Tesla oder sonnen: Wer baut das größte virtuelle Kraftwerk der Welt?

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Kürzlich hat Tesla mitgeteilt, den größten Speicherpool der Welt innerhalb der nächsten vier Jahre in Südaustralien zu errichten. Dieses virtuelle Kraftwerk umfasst 50.000 vernetzte Solaranlagen mit Tesla Powerwall-Heimspeichern. Nun hat die sonnen GmbH (vorm. Sonnenbatterie GmbH) ebenfalls angekündigt, eine strategische Allianz für Stromspeicher mit der Regierung in Südaustralien geschlossen zu haben. Mit sonnen als Technologiepartner soll ebenfalls das größte virtuelle Kraftwerk der Welt entstehen.

Was stimmt denn nun? Wer hat den Auftrag erhalten? Oder hat die australische Regierung sowohl mit Tesla als auch mit sonnen ein entsprechendes Abkommen geschlossen? Entstehen zwei virtuelle Kraftwerke mit jeweils 50.000 Haushalten, Solaranlagen und Solarbatterien?

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Wir haben sowohl bei sonnen als auch bei Tesla angefragt und um eine Klärung gebeten. Hierauf hat bislang die sonnen GmbH reagiert (siehe nachfolgendes Update – kursiv).

Update vom 28.02.2018

Auf unsere Anfrage hat die sonnen GmbH sehr schnell reagiert und uns mitgeteilt, dass es sich um zwei unterschiedliche Projekte der Regierung von Südaustralien handelt, das erste zusammen mit Tesla und ein weiteres zusammen mit der sonnen GmbH.

Die  Regierung von Südaustralien hat sich sehr hohe Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt (75% bis 2025). Das sei also einer der interessantesten Märkte überhaupt momentan. Anfang Februar wurde bereits bekanntgegeben, dass die Regierung von Südaustralien zusammen mit Tesla 50.000 Haushalte mit PV-Anlage und Heimspeicher ausrüsten wolle. In einem ersten Schritt sind es aber erst einmal 1.100 Speicher.

Unabhängig davon hat die Regierung mit sonnen ein Projekt aufgesetzt, bei dem ebenfalls 50.000 Haushalte plus Speicher in den Haushalten installiert werden sollen. Der Unterschied zum Projekt mit Tesla ist, dass die sonnen GmbH dort extra eine Produktion aufbauen wird. Im Gegenzug unterstützt die Regierung dort hergestellte Produkte. So etwas gibt es bei dem Tesla-Projekt nicht. Außerdem stellt die Regierung einen Fonds von mindestens 100 Mio. australischen Dollar bereit, der Käufer mit einem zinslosen Kredit unterstützt. Dieser Kredit wird bevorzugt für lokal produzierte Anlagen vergeben, wodurch sonnen wohl gegenüber Tesla einen Vorteil hat. Tesla hat bislang noch nicht bekanntgegeben auch eine lokale Fertigung aufzubauen. Wörtlich heißt es in der Pressemeldung der Regierung von Südaustralien:

The $100 million scheme will provide loans of up to $10,000 to homeowners, with no interest charged for the first seven years. Homeowners will be able to access the loans to purchase a solar PV system, a home battery, or both, with a preference for locally made products.

Dazu kommt, dass sonnen bereits einen virtuellen Batteriepool hat und damit ihr Know-how in dieses Vorhaben einbringen kann. Die Pressemitteilung der Regierung von Südaustralien zur Zusammenarbeit mit der sonnen GmbH finden Sie hier >>>

Zusätzlich hat sonnen bekanntgegeben, eine eigene Fertigung für Stromspeicher in Südaustralien aufzubauen und dort unmittelbar 130 Arbeitsplätze zu schaffen. Mittelbar werden hierdurch weitere 300 Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Der Hauptsitz von sonnen Australien soll dann von Sydney nach Adelaide verlegt werden.

Nachfolgend finden Sie die Pressemitteilung der sonnen GmbH vom 27.02.2018:

sonnen schließt strategische Allianz für Stromspeicher mit der Regierung von Südaustralien

Mit über 100 Millionen Dollar fördert der australische Bundesstaat Südaustralien den Kauf von Solaranlagen als Technologiepartner soll dabei die weltweit größte, virtuelle Batterie entstehen. sonnen wird außerdem in eine neue Produktion in Südaustralien investieren, im Gegenzug unterstützt die Regierung den Kauf von vor Ort produzierten Stromspeichern.

Wildpoldsried, 27. Februar 2018 – sonnen wird eine Produktionsstätte für Stromspeicher in Adelaide in Australien errichten und hat dazu eine Vereinbarung mit der Regierung des Bundesstaates Südaustralien geschlossen. Ziel ist es, innerhalb von fünf Jahren 50.000 Haushalte mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Stromspeicher auon die höchste Dichte an Energiespeichern weltweit.

Die Regierung von Südaustralien wird dafür einen Fonds mit 100 – 150 Millionen australischen Dollar auflegen, über den sie die Installation von Photovoltaik-Anlagen zusammen mit einem Speicher fördert. Besondere Vorteile wird es dabei für Stromspeicher geben, die in Südaustralien hergestellt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass die Regierung besonders die Produkte unterstützt, die in Südaustralien produziert werden. Es ist das erste Mal, dass eine Regierung ein so großflächiges Projekt für saubere Energie und Stromspeicher vorantreibt. Wir sind stolz, dass sonnen als Partner für die Speichertechnologie mit dabei ist und so hilft, die Umstellung von fossiler auf saubere Energie zu beschleunigen“, sagt Philipp Schröder, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei sonnen.

Zusätzlich wird sonnen die Haushalte auch vernetzen und damit ein virtuelles Kraftwerk mit zehntausenden Anlagen betreiben. Der so entstandene virtuelle Speicherpool kann Überschüsse im Stromnetz gezielt aufnehmen und in Zeiten hohen Bedarfs wieder abgeben. Damit würde die weltweit größte virtuelle Batterie entstehen.

Südaustralien ist am stärksten von den im Sommer 2017 gestiegenen Strompreisen in Australien betroffen, die zu Spitzenzeiten bei über 40 Cent/kWh liegen. Mit der eigenen Stromproduktion kann ein Haushalt seine Stromkosten deutlich senken.

Bis 2025 will Südaustralien 75 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Der Speicher-Anteil dafür soll dann 25 Prozent betragen.

Neben dem Bau der neuen Produktionsstätte wird sonnen auch seinen Hauptsitz in Australien von Sydney nach Adelaide verlegen. sonnen will dort 130 Arbeitsplätze neu schaffen, insgesamt werden dadurch rund 430 Arbeitsplätze in der Region neu entstehen. Die neue Fertigung wird außerdem das Drehkreuz für sonnens Märkte in Neuseeland und dem asiatisch-pazifischem Raum sein.

Bildquelle: © sonnen GmbH

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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