Feststoffakkus aus Europa: Aktuelle Entwicklungen

Europas Kampf um Feststoffakkus: Trotz asiatischer Dominanz forschen Mercedes & Stellantis an eigenen Lösungen für E-Autos.

0
523
feststoffakkus-europa

Europäische Hersteller bemühen sich vermehrt, mit eigenen Entwicklungen die Abhängigkeit von asiatischen Batterieherstellern zu reduzieren. Obschon Asien eine zentrale Rolle in der Forschung und Entwicklung von verschiedenen Batterietechnologien spielt, versucht Europa im Bereich Feststoffbatterien voranzukommen. Die Zukunftstechnologie gilt als Schlüsselfaktor für die Energiewende, da sie als sicherer und effizienter gelten. Allerdings befinden sich Feststoffakkus momentan in der Entwicklungsphase, daher ist die Serienproduktion erst in den kommenden Jahren zu erwarten.

Entwicklung von Feststoffbatterien in Europa

Obschon sich Feststoffbatterien noch in der Entwicklung befinden, setzen viele Produktionsstandorte weltweit bereits auf die Fertigung der Technologie. Allein in Asien befinden sich dieses Jahr 33 Standorte, in Nordamerika sind es 23 und in Europa 17. Bis zum Jahr 2030 soll China für Feststoffakkus – laut Prognosen des Fraunhofer ISI – eine Produktionskapazität von 156 GWh erreichen. Die USA kämen dabei auf 120 GWh und Europa auf nur rund 33 GWh Kapazität. Dies zeigt, dass Europa künftig weiterhin vom asiatischen Markt abhängig sein wird. Hersteller wie Mercedes-Benz und Stellantis wollen jedoch durch eigene Feststoffbatterien aus Europa jener Abhängigkeit entgegenwirken.

Anzeige

Wie weit sind europäische Hersteller von der Marktreife entfernt?

Um eine gewisse Unabhängigkeit vom asiatischen Markt im Bereich Feststoffbatterien zu erzielen, arbeiten die beiden Automobilkonzerne Stellantis und Mercedes-Benz mit dem US-amerikanischen Batterie-Start-up Factorial Energy zusammen. Laut eigenen Angaben konnte Stellantis im April einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung von Feststoffbatterien erreichen. Anschließend validierte Stellantis mit Factorial Energy eine Feststoffbatteriezelle in Automobilgröße mit einer Energiedichte von 375 Wh/kg. Zudem zeichnet sich die neue Technologie auch durch eine schnelle Ladefähigkeit aus, wonach man Batterien in nur 18 Minuten von 15 auf 90 Prozent laden kann. Dies stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Kommerzialisierung dar. Im Vergleich: Das neuere Tesla Modell 3 hat eine Energiedichte von zwischen 200 und 250 Wh/kg. In den nächsten Jahren wolle man die Feststoffakkus in einer Testflotte einsetzen.

Demgegenüber verfolgt Mercedes-Benz eine andere Strategie und möchte mit Factorial Energy die neue Zellgeneration Solstice entwickeln. Dieses sulfidbasierte Festelektrolyt-System verfügt über eine Energiedichte von 450 Wh/kg und soll somit eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern bereitstellen.

Quellen / Weiterlesen

Feststoffbatterien: Europa sagt Asien den Kampf an | BASIC thinking
Bildquelle: © PxHere

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein