Chinesische Elektrofahrzeugbauer erhöhten ihre Investitionen in Afrika und bieten Ihre E-Autos fast auf dem gesamten Kontinent an. Dies sorgt dafür, dass sich die Umstellung von Verbrennern zu nachhaltiger Mobilität beschleunigt. Auch der chinesische Elektroautobauer BYD gab bekannt, dass er sein Händlernetz in Südafrika bis Ende 2025 auf 20 Standorte erweitern möchte. Bis Ende 2026 sollen es bereits 30 bis 35 sein. Bislang verfolgt der E-Auto-Gigant seine Strategie mit Hybrid- und vollelektrischen Antriebssträngen und verkauft 6 Modelle auf dem lokalen Markt. Zudem plant BYD, sich auf dem ostafrikanischen Markt zu etablieren. Daher verstärkt der Konzern auch dort seine Präsenz und arbeitet mit BasiGo, einem Elektrobus-Anbieter in Nairobi in Kenia zusammen.
BAIC bietet E-Autos in Ägypten an
Nicht nur BYD ist mit an Bord, sondern auch der chinesische Autobauer BAIC. Das Unternehmen ging kürzlich eine Partnerschaft mit Alkan Auto, der Tochtergesellschaft der Egyptian International Motors Group, ein. Gemeinsam möchten sie eine neue Fabrik bis Ende des Jahres in Betrieb nehmen und innerhalb von 5 Jahren eine Jahresproduktion von 50.000 Einheiten erzielen. Die chinesischen Fahrzeuge sollen alle Märkte auf dem gesamten afrikanischen Kontinent bedienen. China ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für Afrika. Nicht nur, weil die chinesischen Fahrzeuge immer beliebter werden, sondern auch, weil die Nutzung der Technologie für Afrika entscheidend ist, um die Elektromobilität voranzubringen.
Dekarbonisierung soll bis 2030 jährlich 200.000 Todesfälle verhindern
Gemäß Berichten zufolge gehen rund 24% der CO₂-Emissionen Afrikas auf die Verbrennung von Kraftstoff zurück. Zu diesen Ergebnissen kam die Internationalen Energieagentur (IEA). Ebenso betonen die Vereinten Nationen, dass man durch die Dekarbonisierung von Verkehr und Energiesystemen in Afrika bis 2030 jährlich 200.000 Todesfälle verhindern könne. Bis 2063 könnten es sogar 880.000 Todesfälle sein. Zeitgleich würde dies die Umwelt schützen und die CO₂-Emissionen um 55% und Methanemissionen um 74% senken.
Dennis Wakaba, Berater beim Electric Mobility Association of Kenya, erklärt:„Es ist daher unerlässlich, die E-Auto-Industrie vor Ort aufzubauen, da afrikanische Länder zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern gehören.“ Auch Stephen Dyer, Partner und Managing Director bei AlixPartners, weist darauf hin, dass „E-Autos die lokalen Emissionen erheblich reduzieren können“ – zumal die fossile Stromerzeugung eine der größten Emissionsquellen darstelle.
Afrikanischer Markt hat langfristiges Wachstumspotenzial
Obschon der afrikanische Automobilmarkt bislang eine geringe Marktgröße aufweist, schreibt man ihm für die Automobilbranche langfristig ein erhebliches Wachstumspotenzial zu. Insbesondere China gilt wegen seiner langjährigen Präsenz mit Unternehmen und Produkten als optimal positioniert, um den Ausbau des afrikanischen Marktes maßgeblich zu gestalten. Darüber hinaus bieten chinesische Anbieter E-Autos mit solider Leistung und das zu attraktiven Preisen.
Doch der Weg zu einer breiten Elektromobilität scheint noch weit zu sein. Denn Berichte der IEA- „Global EV-Outlook 2025“ zeichnen ein anderes Bild. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die Verkäufe von Elektroautos in Afrika im Jahr 2024 zwar auf rund 11.000 Fahrzeuge mehr als verdoppelten, jedoch machten diese weiterhin weniger als 1% des gesamten afrikanischen Fahrzeugmarktes aus. Ein eher langsames Wachstum der E-Auto-Absatzzahlen wird mittelfristig erwartet. Als Gründe hierfür gelten das Fehlen staatlicher Anreize, welche die Preisdifferenz zwischen Elektroautos und günstigeren Benzinfahrzeugen mindern könnten, sowie eine noch begrenzte Ladeinfrastruktur. Trotz dieser Hürden bieten chinesische Anbieter E-Autos durch attraktive Preise Anreize, was ihre Wettbewerbsposition in diesem aufstrebenden Markt weiter festigt.
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Bildquelle: © Axel Bührmann via Flickr