EU-Förderung von mehr als 850 Mio. € für Batterieprojekte

EU fördert 6 innovative Batteriezellprojekte für E-Autos mit über 850 Mio. Euro. Ziel: CO2 senken, Jobs schaffen, Importabhängigkeit mindern.

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Die EU-Kommission wählte sechs Projekte zur finanziellen Unterstützung für Elektrofahrzeug-Batteriezellen aus. Im Rahmen des Programms möchte man 852 Millionen Euro aus dem Innovationsfond bereitstellen und Batterieprojekt aus Frankreich, Deutschland, Schweden und Polen fördern. Laut Aussagen der Kommission gehen alle geförderten Batterieanlagen bis spätestens 2030 in Betrieb. Über die ersten 10 Betriebsjahre wird erwartet, dass sie die Treibhausgasemissionen (THG) um etwa 91 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent reduzieren. Nach Fertigstellung werden diese Projekte eine kombinierte Fertigungskapazität von rund 56 Gigawattstunden (GWh) an EV-Batteriezellen pro Jahr aufweisen.

Die ausgewählten Projekte im Detail

Die folgenden 6 Projekte erhielten die Förderung der EU-Kommission:

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  1. ACCEPT – Automotive Cells Company European Production Take-off, Standort in Frankreich (Automotive Cells Company ACC)
  2. AGATHE – Advanced Gigafactory Aiming at Tempering Greenhouse Gases Emissions, Standort in Frankreich (Verkor)
  3. CF3_at_Scale – Skalierung innovativer Fertigungsverfahren für Hochleistungszellen, Standort in Deutschland (Cellforce Group)
  4. NOVO One – NOVO One Gigafactory, Standort in Schweden (NOVO Energy)
  5. WGF2G – Willstatt GigaFactory 2 GWh, Standort in Deutschland (Leclanché)
  6. 46inEU – Powering the Future – 46 Cylinders, Infinite Possibilities in Europe, Standort in Polen (LG Energy Solution)

Auswahl aus 14 Vorschlägen aus 8 Ländern

Diese spezifische Förderung ist Teil eines umfassenderen EU-Vorhabens, denn die Europäische Union beabsichtigt, die gesamte Batteriewertschöpfungskette in Europa mit Investitionen von bis zu drei Milliarden Euro zu stärken. Bei der Auswahl der Förderprojekte betont die Kommission, dass unabhängige Fachleute die Vorgaben prüften und bewerteten. Kriterien hierbei waren z.B. der Innovationsgrad, der Grad der Treibhausgasminderung, der Reifegrad, die Möglichkeiten zur Übertragbarkeit, der Beitrag zur Versorgungssicherheit und die Kosteneffizienz der Projekte.

Die gewählten 6 Projekte stammen aus 14 eingereichten Vorschlägen, die aus 8 Ländern stammten. Ferner sollen die erfolgreichen Antragsteller im dritten Quartal 2025 ihre jeweiligen Zuwendungsvereinbarungen mit der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) unterzeichnen. Über die zur Finanzierung ausgewählten sechs Projekte hinaus können andere vielversprechende, aber noch nicht ausreichend ausgereifte Projekte Projektentwicklungshilfe von der Europäischen Investitionsbank erhalten.

Europas nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Weg mit Batterietechnologien

Die Projekte treiben die EU hinsichtlich der geplanten Dekarbonisierungsziele enorm voran. Darüber hinaus stärken sie die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und schaffen hochwertige Arbeitsplätze in ganz Europa. Zudem geschieht all dies im Einklang mit dem Aktionsplan für die europäische Automobilindustrie und dem „Clean Industrial Deal“.

Seit 2021 hat der Innovationsfonds ein Gesamtbudget von rund 12 Milliarden Euro zugesagt und über 200 innovative Projekte im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) unterstützt. Der Innovationsfond, der Einnahmen aus dem EU ETS verwendet sowie die Projekte fördern innovative, nachhaltige Produktionstechniken für EV-Batteriezellen. Diese strategischen Investitionen unterstützen Europas Übergang zu einer sauberen, widerstandsfähigen Industrie, mindern die Importabhängigkeit und stärken die industrielle Führung bei sauberen Technologien.

Quellen / Weiterlesen

EU invests €852 million in six innovative electric vehicle battery projects | European Commission
Was spricht für den Ausbau der Batteriefertigung in Europa? | Energyload
EU fördert sechs Batterie-Projekte mit 852 Millionen Euro | Battery-News
Bildquelle: StockCake

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Prof. Dr. Johann Nagengast
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

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