Farasis Energy, ein chinesischer Batteriehersteller, begann mit der Pilotproduktion von sulfidbasierten Festkörperbatterien. Laut eigenen Angaben wolle man zunächst Musterzellen mit einer Kapazität von 60 Ah an strategische Partner liefern. Bis Ende dieses Jahres möchte das Unternehmen dann eine Fertigungslinie mit einer Jahreskapazität von 200 Megawattstunden erzielen. Damit steigert Farasis Energy stetig die Produktionskapazität und möchte bereits im Jahr 2026 die Industrialisierung im Gigawatt-Bereich realisieren.
Hochnickel-Kathode mit Silizium- oder Lithium-Metall-Anoden
Momentan handelt es sich um ein Zellformat, das eine Hochnickel-Kathode mit einer Silizium- oder Lithium-Metall-Anode kombiniert. Die Zellstruktur ist ein Stapelverfahren in Pouchzellen-Bauweise. Die Festkörperbatterien von Farasis Energy streben eine Energiedichte von über 400 Wh/kg an und haben bereits anspruchsvolle Belastungstests wie Durchstoß-, Scher- und Wärmekammerprüfungen erfolgreich bestanden. Zusätzlich ist ein Abschaltsystem integriert, das ein thermisches Durchgehen (Thermal Runaway) verhindern soll.
Zunehmendes Interesse von E-Auto-Herstellern
Der Schwerpunkt der Produktion des Batterieherstellers liegt in China, unter anderem für die EQE- und EQS-Modelle von Mercedes-Benz. Seit 2020 arbeitet der deutsche Automobilhersteller mit Farasis Energy gemeinsam an der Entwicklung von Festkörperakkus. Gemäß eigenen Aussagen bestünde über bereits bestehende Partnerschaften hinaus ein gesteigertes Interesse weiterer Hersteller von Elektrofahrzeugen an den Batteriezellen. Daher plant das Unternehmen, die Musterlieferungen an weitere Kunden auszuweiten.
Ferner entwickelt das chinesische Unternehmen neben den sulfidbasierten Zellen eine zweite Zellplattform auf Basis eines Oxid-Polymer-Verbundelektrolyten. Diese Batteriearchitektur soll in Kombination mit Lithium-Metall-Anoden und Hochnickel-Kathoden eine Energiedichte von bis zu 500 Wh/kg erzielen. Im Zuge dessen führte man ein eigenes Verfahren zur Herstellung dünner Elektrolytschichten ein.
Die Bedeutung der Festkörperbatterien für die Elektromobilität
Die Fortschritte von Farasis Energy in der Festkörperbatterie-Entwicklung sind ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft der Elektromobilität. Folglich gelten Festkörperbatterien als der „Heilige Gral“ der Batterietechnologie. Dies liegt vor allem daran, weil sie gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien deutliche Vorteile in puncto Sicherheit, Energiedichte und Langlebigkeit bieten. Die Verwendung eines Festkörperelektrolyten eliminiert das Risiko von Bränden, die durch flüssige Elektrolyte verursacht werden können. Zudem ermöglichen sie höhere Energiedichten, was wiederum größere Reichweiten und potenziell schnellere Ladezeiten für Elektrofahrzeuge zufolge hat. Die angekündigte Pilotproduktion und die ehrgeizigen Industrialisierungspläne von Farasis Energy zeigen, dass diese Technologie bald aus den Laboren in die Serienfertigung gelangen könnte.
Quellen / Weiterlesen
Farasis Energy, backed by Mercedes-Benz, starts solid-state battery pilot production with 0.2 GWh line coming by year-end | CarNewsChina
Farasis startet Pilotproduktion von Festkörperbatterien | Battery-News
Farasis to launch pilot production of solid-state batteries by end of 2025 | electrive
Bildquelle: © Farasis Energy

