Elektrobusse Lion Electric: Neue Investoren?

Lion Electric gerettet? Neue Investoren um Vincent Chiara übernehmen den angeschlagenen Elektrobushersteller.

0
494
lion-elektrobus

Der kanadische Elektrobushersteller Lion Electric galt seit Dezember als insolvent und hat seit Ende 2023 finanzielle Schwierigkeiten. Im Rahmen der Konkursanmeldung gab das Unternehmen bekannt, gesicherten und ungesicherten Gläubigern rund 244 Millionen Dollar zu schulden. Die Suche nach einem Käufer blieb zudem erfolglos. Nun scheint das Unternehme neue Investoren gefunden zu haben, um nochmal Kurs aufzunehmen. Lion Electric soll von einer Investorengruppe um den Immobilienmagnaten Vincent Chiara aus Montreal übernommen werden und neues Kapital erhalten. Zuvor hatte die kanadische Regierung der Provinz Quebec Förderungen für den Elektrobushersteller verweigert.

Beteiligung durch Immobilienmagnat Vincent Chiara und andere Investoren

Laut Medienberichten soll eine Investorengruppe unter der Leitung des Immobilienmagnaten Vincent Chiara aus Montreal nun das Unternehmen übernehmen und für Liquidität sorgen. Am 22. Mai 2025 hat ein Gericht in Quebec die Übernahme von Lion Electric durch die Investorengruppe unter der Führung von Vincent Chiara genehmigt. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Rettung des Unternehmens und bedeutet, dass die vorgeschlagene Lösung nun offiziell umgesetzt werden kann. Im Rahmen des neuen Plans soll sich Lion Electric exklusiv auf den Bau von elektrischen Schulbussen in seinem Werk in Saint-Jérôme konzentrieren. Andere Produktionsstätten, wie das Buswerk in Joliet, Illinois, und das Batteriemontagewerk in Mirabel, Quebec, wurden bereits geschlossen.

Anzeige

Zudem stehen die kanadischen Behörden der Übernahme wohlwollend gegenüber, denn die Provinzregierung Quebec genehmigte bereits die Verlängerung eines Programms, das Käufern von E-Schulbussen Anreize bieten soll. Die Regierung verlängerte das Programm und erhöhte die maximale Subvention pro Fahrzeug von 175.000 Dollar auf 240.000 Dollar. Da Lion Electric der einzige Hersteller solcher Fahrzeuge in Kanada ist, stärkt diese staatliche Unterstützung Lions Kernmarkt erheblich.

Finanzielle Schwierigkeiten seit Ende 2023

Mit finanziellen Engpässen kämpfte Lion Electric bereits seit Ende 2023, als es zu Entlassung der Mitarbeiter in Nordamerika kam. Die finanziellen Probleme von Lion Electric waren auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter Verzögerungen bei Subventions- und Anreizprogrammen in Kanada und den USA, Unterbrechungen der Lieferkette und Schwierigkeiten bei der Skalierung des Geschäfts zur Profitabilität.

Die kanadische Regierung der Provinz Quebec hatte zuvor weitere Förderungen abgelehnt, was die Lage verschärfte. Der Nutzfahrzeughersteller musste sich aufgrund finanzieller Engpässe von circa 10% der Belegschaft trennen. Nachdem Lion Electric im darauffolgenden Sommer ein neues Lkw-Modell vermarktet und einen Kredit in Höhe von 7,5 Millionen Dollar erhielt, schien sich die Lage zu entspannen. Doch bereits einen Monat später läutet man die zweite Entlassungsrunde ein. Im November letzten Jahres wusste man, dass eine Insolvenz nicht mehr zu verhindern war.

Quellen / Weiterlesen

Wird Lion Electric doch noch gerettet? | electrive
Lion Electric bought by Quebec Investors | Electric Autonomy
From the ashes: Lion Electric finds a lifeline in Quebec | electrek
Quebec renews subsidy program for electric school buses | CTV News
Quebec judge approves sale of vehicle-maker Lion Electric to investor group | The Gazette
Bildquelle: © Lion Electric

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein