Michael Spencer, ein Ex-Tesla-Manager, gründete Zeno in Bangalore in Indien. Das Unternehmen plant die Entwicklung der Emara, ein Elektromotorrad mit einer Reichweite von bis zu 100 km, das zu einem erschwinglichen Preis unter 1.300 Euro inklusive Batterie erhältlich sein soll. Zudem bietet das E-Motorrad flexible Batterieoptionen und eignet sich ideal für Pendler sowie Nutzer in Schwellenländern. Michael Spencer leitete bei Tesla die Skalierung der Model-3- und Model-Y-Programme und baute das Supercharger-Netz aus. Nun nutzt er seine Expertise und seine Erfahrung aus der Elektroautoindustrie, um ein preisgünstiges E-Motorrad für den Massenmarkt bereitzustellen.
Zeno Emara – Leistung und Reichweite
Die Emara, das Elektromotorrad von Zeno, verfügt über einen 8-kW-Motor (circa 10,7 PS) und eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h. Ein 4-kWh-Akku stellt rund 100 Kilometer Reichweite im realen Fahrbetrieb bereit. Der Ladevorgang der Batterie ist flexibel und kann an öffentlichen Schnellladestationen mit Typ-6-Anschluss vorgenommen werden. Mit diesem Anschluss dauert das Laden an öffentlichen Ladepunkten laut Herstellerangaben 1,5 Stunden und zu Hause an der Steckdose 6 Stunden. Außerdem soll man die Batterie der Emara mit einem Abo an Zeno-Stationen tauschen können, um die Wartezeiten zu umgehen. Aus europäischer Sicht gehört die Zeno Emara in die Leichtkraftrad-Kategorie (125er). Daher ist es ab 16 Jahren mit der Führerscheinklasse A1 sowie mit der Pkw-Führerscheinerweiterung B196 fahrbar.
Design und Kaufoptionen der Zeno Emara
Hinsichtlich des Designs wird das Erscheinungsbild der Emara von einem robusten Gesamtkonzept dominiert und präsentiert sich mit einem hohen bodenabstand (7,5 Zoll) sowie einer langen, durchgehenden Sitzbank.
Zeno verfolgt das Ziel, ein preisgünstiges Elektromotorrad für den Massenmarkt in Schwellenländern und für Pendler bereitzustellen. Demzufolge orientiert sich die Preispolitik nach den verschiedenen Nutzerbedürfnissen. Der Kaufpreis liegt umgerechnet unter 1.300 Euro inklusive Batterie und bietet zudem eine flexible Anmietung der Batterie, wodurch der Preis auf rund 800 Euro sinkt. Der Akku kann dann über ein Abo gemietet und so monatlich bezahlt werden. Der Grundtarif für 48 Kilometer pro Tag kostet circa 15 Euro monatlich, was rund 50 Cent pro Tag entspricht. Der teurere Tarif für 120 Kilometer beläuft sich auf circa 25 Euro monatlich, was umgerechnet 84 Cent pro Tag wären. Ein weiteres Abrechnungsmodell wäre das Abrechnen nach Verbrauch.
Welche Zukunftsaussichten hat Zeno Emara?
Die Emara soll sich durch moderate Leistung, flexible Kauf- und Batteriemodelle sowie ein robustes Design auszeichnen. Daher könnte sie vor allem in Schwellenländern und auf Märkten mit hoher Nachfrage nach günstiger urbaner Mobilität gut ankommen. Es ist unschwer zu erkennen, dass das Projekt Zeno Emara sich zunächst am indischen Markt orientiert und auf diesen abzielt, da dieser für elektrische Zweiräder bedeutend ist. Laut Statistik hat Indien die höchste Gesamtanzahl an Zweirädern. In Bezug auf die absolute Anzahl der registrierten Motorräder und Zweiräder führen bevölkerungsreiche Länder Asiens die Welt an: Mit über 221 Millionen Motorrädern hat Indien die größte Motorradflotte der Welt. Es folgen Indonesien mit 112 Millionen Einheiten, China mit 85 Millionen, Vietnam mit 58 Millionen und Thailand mit 22 Millionen. Dank ihres günstigen Preises und ihrer hohen Funktionalität könnte die Emara vor allem für Pendler, Lieferdienste und als Nutzfahrzeug in urbanen und semiurbanen Regionen attraktiv sein.
Zeno plant Expansion in Afrika
Darüber hinaus plant Zeno die Expansion nach Afrika, wo elektrische Zweiräder für Mobilität und Warenverkehr sehr wichtig sind. Den höchsten Zweiradanteil in Afrika (Besitzquote pro Haushalt) verzeichnen Burkina Faso, Mali, Benin, Guinea, Toto, die Elfenbeinküste und Nigeria. Hinsichtlich der absoluten Zahlen dominieren die bevölkerungsreichsten Länder: Nigeria mit 8 Millionen Motorrädern, Kenia, Tansania und Uganda mit über einer Million Motorräder und Ägypten.
Ob auch der europäische oder asiatische Markt von der preisgünstigen Zeno Emara profitieren darf, ist zunächst ungewiss. In Europa erfreuen sich leichte Elektromotorräder jedoch ebenfalls einer wachsenden Beliebtheit, während der US-Markt nach wie vor von leistungsstarken Verbrenner-Motorrädern dominiert wird. Eine internationale Markteinführung ist bislang nicht angekündigt.
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