Um das China-Geschäft weiter auszubauen, hat Audi mit seinem lokalen Partner FAW einen Zehn-Jahres-Plan entworfen. Vorgesehen sind eine Elektro-Offensive sowie eine eigene Gesellschaft, die Mobilitätsdienste und digitale Services anbietet. Zudem soll die Zusammenarbeit bei Finanzdienstleistungen enger werden, um die stark steigende Nachfrage von Audi-Kunden in diesem Bereich umfassend bedienen zu können.
Mindestens fünf neue Audi e-tron-Modelle sollen direkt in China hergestellt werden
Die in Changchun unterzeichnete Übereinkunft sieht vor, das Audi und FAW in den nächsten Jahren fünf neue Modelle des Elektro-Labels Audi e-tron direkt in China für den chinesischen Markt herstellen. Seit diesem Jahr werden dort bereits der Plug-in-Hybrid Audi A6 L e-tron sowie der Q7 e-tron als Importmodelle verkauft. Unter den nun geplanten neuen Modellen soll auch mindestens ein reines Elektroauto mit über 500 Kilometern Reichweite sein. Die lokale Produktion ist nötig, damit chinesische Käufer von den Fördermaßnahmen für Elektromobilität in China profitieren können. Dazu muss jedoch ein lokaler Kooperationspartner vorhanden sein.
Die Roadmap soll die erfolgreiche Partnerschaft von Audi und FAW für die kommende Dekade untermauern, so Audi-Vorstand Rupert Stadler. Dietmar Voggenreiter, Audi-Vorstand für Vertrieb und Marketing sagte, Audi lege gemeinsam mit seinen Partnern den Fokus auf profitables, nachhaltiges Wachstum. Auf dem weltweiten Leitmarkt für Elektromobilität wolle man ein überzeugendes Premiumangebot formulieren.
Zusammenarbeit mit weiterem chinesischem Partner nach Protesten verschoben
Ende des Jahres hatte Audi auch mit dem größten chinesischen Autohersteller SAIC Kooperationsgespräche geführt. Dabei ging es sowohl um die Herstellung als auch um den Verkauf von Fahrzeugen. Nach Protesten chinesischer Audi-Händler, die dadurch Gewinnrückgänge befürchten, wurde diese Zusammenarbeit jedoch vorerst hinten angestellt. Die Gespräche sollen nach einer Einigung mit den Audi-Händlern jedoch weitergehen. Die Händler hatten Ausgleichszahlungen gefordert und Verkaufsstopps in den Raum gestellt. Betroffen wären 15 Händlergruppen mit insgesamt 150 Autohäusern. Vorrang hat für Audi deshalb zunächst die Zusammenarbeit mit FAW.
Quellen / Weiterlesen:
Audi und FAW beschließen Wachstumsplan für China | springerprofessional.de
Autohersteller: Audi bremst bei neuer China-Kooperation | Handelsblatt
AUDI AG und FAW Group unterzeichnen strategischen Wachstumsplan für China | Volkswagen AG
Audi setzt in China auf Elektrifizierung und Digitalisierung | ecomento.tv
Bilderquelle © Volkswagen AG