walzverfahren in Kombination mit den bisherigen Produktionsmethoden für Lithium-Ionen-Batterien eine höhere Skalierbarkeit und Erschwinglichkeit bietet. Keiji Otsu, Präsident von Honda R&D, betont zudem:
„Die All-Solid-State-Batterie wird ein Wendepunkt sein und der Schlüsselfaktor für die Elektrifizierung.“
Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektiven des Unternehmens
Prinzipiell verfolgt Honda eine langfristige Zukunftsvision und möchte bis 2050 CO2-Neutralität für alle Produkte und Aktivitäten erreichen. Ab 2040 sollen beispielsweise nur noch Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge produziert werden. Vor allem die Festkörperbatterien sollen dabei eine zentrale Rolle spielen, insbesondere wegen ihrer hohen Energiedichte und Lebensdauer. Der Automobilhersteller setzt große Hoffnungen in diese Technologie, da sie das Potenzial hat, die Elektromobilität maßgeblich voranzutreiben.
Die neue Produktionslinie in Sakura wird im Januar 2025 den Betrieb aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt wollen die Ingenieure nicht nur den Produktionsprozess verfeinern, sondern auch die finalen Spezifikationen der Batteriezellen festlegen. Zu den spezifischen Eigenschaften der Zellen können derzeit noch keine genauen Zahlen bekanntgegeben werden. Honda möchte zunächst die Daten aus den jeweiligen Tests auswerten.
Konkurrenz und strategische Partnerschaften
Honda ist sich bewusst, dass die Wettbewerbslandschaft im Bereich der Festkörperbatterien recht intensiv ist. Unternehmen wie Volkswagen, Nissan und QuantumScape arbeiten ebenso an ähnlichen Technologien. Doch das Unternehmen ist optimistisch und betont, dass die Festkörperbatterie die nächste Stufe der Batterietechnologie sein wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat der Fahrzeughersteller auch Partnerschaften geschlossen, beispielsweise mit Nissan, um besser mit chinesischen Mitbewerbern konkurrieren zu können.
Zusätzlich hat Honda kürzlich einen SUV vorgestellt, der auf der Ultium EV-Plattform von General Motors basiert. Das Modell hat auf dem US-Markt überraschend gute Verkaufszahlen erzielt. Bis 2025 plant Honda zudem die Einführung eines größeren Elektro-SUVs, was den Willen des Unternehmens zeigt, die Entwicklungen in der Elektromobilitätsbranche aktiv zu gestalten.
Fazit
Der japanische Hersteller hat mit der Eröffnung seiner neuen Demonstrations-Produktionslinie einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Festkörperbatterietechnologie bietet die Möglichkeit, die Zukunft der Elektromobilität entscheidend zu beeinflussen. Honda verpflichtet sich, technologische Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig nachhaltige Ziele zu verfolgen. Mit der Kombination aus fortschrittlicher Technologie und einer klaren strategischen Ausrichtung könnte Honda zu einem führenden Akteur im Bereich der Elektrofahrzeuge und Batterien werden.
Quelle / Weiterlesen
Honda Unveils Demonstration Production Line for All-Solid-State Batteries Located in Sakura City, Tochigi Prefecture, Japan | Honda
Honda eröffnet Pilotproduktion für Festkörperbatterien | electrive.net
Honda startet Demonstrationslinie für Festkörperbatterien | Elektroauto-News
Bildquelle: © Honda