Top 10 Speicherhersteller in Deutschland

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Das Marktforschungsunternehmen EuPD Research aus Bonn untersucht regelmäßig den deutschen Heimspeichermarkt. 2017 wuchs der Markt um fast die Hälfte, es gab 37.000 Neuinstallationen von PV-Heimspeichern. Der Markt wird von einigen großen Anbietern dominiert, die beiden größten sind sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH) und LG Chem.

Zuwachs bei PV-Anlagen steigert die Nachfrage nach Heimspeichern

Ein Treiber für das Marktwachstum waren EuPD Research zufolge die rund 50.000 Photovoltaikanlagen, die letztes Jahr neu installiert wurden. Dabei geht es um Leistungsklassen zwischen drei und zehn Kilowatt, die im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel zulegen konnten. Dieses Segment ist entscheidend für den Heimspeichermarkt. Jeder fünfte Heimspeicher wurde in ein schon bestehendes PV-System integriert.

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Quelle: EuPD Research

Sechs große Anbieter teilen 80% des Marktes unter sich auf

Bei der diesjährigen Untersuchung ging wie in den vergangenen Jahren die sonnen GmbH (vorm. Sonnenbatterie GmbH) als stärkster Anbieter hervor. sonnen kam auf einen Marktanteil von 21 Prozent. Auf Platz zwei folgt mit 18 Prozent der koranische Hersteller LG Chem, übrigens das einzige Unternehmen mit Sitz außerhalb Deutschlands unter den Top 7. Obwohl es in Deutschland über 50 Anbieter von Speicherlösungen gibt, teilen die sechs stärksten Anbieter 80 Prozent des Marktes unter sich auf. Hier sind die zehn stärksten Speicherhersteller und ihre Marktanteile im Überblick, wobei der Name des Unternehmens auf Platz 9 von EuPD Research nicht genannt wurde:

  1. sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH) – 21 Prozent
  2. LG Chem – 18 Prozent
  3. E3/DC – 11 Prozent
  4. SENEC (Deutsche Energieversorgung GmbH) – 11 Prozent
  5. Solarwatt – 10 Prozent
  6. Varta – 9 Prozent
  7. Mercedes Benz Energy – 5 Prozent
  8. BYD – 4 Prozent
  9. Nicht genannt – 3 Prozent
  10. Tesla – 2 Prozent
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Quelle: EuPD Research

sonnen verliert, LG Chem holt auf

Die restlichen 6 Prozent des Marktes entfallen auf nicht näher benannte andere Hersteller. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 verlor Marktführer sonnen zwei Prozentpunkte, E3/DC und SENEC (Deutsche Energieversorgung GmbH) jeweils drei. LG Chem konnte seinen Marktanteil hingegen von 14 auf 18 Prozent ausbauen. Zu beachten ist, dass sich die Anteile jeweils auf die verkauften Stückzahlen beziehen. Die Verhältnisse könnten sich durchaus verschieben, wenn man stattdessen die Größe der Systeme zugrunde legen würde.

Trend zur Elektromobilität schlecht für die Speicherpreise

Für das aktuelle Jahr rechnet EuPD mit einem weiteren Wachstumsschub für Heimspeicher, da auch der Markt für Solaranlagen wächst. So war im Januar 2018 der Zubau schon doppelt so groß wie im Vorjahr. Außerdem werden Speichersysteme auch in Zeiten steigender Strompreise immer wirtschaftlicher. Als Hemmnis bewertet EuPD Research allerdings die Ressourcenkonkurrenz zur Elektromobilität, deren Bedeutung in Deutschland wächst. Das heißt, dass die Speicherpreise womöglich nicht wie in den letzten Jahren immer weiter fallen, sondern stagnieren könnten.

Quellen / Weiterlesen:
Sechs Speicher-Hersteller dominieren Heimspeicher-Markt | Cleanthinking
Sonnen und LG Chem verkaufen am meisten auf dem deutschen Heimspeichermarkt | pv magazine
Sonnen und LG Chem sind Marktführer bei Solarspeichern | top agrar online
sonnen und LG Chem als Führungsduo im deutschen Markt für Heimspeicher | EuPD Research
Bildquelle: Pixabay

Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

3 Kommentare

  1. Heißt diese Firma tatsächlich „sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH)“? Das wäre ja mal ein seltendämlicher Firmenname.

    Laut Handelsregister heißt der Laden allerdings seit 2015 nur „sonnen GmbH“. Was soll dann also dieses konsequente sonnen (vorm. Sonnenbatterie GmbH)“ hier bei Energyload? Wenn die Ihren Namen bewusst geändert haben, dann werden die wohl ihren guten Grund gehabt haben. Es schreibt ja auch kein Mensch ständig „Twix (vormals Raider)“.
    Und wenn man schon – aus welchem Grund auch immer – Wert darauf legt, die Firmengeschichte bei jedem Erwähnen mit anzugeben, dann müsste es ja wohl korrekt heißen: „sonnen GmbH (vormals Sonnenbatterie GmbH, vormals PROSOL Invest Deutschland GmbH)“.

    Den letzten Absatz des Artikels verstehe ich nicht. Bisher war die Argumentation doch immer, dass die Preise mit steigenden Stückzahlen fallen – insbesondere auch bei den Akkus. Und nun soll plötzlich das Gegenteil der Fall sein?

  2. Sonnen klingt doch besser als Winter oder Dunkelflaute 😉 Es geht doch um Sonne! Wahrscheinlich gibt es irgendwo ein Land ohne Angebot und Nachfrage, dann bekommt man dort vielleicht am Ende alles geschenkt. Bis dahin gibt es eine Produktionkapazität X und eine Nachfrage Y. Wenn Y > X muss a) die Produktionskapazität ausgebaut werden (braucht Investment und Zeit) und kann b) die Y nicht befriedigt werden, d.h. der Preis eines verknappten Gutes steigt wieder oder stagniert weil Effizienzgewinne in Konkurrenz mit Y stehen. Soweit so klar!

  3. Nunja, inwieweit es sinnvoll ist, dass ein Firmenname unterstellt, dass es mehr als einen Stern mit dem Namen „Sonne“ gibt, könnte man durchaus diskutieren – führt aber natürlich letztlich zu nichts. Praktisch wäre es allerdings schon, wenn wir mehr als nur eine Sonne hätten – dann wäre das Problem mit dem Nachtstrom womöglich gelöst. (Jupiter fehlt ja bekanntlich nur ein klein wenig mehr Masse, damit er auch gezündet hätte. Vielleicht kann das die Menschheit ja irgendwann noch korrigieren.)

    Die erläuterten Marktwirtschaftlichen Zusammenhänge dürften grundsätzlich bekannt sein. Gerade deshalb finde ich es ja bemerkenswert, dass man in einem Beitrag so tut, als wäre X beliebig groß, so dass ein steigendes Y durch gesteigerte Effizienz zu einem fallenden Preis führt – und in einem anderen Beitrag so tut, als wäre X limitiert, so dass eine Zunahme von Y zu einem steigenden Preis führt.
    Denn beides kann ja eigentlich nicht gleichzeitig zutreffend sein.

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