ChargePoint und Africa GreenTec realisieren Solarstrom-Projekt in Senegal

ChargePoint und Africa GreenTec elektrifizieren mit Solartainer und Mini-Grid das senegalesische Dorf Keur Ndiangane mit sauberem Strom.

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Der Ladelösungsanbieter ChargePoint und Africa GreenTec haben im Süden Senegals das Dorf Keur Ndiangane erstmals mit Solarenergie versorgt. Durch die Finanzierung von ChargePoint, welche durch Einnahmen aus dem Verkauf von CO₂-Zertifikaten realisiert wurde, und die technische Umsetzung durch Africa GreenTec konnte man in wenigen Wochen ein vollwertiges Mini-Grid mit dem „Solartainer Amali“ (50 kWp, 144 Module) aufbauen. Dieses Projekt – bestehend aus Solaranlage, 5 km Stromnetz und 55 Straßenlaternen – geht über das Kerngeschäft von ChargePoint hinaus und schafft elementare Lebensinfrastruktur im Süden Senegals. Es ermöglicht den Bewohnern den Zugang zu bezahlbarem Strom, verbessert die lokale Wirtschaft, fördert Bildung und Gesundheitsversorgung und demonstriert einen effektiven Kreislauf für nachhaltige Entwicklung.

Gesellschaftliche Verantwortung über das Marktsegment hinaus

Mit diesem Ansatz zeigt ChargePoint, wie Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen: Über die Förderung der Elektromobilität in Europa hinaus ermöglicht der Anbieter den Einsatz nachhaltiger Technologien und den Fortschritt in Entwicklungsländern. Durch die Finanzierung von ChargePoint und die Umsetzung, den Betrieb und die Wartung durch Africa GreenTec konnte das Projekt realisiert werden. Für die Finanzierung nutzte ChargePoint die Einnahmen aus dem Verkauf der CO₂-Zertifikate. Kurzum: der Zertifikatehandel wurde nicht als zusätzliche Ertragsquelle verstanden, sondern als Ausgleich. Somit sind Klimaschutzmaßnahmen und nachhaltige Elektrifizierungsprojekte grenzübergreifend möglich.

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Zuvor hatte das senegalische Dorf Keur Ndiangane an der Grenze zu Gambia keine zentrale Stromversorgung. Damals nutzen die Einwohner Kerzen, Kerosinlampen oder vereinzelt kleine Solarpanels zur Beleuchtung der Umgebung und Bewohnungen. Kleine Betriebe nutzten Dieselgeneratoren, welche eine laute, kostspielige, unzuverlässige und umweltschädliche Lösung waren.

Realisierung des Projekts in Keur Ndiangane

Bereits drei Wochen nach Installation des Solartrainer Amali und zwei weiteren Monaten für den Aufbau des Mini-Grids mit Betonmasten konnten die Partner eine zuverlässige Stromversorgung bereitstellen. Zum Einsatz kam der Solartrainer Amali, der über 144 Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 50 kWp verfügt. Ferner ist er skalierbar – dank modularer PV-Dachstruktur und ausfahrbarer Arme ist er in nur 96 Stunden auf- und abbaubar. Bei steigendem Energiebedarf kann man ein leistungsstärkeres System montieren.

Zudem wird über ein fünf Kilometer langes Mini-Grid Strom in der Gemeinde verteilt. Darüber hinaus installierte man 55 solarbetriebene Straßenlaternen. Sie sollen sowohl für mehr Sicherheit sorgen als auch die abendliche Aktivitätszeit verlängern, da es – je nach Jahreszeit – bereits um 18 und 20 Uhr dunkel ist.

Konkrete Effekte und vielversprechende Zukunftsaussichten

Der Stromzugang für Haushalte erfolgt über Smart Meter und ein Prepaid-System. Die Kunden zahlen dabei eine einmalige Anschlussgebühr und verbrauchsabhängige Gebühren. Bereits 140 Haushalte haben sich für den Stromanschluss vorangemeldet. Die Tarife sind staatlich reguliert und fair gestaltet. Die Straßenbeleuchtung ist für die Gemeinde kostenlos. Alle generierten Einnahmen werden direkt in den Netzbetrieb und die Weiterentwicklung reinvestiert, um die Verlässlichkeit der Stromversorgung zu garantieren.

Der Zugang zu Elektrizität verwandelt das Leben in Keur Ndiangane grundlegend und bietet neue Perspektiven. Elektrizität erhellt nicht nur die Abende für mehr Sicherheit und Schulunterricht, sondern ermöglicht auch Weiterbildungsmöglichkeiten durch Internetnutzung. Ebenso ist eine zuverlässige Stromversorgung für das Gesundheitswesen essenziell, um den Betrieb medizinsicher Geräte und eine sichere Kühlung lebenswichtiger Medikamente – ohne Unterbrechung der Kühlkette – zu gewährleisten. Parallel dazu erhalten die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft einen enormen Schub. Kleinunternehmen können ihre umweltschädlichen Dieselaggregate durch effizientere und moderne Technik ersetzen, und elektrische Wasserpumpen garantieren die Ernten auch in Dürreperioden.

Quellen / Weiterlesen

ChargePoint unterstützt Elektrifizierung in Senegal: Von Ladeinfrastruktur zu Lebensinfrastruktur | ChargePoint via PressNetwork
Bildquelle: © ChargePoint
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Prof. Dr. Johann Nagengast
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

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