Tesla droht Verkaufsverbot in Kalifornien

Tesla droht Verkaufsverbot in Kalifornien: Streit um "Autopilot"-Werbung eskaliert. Wichtigster US-Markt betroffen.

0
401
tesla-verkaufsverbot

Laut aktuellen Berichten könnte Tesla ein Verkaufsverbot in Kalifornien im wichtigsten US-Markt erteilt bekommen. Der US-Bundesstaat gilt als der wichtigste Abnehmer in den USA, denn hier werden die meisten Teslas verkauft. Probleme gab es jedoch lange bevor Elon Musk mit seinen politischen Aktivitäten in Kritik geriet und den demokratischen Bundesstaat verärgerte. Die Konflikte, die sich in einem dreijährigen Rechtsstreit mit den kalifornischen Behörden fortführen, könnten nun gänzlich eskalieren. Grund ist ein Vorwurf, dass Tesla sein Fahrassistenzsystem mit falschen Werbeaussagen beworben habe. Nun könnte die kalifornische Zulassungsbehörde Tesla zunächst für 30 Tage untersagen, seine Autos im Bundesstaat zu verkaufen.

Konflikte bestehen seit Jahren

Nichtsdestoweniger ist anzumerken, dass sie Konflikte nicht unbedingt politikmotiviert und aufgrund der medialen Kritik des Tesla-CEO entstanden sind. Die Probleme sind tiefgreifender und bestehen seit einigen Jahren, denn immer wieder gab es Untersuchungen und Rügen von US-Behörden wegen des Autopiloten. Demzufolge kam auch die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) 2024 nach mehrjährigen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass der Autopilot zu leicht die Kontrolle über das komplette System übernehme, obwohl sie kontinuierlich die Verkehrslage beobachten sollten.

Anzeige

In 5 Jahren rund 1000 Unfälle mit Teslas Autopilot

Aufgrund des automatisierten Fahrsystems kam es allein zwischen 2018 und 2023 zu rund 956 Unfälle. Die kalifornische Zulassungsbehörde zieht nun ein vorläufiges 30-tägiges Verkaufsverbot für Tesla-Fahrzeuge in Betracht. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten für Tesla führen, da Kalifornien der bedeutendste Einzelmarkt in den USA ist und das Unternehmen dort jeden dritten Elektro-Pkw verkauft. Der ohnehin schon angeschlagene Ruf des Herstellers dürfte darunter zusätzlich leiden.

Tesla selbst weist die Anschuldigungen indes zurück. Das Unternehmen betont, Warnungen im Instrumentendisplay weisen die Fahrer ausreichend darauf hin, dass sie auch im „Autopilot“-Modus stets die volle Verantwortung tragen und die Hände am Steuer lassen müssen.

Quellen / Weiterlesen

Tesla könnte Autoverkauf im wichtigsten US-Markt verboten werden | Focus Online
Tesla (TSLA) might lose its right to sell cars in California amid false advertising lawsuit | electrek
Bildquelle: © Tesla
Vorheriger ArtikelIntegrals Power: LMFP-Zellen durchlaufen erfolgreich 1.000 Zyklen bei QinetiQ-Tests
Nächster ArtikelBVG Berlin bestellt weitere 270 Elektrobusse
Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein