LichtBlick SchwarmDirigent: Strom-Sharing (Video)

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lichtblick-schwarmdirigentDer Hamburger Ökostromanbieter LichtBlick hat mit seiner IT-Lösung SchwarmDirigent eine Plattform geschaffen, mit der viele kleine, dezentrale Stromerzeuger miteinander vernetzt werden können, also zum Beispiel Haushalte mit eigener Solaranlage. Davon gibt es in Deutschland bereits fast 900.000 – und die Anzahl der Haushalte, die sich einen Stromspeicher dazu anschaffen, steigt dank fallender Speicherpreise. Strom wird in Zukunft also viel effizienter und flexibler verbraucht werden können. Die Idee von LichtBlick: Zukünftig könnten all diese Haushalte ihren überschüssigen Strom über SchwarmDirigent direkt untereinander austauschen oder verkaufen – eine Art Airbnb für Strom.

Strom einfach an den Nachbarn liefern

Dazu würden teilnehmende Haushalte in einer Region miteinander vernetzt, und über intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, würde ermittelt, wer gerade wieviel Strom produziert und wie viel andere Haushalte gerade benötigen. Angebot und Nachfrage würden in Echtzeit aufeinander abgestimmt – der Solaranlagenbesitzer wählt per App aus, was er mit seinem Strom machen will: An den Nachbarn liefern, einer gemeinnützigen Organisation spenden oder verkaufen. Die Abwicklung übernimmt gegen Gebühr LichtBlick, als offizieller Stromversorger erfüllt das Unternehlimen alle Auflagen, die zur Lieferung von Energie nötig sind. „Wir erleben einen radikalen Umbruch des globalen Energiesystems. Strom wird dezentral und digital“, so LichtBlick-CEO Heiko von Tschischwitz. „Wir verfügen mit dem SchwarmDirigent über die flexibelste, umfassendste und innovativste Cloud-Lösung zur Marktintegration dezentraler Energie.“ Schon jetzt sind über 1.000 dezentrale Blockheizkraftwerke sowie E-Mobile, PV-Anlagen und Batteriesysteme im Schwarmdirigenten vernetzt.

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In Deutschland fehlt es noch an wichtigen Voraussetzungen

Damit das Modell allerdings Wirklichkeit werden kann, müssen in Deutschland die Weichen noch entsprechend gestellt werden: Smart Meter sind hierzulande noch eine Seltenheit und damit auch flexible Tarife für Privatkunden, die die Verlagerung des Stromverbrauchs in weniger nachfragestarke Zeiten belohnen. Strom kostet zu jeder Tageszeit dasselbe, obwohl die Preise an den Strombörsen stark schwanken. Es fehlt also noch der Anreiz, Strom zu bestimmten Zeiten an andere zu liefern. In Ländern wie den USA hingegen setzen sich Smart Meter und flexible Tarife inzwischen mehr und mehr durch. Ein weiteres Hindernis in Deutschland ist die doppelte Ökostromumlage: Für die Einspeisung von Strom, der in einer Batterie zwischengespeichert wurde, wird die Ökostromanlage fällig, wodurch sich der Betrieb eines Speichers derzeit oft nicht lohnt. Die Umlage wird dann nochmals von demjenigen errichtet, der den Strom verbraucht. Diese  Belastung für Speicherbesitzer soll jedoch eventuell mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in diesem Sommer fallen.

LichtBlick vermarktet den Schwarmdirigenten inzwischen weltweit: In Vietnam unterstützt die Plattform die Entwicklung einer Insellösung, mit der eine autarke Versorgung mit Wind- und Solarstrom und Stromspeichern aufgebaut werden soll. Damit sollen Dieselgeneratoren größtenteils überflüssig werden. In Manila auf den Philippinen gibt es energieautarke Viertel, in denen der SchwarmDirigent Solaranlagen und Speicher steuert. Weitere Projekte in den USA, Ozeanien und mehreren EU-Ländern sind in Planung.

In einem Video erklärt LichtBlick, wie das „Energy Sharing“ in Zukunft aussehen könnte:

Quellen / Weiterlesen:
Energiewende: AirBnB für Strom – SPIEGEL ONLINE
Vernetzte Energie: LichtBlick vermarktet IT-Plattform SchwarmDirigent weltweit – LichtBlick
Bilduelle: © LichtBlick SE

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