Laut einer aktuellen E.ON-Analyse können die Akkus von bidirektional ladenden E-Autos in Deutschland bereits 2,5 Millionen Haushalte von 17:30 Uhr abends bis 5:30 Uhr morgens mit Strom versorgen. Demzufolge könnte ein Elektroauto über Nacht für 11 Haushalte Strom bereitstellen. Die Studie zeigt, dass diese „rollenden Powerbanks“ das Potenzial haben, Gaskraftwerke zu ersetzen, CO₂ einzusparen und das Energiesystem zu flexibilisieren. Deutschlandweit sind mehr als 225.000 zugelassene Fahrzeuge bereits „bidi-ready“, wobei sich der größte Anteil in NRW, Bayern und Niedersachsen befindet.
Ein E-Auto versorgt 11 Haushalte über Nacht
Momentan werden in Deutschland immer mehr „bidi-ready“ Elektroautos zugelassen, die technisch für das bidirektionale Laden geeignet sind. Kurzum: Mit der passenden Wallbox können die Fahrzeuge nicht nur Strom in den Autoakku laden, sondern ihn auch an den Haushalt oder das Stromnetz abgeben. Demnach funktionieren sie z.B. wie eine „Powerbank auf vier Rädern“, die Strom für Haushalte liefert.
Im Durchschnitt haben bidi-ready Elektroautos eine Akkukapazität von 65 Kilowattstunden. Ständen nur 60% dieser Kapazität über Nacht von 17:30 Uhr bis 5:30 Uhr zur Verfügung, könnte man mit einem einzelnen Auto elf Haushalte mit Strom versorgen. Verkürzt man den Zeitraum von 12 Stunden auf 5 Stunden, könnte man mit einem Fahrzeug sogar 19 Haushalte mit Energie beliefern.
225.000 bidi-ready Fahrzeuge versorgen in 5 Stunden 4,2 Mio. Haushalte
Alle 225.000 bidi-ready zugelassenen E-Autos in Deutschland könnten in 12 Stunden rund 2,5 Millionen Haushalte versorgen; in 5 Stunden sogar 4,2 Millionen Haushalte. Selbst wenn nur 25% der Kapazität bereitstehen, könnte man innerhalb von 5 Stunden rund 1,1 Millionen und in 12 Stunden 1,8 Millionen Haushalte zur Verfügung stellen. Filip Thon, CEO von E.ON Energie Deutschland, erklärt zudem:
“In Deutschland haben bereits mehr als 225.000 der zugelassenen E-Autos die technischen Voraussetzungen für bidirektionales Laden. […] Würden 60 Prozent der Batteriekapazitäten nachts flexibel zur Verfügung stehen, hätten wir fast 8.000 Megawattstunden Energie, die kurzfristig und dezentral nutzbar wären. [Und zwar] genau dann, wenn viele Geräte laufen, aber weniger Solarenergie zur Verfügung steht. Diese Leistung entspricht der von knapp zweieinhalb großen Gaskraftwerken, die in dieser Zeit stillstehen könnten.“
Hoher Anteil bidi-ready Fahrzeuge in NRW, Bayern und Niedersachsen
Der höchste Anteil an bidirektional ladenden Fahrzeugen befindet sich in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Das Schlusslicht bilden Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. In NRW befinden sich 46.000 Stromer, die für bidirektionales Laden konfiguriert sind. Alle in NRW zugelassenen Fahrzeuge könnten mit einer Kapazität von 60% (1.611 MWh) innerhalb von 12 Stunden mehr als 517.000 Haushalte versorgen. In Bayern stünden von 38.000 E-Autos 1.340 MWh für 430.000 Haushalte bereit. In Berlin sind 6.534 Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs und haben das Potenzial, 73.055 Haushalte mit Energie zu versorgen.

Hohes Gas- und CO2-Einsparpotenzial
Das intelligente bidirektionale Laden ermöglicht es, Gaskraftwerke seltener zu nutzen, was große Mengen an Erdgas und CO2 einspart. Allein durch die Bereitstellung von 200 Teilentladezyklen pro Jahr könnte die aktuelle Flotte bidirektionaler E-Autos z.B. 238 Millionen Kubikmeter Erdgas einsparen. Das entspricht dem Jahresbedarf von 186.000 Haushalten mit Gasheizung und reduziert die CO₂-Emissionen um über 500.000 Tonnen. Das Potenzial des bidirektionalen Ladens verdeutlicht, dass das E-Auto nicht nur ein nachhaltiges Transportmittel, sondern ein wichtiger Baustein der Energiewende ist.
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Bildquelle: © E.ON


Typisch EON!!
Die Herrschaten kassieren ab,
und die Akkubereitsteller, soll das fürn “ Appel und Ei machen ?