Deutschland stellt seine Energiequellen um, nachdem der Atomausstieg beschlossen ist. Unabhängig von der Ökostrom-Debatte sind Braunkohlekraftwerke beliebter denn je. Deutschland kann sozusagen als Weltmeister der Braunkohle bezeichnet werden. Braunkohle stellt auch im Jahr 2013 die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung dar, mit steigender Tendenz. Solar- und Windenergie ist allerdings auf den zweiten Platz vorgerückt, gefolgt von Steinkohle und Atomenergie. Trotz steigendem Ökostromanteil steigt dennoch der CO2-Ausstoß.
Braunkohle als Energieträger mit steigender Tendenz
Milliarden schwer wiegen die Investitionen der Energiewende. Die steigenden Belastungen sind für den Verbraucher spürbar. Ungeachtet dessen bleibt die heimische Braunkohle einer der bedeutendsten Energieträger und zwar mit steigender Tendenz. So kletterte bereits im Jahr 2013 die Stromproduktion aus diesem fossilen Brennstoff auf über 162 Milliarden kWh. Vor der Wende waren in der DDR sogar 171 Milliarden kWh produziert worden. Laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde der meiste Strom in Deutschland im Jahr 2013 aus Braunkohle gewonnen. Dieser fossile Energieträger gilt als überaus verlässlich und auch die Braunkohlekraftwerke sind sozusagen grundlastfähig. Dies bedeutet, dass sie frei von witterungsbedingten und saisonalen Schwankungen ihren Strom erzeugen können. Sowohl im Westen als auch im Osten Deutschlands kann Braunkohle sehr günstig gefördert werden.
Platz zwei nehmen die erneuerbaren Energiequellen ein
Mit 147 Milliarden kWh folgen Sonnen- und Windenergie in Bezug auf die Stromproduktion. Dies liegt deutlich über der Kernenergie und auch über der Steinkohle. Steinkohlekraftwerke liegen in Deutschland mittlerweile an dritter Stelle und produzieren 124 Milliarden kWh. Die letzten Atommeiler produzieren nach dem Atomausstieg 2013 nur noch 97 Milliarden kWh. Trotz eines Anteils von mehr als 23% beim Ökostrom steigt leider auch wieder der deutsche CO2-Ausstoß. Vornehmlich wird der Braunkohleabbau in der Lausitz und im Rheinland vorgenommen. Hier arbeiten mehr als 22.400 Menschen. Abgeordnete der Grünen, der Union und SPD möchten diesem Trend im Zuge der Klimaschutzbilanz entgegenwirken. Umweltpolitikerin Bärbel Höhn erklärt, dass immer weniger Strom aus der Braunkohle kommen soll, wenn man es ernst mit dem Klimaschutz meint. Andererseits sind die Braunkohlekraftwerke nach den Atomkraftwerken wichtige Renditebringer für Unternehmen wie RWE und Co. Von daher werden auch die alten Kraftwerke nicht so schnell abgeschaltet.
Hohes Wachstum in der Stromerzeugung durch Braunkohle und erneuerbare Energien
Die deutliche Zunahme in der Stromerzeugung hat auch zu einem neuen Rekord beim Export von Strom geführt. Der Rekord lag bei etwa 33 Milliarden kWh. Schon 1990 überstieg die Einfuhr nur knapp die Ausfuhrmenge. Seit dieser Zeit ist die Bruttoerzeugung kontinuierlich um gut 14% gestiegen. Maßgeblich war auch die Förderung der erneuerbaren Energiequellen, wie Solaranlagen, Windräder, die Geothermie und Biomasse. Insgesamt rechnen die Betreiber mit guten Einnahmen durch den Kohlestromverbrauch im Ausland. So hat Deutschland im Jahr 2013 sogar an acht von insgesamt zehn Tagen mehr Strom exportiert als importiert.
Trotz Energiewende steigt auch der Kohlendioxyd-Ausstoß
Paradoxerweise wird der Ausbau von Solar- und Windparks von steigendem Kohlendioxyd-Ausstoß begleitet. 2014 werden etwa 23,5 Milliarden € für die Förderung erneuerbarer Energien auf den Verbraucher über die Strompreise umgewälzt. Aktuell muss ein 4-Personen-Haushalt im Jahr eine Ökostrom-Umlage in Höhe von 220 € bezahlen. Eine der Ursachen für diese Belastung ist darin zu sehen, dass der CO2-Ausstoß so gut wie nichts kostet. Infolgedessen sollte die EU die Menge an Emissionsrechten reduzieren, um dadurch den CO2-Preis zu erhöhen. Braunkohlekraftwerke haben nach dem Atomausstieg die benötigte Energiemenge aufgefangen. Der Klimaschutz bleibt durch den erhöhten Kohlendioxyd-Ausstoß hierbei jedoch auf der Strecke. Sowohl Politik als auch Wirtschaft sollten hier umdenken und verstärkt auf erneuerbare Energien setzen.
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