Studie zeigt: Weiterverwendung gebrauchter Batterien von Elektroautos rechnet sich!

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recyling-gebrauchter-akkus-elektroautosWas passiert mit ausgedienten Akkus von Elektroautos am Ende ihrer Nutzungsdauer im Fahrzeug? Auch wenn sie nicht mehr die für den Einsatz im Elektrofahrzeug nötige Leistung erbringen, können sie weiter gewinnbringend eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt die vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) durchgeführte Studie „Second-Life-Konzepte für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“.

Lithium-Ionen-Akkus sind aufwendig herzustellen und können nur ebenso aufwendig recycelt werden. Nach ihrer Nutzung im Elektrofahrzeug verfügen sie oft noch über Speicherkapazitäten von bis zu 80 Prozent. Sogenannte Second-Life-Konzepte sind also sinnvoll. Die VDE-Studie zeigt die weiteren Verwendungsmöglichkeiten der Akkus auf und welche finanziellen und ökologischen Vorteile die Weiterverwendung im Vergleich zur Nutzung von Neubatterien bietet.

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Solarspeicher sind mit Second-Life-Batterien rentabler

Das Ergebnis: Wenn der Markt für Elektromobilität und Batteriespeicher weiter wie erwartet wächst, besteht ein erhebliches Potential für Second-Life-Konzepte. Zwei besonders vielversprechende Möglichkeiten der Weiterverwendung sehen die Autoren der Studie in der Bereitstellung von Primärregelenergie und in der Verwendung als Hausspeicher in Verbindung mit Photovoltaikanlagen. Die Rentabilität dieser beiden Systeme kann durch den Einsatz von SL-Batterien erheblich gesteigert werden. Eine mittels Kapitalwertmethode durchgeführte Wirtschaftlichkeitsberechnung ergab eine Erhöhung des Kapitalwerts um 33 Prozent im Falle der Bereitstellung von Regelenergie sowie um 26 Prozent bei PV-Speichersystemen.

Kaum Auswirkungen auf die Anschaffungskosten für Elektroautos

Für Altbatterien mit einer Restkapazität von 80 Prozent wurde ein maximaler Verkaufswert von 50 Prozent des Neupreises der Batterie errechnet. Durch das Verschieben oder die Vermeidung von Recyclingkosten sehen die Autoren Anreize, SL-Batterien kostengünstiger anzubieten. Auf die Preise für Elektroautos wiederum hat die Weiterverwendung der Akkus kaum Auswirkungen: Durch die fallenden Batteriepreise und den derzeit noch sehr hohen Anschaffungspreis der Elektrofahrzeuge würde der Restwert des Akkus den Kaufpreis um lediglich 3 Prozent senken.

SL-Konzepte schonen die Umwelt

Die ökologischen Auswirkungen sind jedoch enorm: Wenn die SL-Batterien anstelle neuer Batterien verwendet werden, lassen sich die bei der Herstellung entstehenden Treibhausgase einsparen. Je Kilowattstunde Nennkapazität ermittelten die Autoren der Studie ein Einsparpotential von 34 bis 106 Kilogramm an Treibhausgasen beim Einsatz im Bereich Regelenergie, für den Bereich Hausspeicher zwischen 30 bis 95 Kilogramm. Gleichzeitig werden wertvolle, weil knappe Rohstoffe wie Nickel und Lithium eingespart.

Als entscheidend für die volle Ausschöpfung des Potentials von SL-Konzepten sehen die Autoren vor allem eine Standardisierung der Produktionsprozesse für Batteriemodule sowie weitere Fortschritte beim Recycling. Dadurch würde die Montage von SL-Speichern erleichtert. Ein weiteres wichtiges Element ist die Entwicklung von Alterungsschnelltests und die Verzögerung nichtlinearer Alterungsprozesse, um eine lange Lebensdauer der SL-Batterien zu garantieren.

Es gibt bereits erste Projekte, in denen Altakkus aus Elektroautos weiterverwendet werden: Daimler und BMW machen es vor. Die Autohersteller wollen in diesem Jahr in Lünen bzw. Hamburg mit entsprechenden Großspeichern aus gebrauchten Fahrzeugbatterien ans Netz gehen.

Die vollständige VDE-Studie „Second-Life-Konzepte für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“ mit 156 Seiten herunterladen >>>
Weiterlesen: VDE-Studie: Zweites Leben für Elektroauto-Akkupack – elektroniknet.de
Bildquelle: Wikipedia – Gereon Meyer – Eigenes Werk, GFDL

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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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