Ryan Air aus Alaska bestellt Elektroflugzeug Alia von Beta Technologies

Ryan Air (Alaska) bestellt Beta Technologies Elektroflugzeug Alia (CTOL) für Fracht in Alaskas entlegenen Regionen.

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Die Frachtfluggesellschaft Ryan Air aus Alaska (nicht zu verwechseln mit der Low-Cost-Airline Ryanair) bestellte das Elektroflugzeug Alia CTOL von Beta Technologies, um abgelegene ländliche Gemeinden in Alaska zu versorgen. Das E-Flugzeug ist für den Transport lebenswichtiger Güter konzipiert, bietet eine Frachtkapazität von bis zu 570 kg und ist für den Betrieb unter rauen Wetterbedingungen ausgelegt. Zur Unterstützung der Ladeinfrastruktur plant Ryan Air zudem die Installation von 10 Charge-Cube-Ladestationen, wobei die Stationen auch die Belastung der lokalen, oft noch dieselbetriebenen Stromnetze reduzieren sollen.

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Elektrofracht für Alaskas abgelegene Gemeinden

Die Frachtfluggesellschaft Ryan Air mit Sitz in Alaska treibt die Elektrifizierung der regionalen Luftfahrt voran. Das Unternehmen bestellte bei Beta Technologies das vollelektrische Frachtflugzeug Alia (CTOL) und verpflichtete sich auch zur Installation von bis zu 10 Charge-Cube-Ladestationen. Beta Technologies, das Unternehmen hinter Alia, ist ein renommierter US-Luftfahrtentwickler, der sich auf Elektroflugzeuge spezialisiert hat und dessen Modelle auch in Norwegen und Dänemark erprobt werden.

Da es im US-Bundesstaat Alaska viele abgelegene Außenposten und ländliche Gebiete gibt, soll das elektrisch angetriebene Flugzeug Alia die Versorgung in diesen Regionen sicherstellen. Bislang bedient Ryan Air über 70 ländliche Kommunen in Alaska, von denen viele isoliert und nicht über Straßen erreichbar sind. Folglich sind sie für die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern ausschließlich auf den Lufttransport angewiesen. Für diesen anspruchsvollen Einsatz wählte die Fluggesellschaft die konventionell startende und landende Variante (CTOL) Alia.

Leistung der Alia CTOL und ihre Eignung für Alaska

Die Alia CTOL ist speziell für die rauen Witterungsbedingungen in Alaska konzipiert. Überdies kann sie eine Frachtkapazität von bis zu 570 Kilogramm aufnehmen. Das Elektroflugzeug ist für den Betrieb nach Instrumentenflugregeln (IFR) sowie unter bekannten Vereisungsbedingungen zertifiziert. Dies sind wiederum wichtige Voraussetzungen für einen sicheren Flugbetrieb in dieser Region.

Angetrieben wird die Alia CTOL durch einen proprietären H500A-Elektromotor in Kombination mit Hartzell-Propellern, die man für Elektro- und Hybridantriebe optimierte. Mit einer Spannweite von 15,24 Metern (50 Fuß) erreicht das Flugzeug eine Reichweite von etwa 622 Kilometern (336 Seemeilen) und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 285 km/h (153 Knoten). Das Batteriesystem zeichnet sich durch seine Schnelligkeit aus und lässt sich in weniger als einer Stunde auf 98 Prozent aufladen. Darüber hinaus ist es auf Second-Life-Anwendungen ausgelegt.

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Ladeinfrastruktur – die Beta Charge Cubes und ihre Netzunabhängigkeit

Um den Flugbetrieb optimal zu unterstützen, errichtet Ryan Air an strategisch wichtigen Standorten bis zu 10 Beta Charge Cubes. Diese würfelförmigen Ladestationen bieten eine maximale Ladeleistung von 320 kW und sind mit Batteriespeichern kombinierbar. Ferner ist dieser innovative Ansatz besonders wichtig, da die lokalen Stromnetze im ländlichen Alaska häufig noch auf Dieselgeneratoren angewiesen sind. Durch die Kombination mit Batteriespeichern kann man die Belastung dieser Netze enorm reduzieren. Ein weiterer Vorteil der Beta Charge Cubes ist die Kompatibilität. Sie nutzen den marktüblichen CCS1-Konnektor und können somit nicht nur Beta-Flugzeuge, sondern auch andere E-Flugzeuge und Elektro-Bodenfahrzeuge (wie z.B. Busse oder Lkw) laden.

Quellen / Weiterlesen

Ryan Air bestellt Betas Elektro-Frachtflugzeug für Alaska | electrive
Alaska’s Ryan Air Bets on Beta Electric Aircraft | Flying
Ryan Air flies net zero in Alaska | Cargo Forwarder
Bildquelle: © Beta Technologies
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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