Qkera erhält siebenstellige Finanzierung von InnoEnergy

Qkera erhält siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung von InnoEnergy für Kommerzialisierung von Keramikelektrolyten für Lithium-Ionen-Batterien.

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Das Münchner Start-up Qkera, ein Spin-off von TUM und MIT, erhielt eine siebenstellige Pre-Seed-Finanzierungsrunde unter der Leitung des CleanTech-Investors InnoEnergy. Mit diesem Kapital will das Unternehmen die industrielle Validierung und Kommerzialisierung seiner bahnbrechenden Keramikelektrolyten beschleunigen. Diese Drop-in-Lösung verspricht, die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batterien sicherer, leistungsstärker und schneller aufladbar zu machen. Somit stärkt sie die europäische Lieferkette für Energiespeicher. Der innovative chemische Prozess ermöglicht die kostengünstige und skalierbare Herstellung dünner, flexibler Keramikmembranen. Demzufolge überwindet die Technologie eine der größten Hürden in der Entwicklung von Festkörperbatterien. Dies ist wichtig, um Hochleistungs-Batteriedesigns für Anwendungen vom Elektroauto bis zum Smartphone zur Marktreife zu bringen.

Erfolgreiche Finanzierungsrunde mit starker Zusammenarbeit

Qkera schloss eine Finanzierungsrunde unter der Leitung des CleanTech-Investors InnoEnergy mit Unterstützung von UnternehmerTUM Funding for Innovators und mehreren strategischen Angel-Investoren ab. Dazu gehören Experten wie Martin Götzeler (ehemalige CEO von Osram, DSpace und Aixtron), der Nanowissenschaftler Prof. Thomas Bein und Dr. Andreas Kohl (früher Apple und Nanoscape).

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Die Investition dient nicht nur der Kapitalsicherung, sondern bringt Qkera auch in das umfassende Ökosystem von InnoEnergy ein, das als wichtiger Akteur in der European Battery Alliance gilt. Zur weiteren Stärkung des Teams wurde Peter Schuhmacher, der frühere Leiter der Batteriematerialien-Sparte von BASF, als Vorstandsmitglied und strategischer Berater gewonnen. Diese Partnerschaften sichern Qkera nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch das notwendige industrielle Know-how für die nächste Wachstumsphase. Prof. Jennifer Rupp, Mitbegründerin und Chief Strategy Officer von Qkera, betont zudem:

„Mit seinem umfangreichen Portfolio an Energie-Start-ups, einem starken Netzwerk und der Führungsrolle in der European Battery Alliance hätten wir uns keinen besseren Partner [als InnoEnergy] wünschen können, um unsere Technologie zu skalieren.“

Bahnbrechende Technologie für Festelektrolyte

Qkera, ein Spin-off der Technischen Universität München (TUM) und des MIT, arbeitet an der Entwicklung von Keramikelektrolyten. Die Technologie stellt eine Schlüsselkomponente für sichere und leistungsfähigere Lithium-Ionen-Batterien dar. Der entwickelte Werkstoff wurde als direkt integrierbares Produkt (Drop-in) konzipiert, das mit bestehenden und künftigen Batteriekonzepten kompatibel ist. Sie bieten eine höhere Energiespeicherkapazität, schnellere Ladezeiten und eine grundlegend bessere Sicherheit. Die Technologie basiert auf über sechs Jahren Forschung an Spitzeninstitutionen wie dem MIT und der TUM.

Das Kernelement ist ein revolutionäres chemisches Verfahren. Es ermöglicht die hochproduktive Herstellung von dünnen, flexiblen Keramikmembranen bei deutlich niedrigen Temperaturen. Auf diese Weise löst Qkera das zentrale Problem herkömmlicher Keramikelektrolyt-Designs. Denn diese sind, aufgrund der notwendigen Hochtemperatur-Sinterung, oft spröde, dick und teuer in der Massenproduktion. Dr. Andreas Weis, Geschäftsführer von Qkera, erklärt außerdem:

„[Wir haben] eine Lösung für den wohl wichtigsten Schwachpunkt bei der Herstellung von Keramikelektrolyten für die Batterieindustrie gefunden: Skalierbarkeit und Kosten. Mit dieser Finanzierung planen wir daher, unseren Prozess auf größere Formate zu skalieren und unsere ersten Entwicklungsvereinbarungen abzuschließen, um die Batterietechnologie der nächsten Generation voranzubringen.“

Zukunftsaussichten und der Weg zur Kommerzialisierung

Die Finanzierung dient z.B. zur Optimierung der industriellen Validierung und zur Vorbereitung kommerzieller Prototypen der Festelektrolyttechnologie von Qkera. Bereits im ersten Geschäftsjahr gelang es Qkera, die kritischen Skalierungs- und Kostenprobleme in der Herstellung dieser Materialien zu adressieren. Deshalb kann das Unternehmen effizientere und nachhaltigere Speicherlösungen entwickeln, die europäische Lieferkette stärken und die Energieunabhängigkeit fördern. Christian Bauer, CEO DACH bei InnoEnergy, erläutert:

„Mit höherer Energiedichte, kürzeren Ladezeiten und einem flexiblen Formfaktor bietet [die Technologie] entscheidende Vorteile für Anwendungen vom Elektroauto bis zum Smartphone.“

Deswegen plant InnoEnergy sein gesamtes Ökosystem aus Industriepartnern einzubringen, um Qkera beim Markteintritt zu unterstützen. Christian Bauer bestätigt zudem die Unterstützung

„Als neuer Investor werden wir unser gesamtes Ökosystem aus Industriepartnern und mehr als 30 Energiespeicher-Startups nutzen, um Qkera aktiv beim Schritt in den Massenmarkt zu unterstützen.“

Qkera befindet sich aktiv in Verhandlungen und Kooperationen mit großen europäischen OEMs und Batterieherstellern. Ziel ist es, starke Partner für die weitere Validierung, Skalierung und Industrialisierung zu gewinnen. Mit einer Patentfamilie und dem Plan, bis 2026 eine Pilotlinie zu errichten, legt das Unternehmen den Grundstein für die Massenkommerzialisierung.

Quellen / Weiterlesen

Qkera sichert sich siebenstellige Pre-Seed-Finanzierung unter Leitung von InnoEnergy, um die Kommerzialisierung von Batterien der nächsten Generation zu beschleunigen | pv magazine.de
InnoEnergy Leads Pre-Seed Investment in Qkera to Accelerate Next-Generation Battery Commercialisation | InnoEnergy
Weitere Informationen | Qkera
Bildquelle: © InnoEnergy
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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