Welche Elektroautos haben mehr als 600 km Reichweite?

600 km Reichweite wird Standard. Opel Grandland, Tesla Model 3 und mehr E-Autos der Mittelklasse überschreiten die Marke (Stand 09/2025).

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Die Elektromobilität erreichte einen bedeutenden Meilenstein, denn die 600-Kilometer-Marke ist zunehmend Standard bei neuen E-Autos. Dank schneller technischer Entwicklung bei Batteriezellen und steigender Effizienz sind hohe Reichweiten, die einst Premium-Fahrzeugen vorbehalten waren, nun auch in der Mittelklasse angekommen. Aktuelle Modelle bestätigen diesen Trend; der neu vorgestellte Opel Grandland Electric Long Range schafft somit 694 km (WLTP). Im breiten Markt bieten zudem das Tesla Model 3 Long Range Plus (627 km) und der Hyundai Ioniq 6 (619 km) über 600 km Reichweite zu Preisen unter 60.000 Euro. An der Spitze der Entwicklung drängen Fahrzeuge wie der Lucid Air sogar gegen die 700-km-Grenze. Demzufolge sollte die Reichweitenangst nun aus der Welt geschafft sein.

Reichweiten fast wie bei Verbrennern

Vor zwei Jahren waren Reichweiten von 500 Kilometern noch bemerkenswert, doch heute gilt die 600-Kilometer-Marke meist als Standard bei neuen Modellen. Premium-Käufer, aber auch Kunden in der Mittelklasse, profitieren von der technischen Entwicklung der Batteriezellen. Modelle, die auf die 700-Kilometer-Marke zusteuern, definieren aktuell die maximal mögliche Reichweite neu. Diese technologischen Vorreiter zeigen das beeindruckende Potenzial der heutigen E-Mobilität. Allerdings befinden sich diese Top-Fahrzeuge im gehobenen Segment, sodass deren Preise bei etwa 85.000 Euro beginnen. Der amerikanische Lucid Air Pure setzt mit seiner neuen Batteriearchitektur den Maßstab und erzielt bis zu 708 km (WLTP). Mit nur geringem Abstand folgt das aktualisierte Mercedes EQE Facelift (2025), das mit Spitzenwerten von bis zu 679 km ebenfalls eine beeindruckende Langstreckentauglichkeit beweist. Diese Fahrzeuge beweisen, dass die Reichweite von Elektroautos nun fast mit der von Verbrennern mithalten kann.

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600 Kilometer für unter 60.000 Euro

Die langfristig wirksamste Veränderung findet im volumenstarken Mittelklassesegment statt, denn hier bieten zahlreiche Hersteller nun alltagstaugliche Fahrzeuge, die mühelos über 600 Kilometer Reichweite bieten. Ein aktuelles Beispiel ist der Opel Grandland Electric Long Range. Der Stellantis-Konzern Anfang Oktober 2025 die Verfügbarkeit dieses SUVs, das mit 694 Kilometern Reichweite überzeugt und ab 51.750 Euro bestellbar ist. Darüber hinaus überzeugen auch andere Mittelklasse-Vertreter mit einer hohen Ausdauer.

Somit erzielt das Tesla Model 3 Long Range Plus (2025) 627 km. Das Fahrzeug ist in Deutschland und Österreich zu einem Startpreis von unter 50.000 Euro verfügbar. Der Hyundai Ioniq 6 N Line für ca. 53.000 Euro erreicht mit größerem Akku 619 km, während das elektrische Gran Coupé BMW i4 xDrive40 (58.500 Euro) eine Reichweite von 605 km schafft. Daneben kratzt der Volkswagen ID.7 Tourer (DE: 54.990 Euro, AT: 56.490 Euro) mit 595 km dicht an der Schwelle. Selbst in der Kompaktklasse sind Reichweiten wie 570 km beim Cupra Born und 540 km beim Opel Astra Electric mittlerweile gängig.

Chinesische Anbieter mit attraktiven Langstrecken-Modellen

Die stärkste Dynamik zeigt der Markt durch das Vordringen chinesischer Hersteller wie BYD und NIO. Diese Wettbewerber bieten attraktive Kombinationen aus hoher Reichweite und konkurrenzfähigen Preisen. Die Limousine BYD Seal Excellence fährt beispielsweise 650 km weit und ist für weniger als 50.000 Euro erhältlich. Der Nio EL6 beeindruckt sogar mit 675 km und nutzt ein innovatives Modell der Batteriemiete, was neue Preisstrukturen schafft. Diese Entwicklungen belegen: Das Problem der Reichweitenangst ist durch die Verfügbarkeit von Langstreckentechnologie in der Mittelklasse weitgehend gelöst.

Quellen / Weiterlesen

E-Autos: Die 600-km-Marke wird zur neuen Norm | energie-bau
Bildquelle: CCNullTim Reckmann
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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