Northvolt entlässt fast die gesamte Belegschaft in Schweden

Northvolt entlässt einen Großteil der Belegschaft in Schweden nach Insolvenz (März '25). Verkleinerter Betrieb gesichert. Der Standort Heide scheint (vorerst) nicht betroffen.

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Der Batteriehersteller Northvolt steckt in einem umfassenden Insolvenzverfahren, das weitreichende Konsequenzen für die Belegschaft hat. Demnach hat das Unternehmen den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen. Insgesamt sollen lediglich rund 1.700 Angestellte in Schweden verbleiben. Dieser drastische Schritt folgte auf die Insolvenzanmeldung im März 2025. Zum Zeitpunkt der Antragstellung beschäftigte Northvolt noch etwa 5.000 Personen. Bereits im November des Vorjahres, 2024, hatte der Batteriehersteller in den Vereinigten Staaten Gläubigerschutz nach dem sogenannten Chapter 11 beantragt.

Verkleinerter Betrieb in Schweden soll fortgesetzt werden

Trotz der schwerwiegenden Einschnitte in der Personalstruktur gibt es jedoch auch positive Nachrichten. Laut dem Insolvenzverwalter wurde nämlich eine grundsätzliche Einigung mit wichtigen Gläubigern und Interessengruppen erzielt. Diese Vereinbarung sieht zudem finanzielle Garantien vor, die es Northvolt ermöglichen sollen, den Betrieb in Schweden in verkleinerter Form fortzusetzen.

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Konkret sollen z.B. im Hauptwerk des Unternehmens im schwedischen Skellefteå etwa 1.200 der ursprünglich 3.000 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Fortbestand des Geschäftsbetriebs zumindest in einem reduzierten Umfang zu sichern und somit die Möglichkeit eines teilweisen oder vollständigen Verkaufs des Unternehmens zu wahren.

Deutsche Batteriefertigung in Heide nicht von Stellenabbau betroffen

Erfreulicherweise gibt es für die geplanten internationalen Projekte von Northvolt offenbar keine direkten negativen Auswirkungen durch die aktuellen Entwicklungen. So soll die geplante deutsche Batteriefertigung in Heide nach vorliegenden Berichten von den jüngsten Stellenstreichungen unberührt bleiben.

Diese Information ist besonders relevant, da die Ansiedlung von Northvolt in Deutschland als wichtiger Schritt für die europäische Batteriezellproduktion und die Elektromobilitätsstrategie des Landes angesehen wurde. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die formelle Umsetzung der getroffenen Vereinbarung in den kommenden Tagen erwartet wird und die Zukunft von Northvolt weiterhin von den Entwicklungen im Insolvenzverfahren abhängen wird.

Quellen / Weiterlesen

Northvolt Lays off Most of Its Staff in Sweden | Battery News
Northvolt bankruptcy trustee secures agreement for scaled-down operation | Reuters
Northvolt Cuts Workforce to 1,700 as Part of Bankruptcy Process | Bloomberg Law
Bildquelle: © Northvolt
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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