BETA Technologies, ein führendes Unternehmen der elektrischen Luft- und Raumfahrt, gab positive Finanz- und Betriebsergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt. Demzufolge stieg der Umsatz auf 8,9 Millionen US-Dollar, angetrieben durch vorzeitige Motorenlieferungen und Verteidigungsaufträge. Zudem verzeichnete das Unternehmen in diesem Quartal weitere strategische Meilensteine. BETA Technologies wurde an der NYSE notiert und schloss eine bedeutende Partnerschaft mit GE Aerospace, die eine Kapitalbeteiligung von 300 Millionen US-Dollar umfasst. Weitere Höhepunkte waren die erste FAA-Part-35-Zertifizierung des Propellers und der Start der bemannten Flugtests mit dem ersten Produktions-VTOL-Flugzeug. Diese Meilensteine unterstreichen BETAs Führungsposition beim Aufbau des gesamten elektrischen Luftfahrt-Ökosystems.
Strategische Weichenstellungen: NYSE-Notierung und GE-Allianz
Das dritte Quartal 2025 war für BETA Technologies von fundamentaler Bedeutung, da das Unternehmen zwei entscheidende strategische Schritte vollzog. Der Flugzeugbauer schloss seine Notierung an der New York Stock Exchange (NYSE) erfolgreich ab. CEO Kyle Clark äußerte sich begeistert über diesen Meilenstein, der im letzten Monat des Berichtszeitraums stattfand und bekräftigte das langfristige Engagement von BETA. Trotz der Börsennotierung halte man am schrittweisen Ansatz, der vertikalen Integration und Entwicklung des gesamten Ökosystems für die elektrische Luftfahrt fest. Es sei das Ziel, die Luft- und Raumfahrtbranche neu zu definieren und die großen, noch ungenutzten Möglichkeiten der nachhaltigen und effizienten elektrischen Flugtechnik zu erschließen.
Ein weiteres strategisches Highlight war die Allianz mit GE Aerospace zur Entwicklung von Hybridlösungen. Im Zuge dieser Partnerschaft sicherte sich BETA eine Kapitalbeteiligung von 300 Millionen US-Dollar. Die Kooperation zielt auf die gemeinsame Entwicklung eines hybridelektrischen Turbogenerators ab, welcher künftig in Advanced Air Mobility (AAM)-Anwendungen zum Einsatz kommen soll. Im Fokus stehen dabei insbesondere Hybrid-Vertical Takeoff and Landing (VTOL)-Flugzeuge mit großer Reichweite sowie weitere Flugzeugmodelle von BETA.
Fortschritte bei Flugzeug- und Propeller-Zertifizierung
Zudem konnte BETA Technologies im dritten Quartal 2025 entscheidende Fortschritte im Bereich der Zertifizierung und Erprobung verzeichnen. Das Unternehmen erzielte die erste FAA-Part-35-Typenzertifizierung für einen Propeller. Der Schubpropeller wurde in Kooperation mit Hartzell entwickelt und ist für Elektroflugzeuge vorgesehen. Dieser erreichte Zertifizierungserfolg ist strategisch wichtig, weil er die Typenzertifizierung des eigenen elektrischen Triebwerks H500A nach Part 33 erleichtert. Das ist möglich, weil beide Programme ähnliche regulatorische Anforderungen teilen.
Auch bei der Flugerprobung erreicht man wichtige Fortschritte, denn BETA lieferte erstmals zwei ALIA CTOL-Flugzeuge an Kunden aus. Eine Maschine wurde für Demonstrationsflüge mit der Bristow Group in Norwegens Testarena für emissionsarme Luftfahrt nach Norwegen verschifft. Eine weitere ALIA CTOL ging für Demonstrationsflüge an Air New Zealand. Darüber hinaus wurde für die erste Produktionsversion des Senkrechtstarters ALIA VTOL das Special Airworthiness Certificate der FAA erteilt. Mit dieser Genehmigung konnte der E-Flugzeughersteller erfolgreich in die bemannte Flugerprobung eintreten.
Markt und Auftragsbestand ‒ vom Frachtflugzeug zur Unterwasseranwendung
Überdies wird die Marktposition von BETA Technologies durch einen stark wachsenden Auftragsbestand untermauert. Zum Stichtag 30. September 2025 verzeichnete das Unternehmen einen bestehenden Auftragsbestand an zivilen Flugzeugen von 891 Maschinen, dessen Gesamtwert 3,5 Milliarden US-Dollar betrug. Der Bestand setzt sich aus 289 Festbestellungen und 602 Optionen zusammen. Die Auftragszahlen unterstreichen die vielfältigen zivilen Einsatzmöglichkeiten der Flugzeuge ‒ darunter Fracht, Logistik, medizinische Versorgung und Passagiertransport.

