Supercapakku Captery Ultra ‒ 160s-Ladezeit und Lebensdauer für Jahrzehnte

Das italienische Startup Captery Technology präsentiert mit den Captery Ultra AA/AAA-Zellen eine neuartige Energiespeichertechnologie, die auf Superkondensatoren basiert. Diese Zellen versprechen eine sehr kurze Ladezeit von lediglich 160 Sekunden und eine jahrzehntelange Lebensdauer, weil die typische chemische Degradation von Akkus entfällt. Die auf Kickstarter finanzierte Entwicklung bietet eine höhere Leistungsdichte als herkömmliche Li-Ion-Akkus. Allerdings bleiben entscheidende Fragen zur Energiedichte offen. Im direkten Vergleich mit etablierten Batterien ist unklar, wie viel Energie die Supercap-Zellen speichern können, was wiederum ihre Eignung für energiehungrige Consumer-Geräte limitiert.

Captery Ultra mit neuer Technologie im AA/AAA-Format

Das italienische Start-up Captery Technology bietet für mobile Energiespeicher eine interessante Alternative zu den dominierenden Lithium-Ionen- und NiMH-Akkus. Über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte das Unternehmen die Entwicklung der Captery Ultra AA/AAA-Zellen. Hierbei handelt es sich um eine Energiespeicherlösung, die nicht chemische Speicher wie Lithium-Ionen (Li-Ion) oder Nickel-Metallhydrid (NiMH), sondern auf Superkondensatoren (Supercaps) setzt. Diese Neuentwicklung stellt eine potenzielle Wende im Bereich der Kleingeräteakkus dar und wird derzeit durch das erfolgreiche Erreichen des Finanzierungsziels auf Kickstarter weiter vorangetrieben.

Schnellladung in 160 Sekunden und jahrzehntelange Haltbarkeit

Den größten Vorteil bietet die Superkondensator-Technologie bei der Ladegeschwindigkeit, denn die Zellen sollen in nur 160 Sekunden vollständig wiederaufladbar sein. Diese Leistung ist inhärent, da Supercaps Energie elektrostatisch und nicht über einen chemischen Prozess speichern. Dadurch können sie deutlich höhere Lade- und Entladeströme verarbeiten als herkömmliche Akkus.

Ebenso sollen die Zellen eine lange Haltbarkeit aufweisen und laut Herstellerangaben eine jahrzehntelange Zyklenfestigkeit gewährleisten. Da die Energiespeicherung physisch und nicht chemisch erfolgt, wird die typische Degradation, unter der Lithium-Ionen- oder NiMH-Akkus leiden, nahezu eliminiert. Ferner gibt es auch technische Unterschiede hinsichtlich der Spannung; die Ultra-Zellen liefern eine Nennspannung von 3,2 Volt. Captery bietet daher einen speziellen „Bridge-Adapter“ an. Dieser ermöglicht es, die 3,2-V-Zelle als Ersatz für zwei in Reihe geschaltete 1,5-Volt-Batterien in Geräten zu nutzen, was die benötigte Zellenanzahl pro Gerät reduziert.

Offenen Fragen zur Kapazität und Kompatibilität

Trotz der Vorteile in puncto Ladegeschwindigkeit und Lebensdauer stehen noch genaue Werte für die Energiedichte der Superkondensator-Batterien aus. Während Superkondensatoren eine exzellente Leistungsdichte (schnelle Abgabe) aufweisen, speichern sie im Verhältnis zu ihrem Volumen deutlich weniger Energie als Lithium-Ionen- oder sogar NiMH-Akkus. Captery macht keine klaren Angaben zur Kapazität in Milliamperestunden (mAh) oder Wattstunden (Wh) auf der Kampagnenseite. Somit kann nicht bewertet werden, ob die Zellen in energieintensiven Geräten des täglichen Bedarfs praktikabel sind. Die tatsächliche Marktrelevanz hängt maßgeblich davon ab, ob die Supercap-Technologie in diesen kleinen AA/AAA-Formfaktoren ausreichend Energie bereitstellen kann.

Ein weiteres Kompatibilitätsproblem betrifft die proprietären Ladegeräte. Aufgrund der spezifischen Ladespannung und des hohen Ladestroms der Supercaps sind die Captery-Ultra-Zellen nicht mit herkömmlichen Li-Ion- oder NiMH-Ladegeräten verwendbar. Deswegen muss man das erforderliche S-Charge Plus Ladegerät separat erwerben.

Der Weg zur Marktrelevanz

Darüber hinaus stellte Captery die Zellen auch als umweltfreundliche Alternative vor, da die verwendeten Materialien zu etwa 90% nachhaltiger seien als die in konventionellen Batterien. Da die Lebensdauer zudem über Jahrzehnte reichen kann, erwartet Captery eine deutliche Reduzierung des anfallenden Elektroschrotts. Für eine breitere Anwendbarkeit bei Geräten, die nur eine einzelne Zelle benötigen, plant das Start-up, eine 1,5-Volt-Variante der Supercap-Zelle zu entwickeln. Sollte sich die Energiespeicherkapazität der Captery Ultra im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus als unzureichend erweisen, könnte sich der Anwendungsbereich auf Low-Power-Endgeräte (z.B. drahtlose Eingabegeräte, Fernbedienungen) beschränken. Überdies hängt der finale Erfolg und die Akzeptanz im Markt stark von der Bestätigung der Leistungsdaten durch neutrale Prüfungen ab.

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