Elektromobilität in Fuhrparks: Kostenvorteile kurbeln die Elektrifizierung an

Elektromobilität in Fuhrparks: 6 von 10 Flotten teilweise elektrifiziert. Förderungen und Kostenvorteile treiben Elektrifizierung voran.

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Sechs von zehn Flotten in Deutschland und Polen sind bereits teilweise elektrifiziert, wobei sich der Anteil reiner E-Flotten seit 2023 verdreifacht hat. Treiber dieses Wandels sind nicht mehr primär der Klimaschutz, sondern zunehmend wirtschaftliche Vorteile, wie sinkende Kosten und finanzielle Anreize. Gleichzeitig gewinnt der Druck durch Kundenvorgaben an Bedeutung für die CO₂-Reduktion. Für die Praxis ist die Ladeinfrastruktur entscheidend. Ladevorgänge finden überwiegend im Depot statt, während Flottenmanager für die Abrechnung unkomplizierte Lösungen via Kreditkarte und Ladekarte bevorzugen. Darüber hinaus zeigt die Studie von UTA Edenred, dass Reichweitenangst und hohe Investitionskosten weiterhin Barrieren bleiben.

Die Elektrifizierung des Fuhrparks und Ausblick für 2030

Die Elektrifizierung gewerblicher Flotten in Deutschland und Polen schreitet voran, dies zeigt die Studie von UTA Edenred. Bislang sind sechs von zehn der befragten Fuhrparks bereits teilweise elektrifiziert. Dabei gaben 59 Prozent der deutschen Flottenmanager an, dass der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge in ihrer Flotte zwischen 10 und 30 Prozent liegt. In Polen sind die Anteile wesentlich höher, denn hier liegt der Wert bei 77 Prozent. Lediglich sechs Prozent in Deutschland verfügen über einen Anteil von 90 bis 100 Prozent (PL: 4 Prozent). Jedoch verdreifachte sich dieser Wert im Vergleich zu 2023.

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Für das Jahr 2030 prognostizieren die Befragten in Deutschland, dass ihr Fuhrpark nur bis zu einem Drittel vollelektrisch sein wird. Doch 18 Prozent zeigen sich optimistisch, da sie planen, ihre Flotte bis dahin vollständig zu elektrifizieren. In Polen gingen 40 Prozent davon aus, dass ein Drittel ihrer Flotte elektrisch fahren wird; 12 Prozent prognostizieren eine Elektrifizierung von 90 Prozent und mehr. Trotz positiver Tendenzen halten sich die klassischen Barrieren hartnäckig aufrecht. Dazu zählen die befürchtete geringere Reichweite (DE: 40%, PL: 47%) und die Angst vor hohen Investitionskosten (DE: 3%, PL: 45%). Ebenso hält sich der Zweifel an der Durchsetzung von E-Mobilität weiter (DE: 39 Prozent, PL: 27 Prozent). Außerdem wirkt die Angst vor den Investitionskosten für die Elektrifizierung ihrer Flotten für viele abschreckend (DE: 37 Prozent, PL: 45 Prozent).

Wirtschaftlichkeit überholt Klimaschutz

Die Motivatoren für die Flotten-Elektrifizierung haben sich drastisch gewandelt, denn finanzielle Anreize und Kostenvorteile sind nun die Haupttreiber. Während 2023 Klimafreundlichkeit noch der Hauptgrund war, werden 44 Prozent der deutschen Flottenmanager (PL: 11 Prozent) im Jahr 2025 zunehmend von finanziellen Förderungen angetrieben. In Polen spielen demnach finanzielle Förderungen eine untergeordnete Rolle, denn hier ist mit 52 Prozent (DE: 35 Prozent) der größte Motivator die „Freude an neuer Technologie“.

Ebenso sind niedrigere Wartungs- und Unterhaltungskosten (DE: 43 Prozent, PL: 44 Prozent) ein wesentlicher Anreiz, die Flotte zu elektrifizieren. Nichtsdestotrotz ist für einen Großteil der Befragten der Klimaschutz nach wie vor ein wichtiger Grund für die Elektrifizierung der Flotte (DE: 43 Prozent, PL: 49 Prozent). Der größte Zuwachs (+15 Prozent) zeigt sich in Deutschland bei den Anforderungen der Auftraggeber – sie sind ein wichtiger Treiber der Transformation. Elektromobilität und eine geringe CO2-Bilanz sind mittlerweile oft entscheidend bei der Auftragsvergabe. Dies zeigt, dass Nachhaltigkeit zunehmend zur Geschäftsvoraussetzung wird.

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Finanzielle Förderungen und Kostenvorteile treiben Elektrifizierung an. – Quelle: UTA Edenred

Ladeszenarien: Depot und Firmengelände als zentrale Knotenpunkte

Die Ladevorgänge von Firmenfahrzeugen finden in Deutschland mehrheitlich auf dem Betriebsgelände oder im Depot statt. Dabei fällt auf, dass die Nutzung einer eigenen Ladeinfrastruktur mit der Größe der Fahrzeuge steigt. Während bei elektrischen Pkw 44 Prozent (PL: 41 Prozent) der Befragten das Firmengelände/Depot nutzen, steigt der Wert bei Transportern und Vans auf 52 Prozent (PL: 58 Prozent), bei Lkw und Bussen sogar auf 61 Prozent (PL: ebenfalls 61 Prozent). In Polen ist es ähnlich. Trotz dieser starken Nutzung der eigenen Infrastruktur betonen die Befragten die Notwendigkeit einer gesicherten öffentlichen Ladeinfrastruktur (DE: 75%, PL: 82%).

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Flotte wird überwiegend auf Firmengelände oder im Depot geladen. – Quelle: UTA Edenred

Unkomplizierte Zahlungsabwicklung wird bevorzugt

Neben einer guten Verfügbarkeit der Ladesäulen ist die einfache und bequeme Abrechnung der Ladevorgänge ein sehr wichtiger Faktor für Flottenmanager. Die Mehrheit der Befragten bevorzugt die spontane Abrechnung mit einer beliebigen Kreditkarte (DE: 39 Prozent, PL: 48 Prozent). Nur unwesentlich weniger wichtig ist die Abrechnung über Vertrags- oder Ladekartenanbieter (DE: 35 Prozent, PL: 42 Prozent). Andere bevorzugen hingegen die Abrechnung über unabhängige Anbieter (DE: 31 Prozent, PL: 32 Prozent). Dies unterstreicht, dass eine einfache und flexible Bezahlmöglichkeit, die den Aufwand im Flottenmanagement minimiert, entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität im Alltag ist.

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Unkomplizierte Zahlungsabwicklung wird bevorzugt. – Quelle: UTA Edenred

Quellen / Weiterlesen

Marktstudie „Elektromobilität in Fuhrparks“: Finanzielle Anreize und Kostenvorteile bringen die Elektrifizierung voran | UTA Edendred
Studie von UTA Edenred als PDF downloaden | UTA Edendred
Bildquelle: © UTA Edenred

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