Die Einsatzbreite der Technologie zeigt sich auch in Partnerschaften, die weit über die Luftfahrt hinausgehen. So gaben BETA und General Dynamics eine Kooperation bekannt, bei der BETA Antriebssysteme für klassifizierte Unterwasseranwendungen entwerfen und fertigen soll. Dieses Engagement unterstreicht die technologische Kontrolle und die führende Rolle des Unternehmens in der Elektroluftfahrt und darüber hinaus. Ergänzend dazu wurden erste ALIA CTOL-Flugzeuge für Demonstrationsflüge an zivile Kunden wie die Bristow Group und Air New Zealand ausgeliefert.
Umsatzwachstum und Verluste
Ferner zeigen die Finanzergebnisse des Unternehmens im dritten Quartal 2025 ein deutliches Umsatzwachstum. Demzufolge stiegen die Umsatzerlöse auf insgesamt 8,9 Millionen US-Dollar, verglichen mit 3,066 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Produktumsatz belief sich zudem auf 2,9 Millionen US-Dollar, womit er die Erwartungen des Managements übertraf. Ursache für das Umsatzwachstum waren vorzeitig gelieferte Motoren, die ursprünglich erst für das vierte Quartal geplant waren. Die Dienstleistungsumsätze trugen hingegen 6 Millionen US-Dollar bei, hauptsächlich generiert durch Verträge im Verteidigungsbereich. Das Wachstum in beiden Bereichen unterstreicht BETAs führende Position sowohl bei der technologischen Innovation als auch bei der Umsetzung in der Elektroluftfahrt.

Trotz gestiegener Einnahmen verzeichnete das Unternehmen einen Betriebsverlust von 80,574 Millionen US-Dollar. Die gesamten Betriebskosten summierten sich auf 86,8 Millionen US-Dollar, wovon 56,4 Millionen US-Dollar auf Forschung und Entwicklung sowie 30,4 Millionen US-Dollar auf allgemeine Verwaltungskosten entfielen. Der Nettoverlust, der den Stammaktionären zugerechnet wird, lag bei 451,810 Millionen US-Dollar, was einem Verlust von 9,83 US-Dollar pro Aktie entsprach. Maßgeblich beeinflusst wurde dieser hohe Verlust durch einen einmaligen negativen Effekt aus der Ausgabe wandelbarer Vorzugsaktien. Das bereinigte EBITDA belief sich im Quartal auf 67,6 Millionen US-Dollar, was die Bemühungen des Managements um eine strikte Kostenkontrolle widerspiegelt.

Ausblick: Finanzierung der Kommerzialisierung
Gestützt wird die erfolgreiche Kommerzialisierung durch die derzeitige starke Liquidität des Unternehmens. BETA beendete das dritte Quartal 2025 mit 687,6 Millionen US-Dollar an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (52,2 Millionen US-Dollar) darstellt. Darüber hinaus sind in dieser Summe die Nettoerlöse aus dem Börsengang in Höhe von rund 1,1 Milliarden US-Dollar noch nicht enthalten; diese werden erst im Jahresbericht zum 31. Dezember 2025 ausgewiesen.

Diese Finanzkraft ermöglicht es dem Unternehmen, weiterhin gezielt in wichtige Bereiche zu investieren. Dazu zählen die Ausweitung der Produktion, die Vergrößerung der Belegschaft sowie laufende Forschung- und Entwicklungsprojekte. Die Investitionen umfassen auch 13 Millionen US-Dollar in Sachanlagen und Ausrüstung, die zur Erweiterung der Fertigungskapazitäten und Testeinrichtungen dienen. Angesichts des Vorhabens, die Kommerzialisierung voranzutreiben, bleibt die kontinuierliche Investition in Produktionsstätten, Vertiports und unterstützende Infrastruktur entscheidend.
Für das Gesamtjahr 2025 prognostiziert BETA einen Umsatz zwischen 29 Millionen und 33 Millionen US-Dollar, wobei ein bereinigtes EBITDA im Bereich von -295 Millionen bis -325 Millionen US-Dollar erwartet wird. Das Unternehmen weist darauf hin, dass eine Überleitung der zukunftsgerichteten Schätzungen für das bereinigte EBITDA zu den GAAP-Werten nicht praktikabel sei. Der Grund liegt in der Unsicherheit und mangelnden Kontrollierbarkeit bestimmter Posten wie der aktienbasierten Vergütung, die sich signifikant auf die zukünftigen GAAP-Ergebnisse auswirken.
Quellen / Weiterlesen
Third Quarter 2025 Earnings PDF Präsentation | BETA Technologeis
Bildquelle: © BETA Technologies

