Lohnt sich die Tesla Powerwall in der Schweiz?

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tesla-roadster-schweizDer Anteil von Solarstrom an der Gesamtstromproduktion liegt in der Schweiz bei unter einem Prozent. Das soll sich ändern, nicht zuletzt mithilfe der neuen Tesla Powerwall, mit der sich Strom aus Photovoltaikanlagen zwischenspeichern lässt. Bei Bedarf kann der gespeicherte Strom wieder abgegeben werden, so dass der Besitzer auch dann unabhängig vom Stromnetz ist, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

tesla-powerwall-schweiz-kaufenETH-Professor Anton Gunzinger: Kosten innerhalb von 20 Jahren geringer als bei Netzbezug

Der Schweizer Energieexperte Anton Gunzinger, Autor des Buches „Kraftwerk Schweiz: Plädoyer für eine Energiewende mit Zukunft“, der selbst einen Tesla Roadster fährt und 133 Quadratmeter Solarzellen auf seinem Dach installieren lassen hat, sieht den Preis für den Zwischenspeicher als das größte Hindernis für eine stärkere Nutzung von Solarenergie. Während der Preis für Solarzellen gesunken sei, kosteten Solarbatterien immer noch sehr viel. Die Tesla Powerwall hingegen sei für ein Drittel des Preises momentan auf dem Markt befindlicher Systeme zu haben. Bei einer 20-jährigen Nutzungsdauer einer Photovoltaikanlage für 8.000 Franken und der Batterie für 3.000 Franken seien die Gesamtkosten trotz des nötigen Zukaufs von Strom in den Wintermonaten für ein Einfamilienhaus immer noch niedriger als beim Netzbezug, so Gunzinger in einer Berechnung für die „Schweiz am Sonntag“.

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tesla-roadster-schweizVESE: Niedertarifbezug womöglich günstiger als die Tesla Powerwall

Tesla gibt für die Powerwall zwar einen Preis von 3.000 US-Dollar (ca, 2.985 Schweizer Franken) für das Modell mit 7 kWh an, hinzu kommen allerdings die Kosten für den Wechselrichter sowie Gewinnspannen der Händler. Vergleichbare Systeme kosten in der Schweiz bisher zwischen 10.000 und 15.000 Franken, so dass der Preis der Tesla Powerwall immer noch deutlich unter dem der Konkurrenz liegen dürfte. Der genaue Preis wird aber erst mit dem Auslieferungsstart in Europa klar sein. Der Schweizer Verband unabhängiger Energieerzeuger VESE hat die Kosten und die zu erwartende Leistung der Tesla-Powerwall ebenfalls analysiert: Der Preis für das komplette System inklusive Wechselrichter wird auf 6.000 bis 8.000 Franken geschätzt. Allerdings sei die Frage, wie leistungsfähig die Solarbatterie sei: Während andere Systeme 3 bis 9 Kilowatt kontinuierlich bereitstellen könnten, liefere die Tesla Powerwall nur 2 kW kontinuierlich und maximal 3,3 kW. Wichtig sei jedoch vor allem, wie schnell die Solarbatterie geladen werden könne, doch das sei nicht spezifiziert. Es sollten jedoch mehr als 3 kW sein, um ein sinnvolles Verhältnis zwischen Photovoltaikanlage und Solar-Akku sicherzustellen, so der Verband.

Der Verband rechnet auch die zu erwartenden Kosten für den Strom pro Kilowattstunde vor: Wenn man die Batteriekosten durch die geschätzte Zyklenzahl und die gespeicherte Energie des 7 kWh-Modells während der 10-jährigen Garantiezeit teile (der VESE schätzt diese auf 2.500 bis 3.500 Zyklen, andere Batteriehersteller versprechen eine Lebensdauer von 20 Jahren und ca. 10.000 Zyklen), dann könne man bei der Powerwall von einem Preis von 9 bis 17 Rappen (Rp) pro kWh ausgehen, bei anderen hochwertigen Speichersystemen seien es rund 14 Rp/kWh. Hinzu kämen rund 4 Rp/kWh für die Be- und Entladeregelung. Solarstrom selbst sei mit 12-20 Rp/kWh (ohne Verzinsung) für Haushalte inzwischen günstiger als der Netzbezug. Wenn aber nur 12 Rp/kWh zu jeder gespeicherten kWh hinzu gerechnet würden, sei der Niedertarifbezug meist günstiger. Das Geschäftsmodell könne aber interessanter werden, wenn der Solarspeicher zum Beispiel zusätzlich in den Regelenergiemarkt eingebunden werde (wie zum Beispiel von Tesla-Kooperationspartner Lichtblick in Deutschland geplant).

Fazit: Es bleibt abzuwarten, was die Tesla Powerwall bei Markteinführung tatsächlich kostet und was sie leistet – ein beachtenswertes Angebot für die Schweiz ist sie allemal. Auch ist bereits ein erster Schweizer Vertriebspartner für die Tesla Powerwall benannt. Mittlerweile wurde sogar, und das vor Auslieferungsstart in der Schweiz, eine verbesserte Version der Tesla Powerwall angekündigt. Preis, Technik und Ausstattung der Tesla Powerwall 2.0 sollen deutlich verbessert sein.

Quellen / Weiterlesen:
Lohnt sich Teslas Super-Batterie für Schweizer Hausbesitzer? Das sagen die Experten | watson
Kommentar zur Ankündigung vom Tesla Powerwall Batteriespeicher | VESE
Bildquelle: Tesla Motors

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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