Elektromobilität in den nächsten Jahren: Das erwarten Experten

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elektromobilitaet-zukuenftige-entwicklungWie wird sich Elektromobilität in den nächsten Jahren entwickeln? Diese Frage versucht eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebene Studie zu beantworten. Klar ist: Elektromobilität bringt massive wirtschafts- und gesellschaftspolitische Veränderungen mit sich. Um diese zu bewältigen, müssen Wissenschaft, Industrie und Politik zusammenarbeiten. Die neue Technologie beeinflusst nicht nur eine, sondern mehrere Branchen.

Informations- und Kommunikationstechnologien sind der Schlüssel

Als besonders wichtig werden die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erachtet: Sie machen neue Funktionalitäten im Fahrzeug möglich und binden dieses in die Verkehrs- und Energiesysteme ein. Diese Entwicklung wird bereits seit 2009 von der Bundesregierung mit dem Programm „IKT für Elektromobilität“ gefördert. In allen Bereichen sind Veränderungen nötig: Anpassungen im Eich- und Steuerrecht, der technologische Fortschritt bei den Fahrzeugen, Batterien und der Ladeinfrastruktur sowie die Integration in die Verkehrs- und Energieinfrastruktur müssen zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend für den Durchbruch der Elektromobilität. Die nun veröffentlichte Studie beschreibt eine Vision für die IKT für Elektromobilität und geht von der Annahme aus, dass alle in der zweiten Phase des Programms geförderten Projekte am Markt Erfolg haben und im täglichen Leben und damit im Straßenbild etabliert sind.

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Zehn verschiedene Szenarien wurden hinsichtlich ihres Marktdurchbruchs bewertet

Dabei wurden zehn verschiedene Szenarien zugrunde gelegt: Beispielsweise sind elektrisch angetriebene Leicht-, Schwerlast- sowie Nutzfahrzeuge wie Busse voll etabliert. Gewerbliche Elektrofahrzeuge sind durch eine optimale Routenplanung in innerstädtischen Logistikketten ökologisch und ökonomisch im Vorteil. Fahrerassistenzsysteme, automatisierte Frachtüberwachung und aktive Schnittstellen zu vorhandenen Verkehrsleitsystemen sind dafür nötig. Elektrofahrzeuge sind auch in die Energieinfrastruktur integriert: Ihre Akkus werden in lokalen Verteilnetzen IKT-gesteuert und als bidirektionale Pufferspeicher eingesetzt. Stromerzeugung und -verbrauch werden automatisiert aufeinander abgestimmt.

Die jeweiligen Innovationen jedes Szenarios wurden von insgesamt 95 Experten bewertet. Im Ergebnis wird der Elektromobilität nach wie vor ein hohes Potential bescheinigt. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung:

Markt und Preis für Elektroautos

Der höhere Preis von reinen Elektroautos ist nach Expertenmeinung ab 2022 nicht mehr ausschlaggebend, es werden E-Modelle in allen Fahrzeugklassen erhältlich sein. Das von der Bundesregierung anvisierte Ziel von einer Million Fahrzeugen wird 2024 erreicht, zweieinhalb Jahre später werden es zwei Millionen sein. Gibt es eine Kaufprämie für Elektroautos von 5.000 Euro, dann wird die erste Million bereits im Jahr 2021 erreicht. Allerdings zeigt die aktuelle Entwicklung, dass der Absatz von Elektroautos sehr schleppend verläuft. Für die steuer- und eichrechtliche Bewertung des Ladens von Elektroautos beim Arbeitgeber wird es 2019 eine Lösung geben. Ein Markt für stationäre Batterien wird ab 2020 erwartet.

Reichweite und Infrastruktur

Laut der Studie wird die Reichweitenangst wird erst im Jahr 2020 wegfallen. Im gleichen Jahr wird die nötige Ladeinfrastruktur flächendeckend vorhanden sein, in Europa zwei Jahre später. Es wird dann mittels einer Echtzeit-Pol-Datenbank möglich sein, Ladepunkte zu reservieren und zu blockieren. Die Infrastruktur für Normalladen wird es bereits 2019 geben, die für Schnellladen 2022. Eine Lösung für einen einheitlichen Stecker (CCS/CHAdeMO) wird es nach Einschätzung der Experten erst 2023 geben.

Batterietechnik und Integration in die Energienetze

Ab dem Jahr 2020 werden die Zyklenfestigkeit sowie die Verfügbarkeit und Qualität der PKW-Akkus nicht länger begrenzende Faktoren sein. Post-Lithium-Ionen-Technologien sollen 2025 ihren Durchbruch haben, die Zellproduktion in Deutschland wird frühestens 2024 konkurrenzfähig. Damit Elektroautos Teil der Energiewende sein können, muss eine relevante Anzahl von Fahrzeugen vorhanden sein, was erst für 2024 erwartet wird.

Vernetzung und automatisiertes Fahren

Nach Einschätzung der Experten werden Fahrzeuge immer weiter vernetzt werden, die damit verbundene Frage des Eigentums von Fahrzeugdaten wird 2020 gelöst sein, dann wird man über eine standardisierte Schnittstelle auf diese Daten zugreifen können. Gemeinsame Entscheidungen zwischen Fahrzeugen untereinander und auch mit der Infrastruktur werden ab 2023 möglich sein, ab 2025 wird es genügend Fahrzeuge dafür geben, heißt es in der Studie. Fahrerassistenzsysteme werden eine größere Rolle spielen, im Jahr 2020 bereits soll bedingt automatisiertes Fahren möglich sein, vollautomatisches Fahren wird für 2026 erwartet. Notwendig für die Umsetzung ist eine genaue Lokalisierung der Fahrzeuge.

Elektromobilität wird insgesamt positiv bewertet

Elektromobilität wird in der Studie insgesamt zurückhaltend positiv bewertet, wenngleich auch kein zeitnaher Durchbruch erwartet wird. Die Veränderungen in allen Bereichen müssen zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Interessant ist auch, dass von der derzeit kontrovers diskutierten Kaufprämie positive Effekte erwartet werden.

Hier finden Sie die vollständige Studie vom Februar 2016: „Vision IKT für Elektromobilität im BMWi Förderprogramm IKT für Elektromobilität II: Smart Car – Smart Grid – Smart Traffic – Szenarien, Basisinnovationen und Expertenbewertung„.

Bildquelle: © energyload.eu – emobil-Station am Marktplatz Offenbach

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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