QuantumScape, der Festkörperbatterie-Pionier aus den USA, begann im dritten Quartal 2025 mit der Auslieferung von B1-Mustern seiner innovativen QSE-5-Zelle an Partner wie die VW Group. Das Hauptmerkmal der neuen B1-Muster ist die Nutzung von Keramikseparatoren, die über QuantumScapes neuartigen Produktionsprozess namens „Cobra“ produziert wurden. Mit einer Energiedichte von über 30 Wh/kg und einer Ladezeit von 10% auf 80% in nur 12,2 Minuten beweisen die QSE-5-Zellen ein hohes Leistungsprofil. Als ersten Praxistest werden diese Zellen im Ducati V21L Motorrad eingesetzt. Darüber hinaus arbeitet QuantumScape gemeinsam mit VWs Batteriesparte PowerCo an der Industrialisierung und der Serienproduktion im Gigawattstunden-Maßstab.
Cobra als Game-Changer für die Skalierbarkeit
Das US-Unternehmen gab bekannt, dass mit der Auslieferung der B1-Muster der QSE-5-Zelle ein wichtiges Jahresziel erreicht wurde. Die neuen Zellen verfügen über spezielle Keramikseparatoren, die ein zentraler Bestandteil für die geplanten Lithium-Metall-Batteriezellen mit festem Elektrolyten sind. Diese Separatoren werden mit QuantumScapes innovativem Produktionsverfahren namens „Cobra“ hergestellt, das auch als wichtiges Schlüsselelement für die Kommerzialisierung und Massenproduktion der Zellen gilt. Dabei kündigte das Unternehmen die Implementierung von Cobra bereits im Juni an und bezeichnete es als wichtigen Wendepunkt für die Entwicklung der Batteriezellen. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der verbesserten Skalierbarkeit, wodurch die Grundlage für eine deutlich größere Fertigung der B1-Muster und die spätere Markteinführung der Technologie geschaffen wird. Die fehlende Skalierbarkeit war bislang die größte Hürde, um die Batteriezellen über kleine Chargen hinaus in Gigawatt-Größe auf den Markt zu bringen.
QSE-5: Datenblatt des Hochleistungsprototyps
Die QSE-5-Zelle ‒ das erste kommerzielle Produkt des Unternehmens ‒ weist beeindruckende Leistungsdaten auf und belegt damit die Vorteile der Festkörpertechnologie. Die Energiedichte liegt bei über 301 Wh/kg oder 844 Wh/L. Ferner ist auch die schnelle Ladezeit hervorzuheben. Somit sind für das Laden von 10% auf 80% lediglich 12,2 Minuten erforderlich. Mit einer Kapazität von 5 Ah (Amperestunden) bleibt die Zelle physisch kompakt und weist Abmessungen von 84,5 mm x 65,6 mm x 4,6 mm auf. Demzufolge verfügen die neuen Feststoffakkus über eine deutlich höhere Energiedichte, was viel mehr Kapazität und hohe Reichweiten ermöglicht.
Ducati und PowerCo: Der Weg zur Gigawatt-Produktion
Bei der Industrialisierung der QuantumScape-Technologie spielt die Partnerschaft mit der VW Group eine zentrale Rolle. Zunächst möchte man die Cobra-basierten QSE-5-Zellen im Rahmen des ersten Fahrzeugprogramms mit VW in dem Elektromotorrad Ducati V21L testen. Dieses Projekt dient als praktische Demonstration der kompromisslosen Leistungsfähigkeit der Festkörperbatterien unter realen Bedingungen. Um die Technologie zur Marktreife zu führen, arbeitet QuantumScape eng mit der VW-Batteriesparte PowerCo zusammen. Deren Lizenzpartnerschaft ist klar auf die anschließende Serienfertigung von Festkörperzellen im Gigawattstunden-Maßstab ausgerichtet, was wiederum den starken Fokus auf die Industrialisierung beider Partner belegt. Dr. Luca Fasoli, Chief Operating Officer von QuantumScape, betont zudem:
„Wir sind stolz, den Beginn der Auslieferungen dieser QSE-5-Muster bekannt zu geben. Wir arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um unsere bahnbrechende Festkörper-Lithium-Metall-Batterietechnologie so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Diese Ankündigung ist ein weiterer entscheidender Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, die Energiespeicherung zu revolutionieren.“
Der Heilige Gral der E-Mobilität: Wer liegt vorn?
Die Feststoffbatterie gilt oft als „Heiliger Gral“ der Elektromobilität und ist daher Gegenstand eines intensiven Wettlaufs um die erste Serienproduktion. Während QuantumScape und VW große Fortschritte melden, gibt es auch ambitionierte Konkurrenten. Folglich streben bereits Hersteller den Einsatz von Feststoffakkus bis 2028 an, wobei Toyota mit seiner Premiummarke Lexus als Vorreiter in diesem Segment gilt.
Demgegenüber verfolgt VW einen vorsichtigeren Zeithorizont, denn das Unternehmen konzentriert sich zunächst auf die Einführung seiner neuen E-Plattform SSP. Jedoch plant VW langfristig, die ersten Premium-Modelle mit Feststoffakkus erst ab 2030 auf den Markt zu bringen. Die neuen Batterien versprechen dabei höhere Reichweiten und eine verbesserte Kapazität, was entscheidend für die nächste Generation von Elektroautos ist.
Quellen / Weiterlesen
VW-Partner macht große Schritte für „heiligen Gral“ der Elektroauto-Batterie | SmartDroid
QuantumScape ships B1 samples of its QSE-5 solid-state battery | ElectricCarsReport
Bildquelle: © QuantumScape

