Der Polestar 4 ist nun das vierte Modell der elektrischen Volvo-Tochtermarke. Dabei soll das Crossover der Konkurrenz dank eines attraktiven Preises, hoher Reichweite und einem praktischen Innenraum den Kampf ansagen. Doch ist das Auto ohne Heckscheibe tatsächlich den anderen Modellen so weit voraus? Entscheiden Sie selbst. Wir möchten Ihnen nun kurz den Polestar 4 vorstellen.
Preisvorteil: Polestar 4 ab 61.900 Euro
Der Polestar 4 gehört zur jüngsten Polestar-Modellpalette. Nachdem der Hybrid-Sportler 1 eingestellt wurde und der Markteinführung der Mittelklasse-Limo 2 und des großen SUV 3, rollt die nächste Crossover-Abwandlung aus der chinesischen Fabrik von Volvo- und Polestar-Mutterkonzern Geely. Dabei soll vor allem der Preis dafür sorgen, dass das neue Modell der Konkurrenz (u.a. Aiways U6, Audi Q6 e-tron Sportback, Lexus RZ) vorausfährt. Der Verkaufspreis startet für den Long Range Single Motor bei 61.900 Euro. Für den Long Range Dual Motor beträgt der Preis 69.900 Euro.
Antrieb: Heckantrieb oder Allrad
Im Hinblick auf den Antrieb profitiert der Polestar 4 von der neuen Premium Sustainable Experience Architecture (SEA), welche Heckantrieb- und Allradoptionen bereithält. Die Einstiegsmotorisierung im Long Range Single Motor hat einen Heckmotor mit 200 kW (272 PS) und 343 Nm Drehmoment. Die Reichweite beträgt bis zu 610 km. Mit dem gleichen 94 kWh-Nickel-Magnesium-Kobalt-Akku erzielt der 400 kW (544 PS) und 686 Nm leistungsstarke Long Range Dual Motor voraussichtlich bis zu 580 km Reichweite. Zum Laden benötigt der 4er mit 200 kW am Schnelllader von 10 auf 80 Prozent rund 30 Minuten. Mit 22 kW an der Wallbox dauert es von 0 auf 100 Prozent circa 5,5 Stunden. Zudem gehören das bidirektionale Laden und eine Wärmepumpe zum Serienumfang.
Der Polestar 4 ist der bisher schnellste Polestar und beschleunigt mit 2 Motoren in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Mit nur einem Motor benötigt er 7,4 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h.
Exterieur: Keine Heckscheibe, aber trotzdem kein Schnäppchen?
Optisch erinnert der Polestar 4 an einen höhergelegten Precept, vor allem die geteilten Frontscheinwerfer, der große Lufteinlass dazwischen und die stark modellierte Seitenansicht verstärkt diesen Eindruck. Das Heck hat durch die Lichtleiste Züge des Showcars, jedoch ist die fehlende Heckscheibe das markanteste gemeinsame Element. Stattdessen soll eine Heckkamera für die nötige Rundumsicht über den Stromer geben. Ziel sollte es sein, den hinteren Passagieren durch die fehlende Heckscheibe mehr Kopffreiheit als in anderen SUV-Coupés zu schenken.
Eine weitere Besonderheit sind die Außenspiegel, die auf kleinen Stützen sitzen und rahmenlos sind. Dadurch, dass sie rahmenlos sind, bewegt sich beim Verstellen nicht nur das Glas, sondern der komplette Spiegel.
Interieur: Multimediascreen im Fokus
Hinsichtlich des Interieurs ist der Polestar 4 etwas anders aufgebaut als der größere Polestar 3. Im Zentrum steht ein 15,4 Zoll-Multimediascreen und am Steuer blickt man in ein 10,2 Zoll großes Instrumentendisplay sowie auf ein Head-up-Display mit 14,7 Zoll. Das Infotainmentsystem basiert auf Android und empfängt Over-the-Air-Updates. Zudem kann es mit einer Harman-Kardon-Audioanlage mit 16 Lautsprechern und 1400 Watt verbunden werden. Die Stoffbezüge sind zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester; die Türverkleidungen und Teppiche sind ebenfalls aus wiederverwendbaren Materialien. Auf dem Boden befinden sich schwarze PET-Matten (Polyethylenterephthalat), wobei der Kunststoff einfach zu reinigen ist und wegen seiner Materialreinheit ist er auch einfach zu recyclen.
Die Oberflächenmaterialien sollen möglichst weich und geschwungen sein; Holz und Chrom gibt es nicht. Gebürstetes Aluminium setzt Akzente und viele Oberflächen sind mit einem Alcantara-ähnlichen Stoff bezogen. Für die Sitze gibt es moderne Stoffe, die teilweise Start-ups aus der Umgebung von Polestars schwedischem Hauptsitz in Göteborg entwickelten. Als Top-Ausstattung kommt Nappa-Leder des auf Nachhaltigkeit und Tierwohl zertifizierten schottischen Zulieferers „Bridge of Weir“ zum Einsatz.
Ferner sorgt ein riesiges Panoramadach für ein besseres Raumgefühl. Es lässt sich elektronisch abdunkeln. Auf Knopfdruck verwandelt sich der Monitor-Spiegel in einen echten Spiegel, was hilfreich ist, um Kinder im Rücksitzraum zu überwachen.
Technische Systeme
Serienmäßig verfügt der Polestar 4 über 12 Kameras für eine gute Überwachungstechnik an Bord. Eine dieser Kameras ist auf den Fahrersitz fokussiert und registriert anhand von Augen- und Kopfbewegungen, ob eine Fahruntüchtigkeit (z.B. durch Müdigkeit, Alkohol) besteht. So können Autofahrer:innen gewarnt werden, wenn sie unaufmerksam oder müde sind. Die Kameras werden von einem Radar und 12 weiteren Ultraschallsensoren unterstützt.
Quelle / Weiterlesen
Kein Heckfenster und trotzdem kein Schnäppchen | auto motor und sport
Das ist der vierte Polestar | Autozeitung
Bildquelle: © Polestar