Tesla möchte die eigene Batteriezellproduktion weiter ausbauen, um mehr Unabhängigkeit zu erzielen. Elon Musk plant die Inhouse-Batteriefertigung zu erhöhen und setzt dabei auf innovative Trockenbeschichtungstechnik. Die Strategie zielt vor allem auf den neuen Cybertruck und das erwartete Robotaxi ab, denn hier sollen die Akkus zum Einsatz kommen. Dabei ist auffällig, dass kaum ein anderer Hersteller so viel in Eigenregie produziert wie Tesla.
Inhouse-Produktion soll Abhängigkeit von Panasonic und LG verringern
Aktuell bezieht Tesla einen Großteil seiner Batterien von externen Herstellern wie Panasonic und LG, doch mit der Inhouse-Batterieproduktion möchte Tesla mehr Unabhängigkeit erzielen. Dabei setzt der Tesla-Chef Elon Musk vor allem auf die Produktion der 4680er-Zellen. Somit möchte man die Kosten für Elektrofahrzeuge weiter senken, um die Margen zu steigern. Ferner kann Tesla sich unabhängiger von Sanktionen (z.B. Strafzölle) machen, welche beispielsweise von der EU gegen Elektroautos aus China verhängt werden. Planmäßig soll eine der vier neuen Zellen im Robotaxi, das am 10. Oktober vorgestellt wurde, verbaut werden.
Berichten zufolge trägt diese Zelle den Codename NC05. Zudem heißt es auch, dass bei der Testproduktion der großen und von Tesla selbst entwickelten 4680er-Zelle rund 70 bis 80 Prozent entsorgt werden. Demnach seien viele der Tesla-Kathoden noch Ausschuss. Gängig sind jedoch nur Ausschussraten von weniger als 2 Prozent und genau hier liegt das Problem, denn Kathoden sind ein wichtiger Kostenfaktor bei der Batterieproduktion. Wer hier Batteriemüll produziert, verliert sehr viel Geld.
Energiearme Batterieproduktion durch Trockenbeschichtungstechnik
Darüber hinaus arbeitet Tesla auch an einem Prozess zur Trockenbeschichtung und plant die Einführung dieser Technologie in den Batterien des Cybertrucks für Mitte 2025. Geplant ist eine Produktionsrate von 2.000 bis 3.000 Cybertrucks pro Woche. Zudem möchte Tesla bis 2026 vier verschiedene Fahrzeuge mit der 4680er-Zelle mit Trockenbeschichtungstechnik ausstatten. Dieses Verfahren hat den zentralen Vorteil, dass die Produktion der Batterien energiearmer ist. Dies liegt daran, dass nach dem Auftragen des flüssigen Aktivmaterials bei der Kathode- und Anodenproduktion der zeitintensive und energieintensive Trocknungsprozess entfällt. Somit ist die Batterieherstellung mit dem Trockenbeschichtungsverfahren wesentlich günstiger und umweltfreundlicher.
Auch Fahrzeughersteller wie Volkswagen forschen an diesem Verfahren. Allerdings wählt man hier eine andere Herangehensweise und trägt das Aktivmaterial mit Druck auf die Kupfer- und Aluminiumfolien auf. Jedoch befinden sich die meisten Hersteller noch im Prototypverfahren und müssen noch einige Schritte tätigen, bevor an die Massenproduktion zu denken ist.
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Tesla plans 4 new Batteries in 2026, including for a Robotaxi | The Information
Bildquelle: flickr – Steve Jurvetson