Der Speicherhersteller sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH) hat in einer neuen Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro eingesammelt. Dabei hat sich diesmal ein neuer Geldgeber beteiligt: Der Mineralölkonzern Shell steigt bei dem Unternehmen aus Wildpoldsried ein. sonnen will mit dem frischen Kapital seine internationale Expansion voranbringen und seine Produkte weiterentwickeln. Außerdem will das Unternehmen mit Shell in mehreren Bereichen strategisch zusammenarbeiten.
Shell ist größter Geldgeber
Wie hoch die Beteiligung von Shell genau ist, gab sonnen nicht bekannt. Der Speicherhersteller bestätigte jedoch, Shell Ventures habe den größten Anteil an den 60 Millionen Euro gehabt. Neben Shell hätten sich aber auch alle bestehenden Investoren an der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligt, hieß es weiter. Dazu gehören GE Ventures, der chinesische Energieversorger Envision Energy sowie Inven Capital.
Der Mineralölkonzern baut das Geschäft mit Erneuerbaren aus
Shell erweitert sein Geschäft verstärkt um erneuerbare Energien und gründete 2016 die Sparte „New Energies“. Dazu gehört wegen der Sektorkoppelung von Energie und Mobilität auch das Stromgeschäft: Der Konzern gehört dem europäischen Schnellladenetzwerk Ionity an, das Schnellladestationen für Elektroautos an Autobahnen errichten will. Außerdem hat Shell letztes Jahr den Ladestationsanbieter NewMotion übernommen, der in Europa zehntausende Ladestationen betreibt.
Kooperation unter anderem bei Ladelösungen
Speicherhersteller sonnen baut ein virtuelles Kraftwerk und eine Stromsharing-Plattform aus vernetzten Heimspeichern auf und bindet über den intelligenten sonnenCharger inzwischen auch Elektroautos ein. Unter anderem in diesem Bereich sei eine Zusammenarbeit mit Shell denkbar, teilte sonnen mit. Wie Vertriebsgeschäftsführer Philipp Schröder dem pv magazine sagte, soll Shells Ladelösung für Elektrofahrzeuge in das virtuelles Kraftwerk von sonnen integriert werden. Dieses sei bewusst offen für Lösungen anderer Hersteller konzipiert worden.
Der Fokus der Kooperation mit Shell liege aber auch auf dem Angebot innovativer, sauberer Energielösungen und auf Netzdienstleistungen, die auf sonnens vernetztem Batteriepool basierten. Sonnen testet derzeit in Pilotprojekten, inwieweit vernetzte Heimspeicher auch Regelenergie liefern können. Darüber hinaus will sonnen von der weltweiten Präsenz Shells profitieren und seinen Marktanteil in den USA und Australien vergrößern. Sonnen hat seit seiner Gründung vor 10 Jahren in fünf Finanzierungsrunden über 180 Millionen Euro Risikokapital eingenommen.
Quellen / Weiterlesen:
sonnen schließt neue Finanzierungsrunde über 60 Millionen Euro ab und gewinnt Shell Ventures als neuen Investor | sonnen GmbH
Shell investiert Millionen in deutschen Batteriehersteller Sonnen | Handelsblatt
Shell beteiligt sich an 60-Millionen-Runde für Sonnen | Gründerszene
Bildquelle: flickr – Scott Fiddelke
Da hat jemand wohl langsam die Hosen voll…