Lithium ist das neue Öl: Die Nachfrage nach dem Leichtmetall geht aufgrund der steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos stark nach oben – der Preis für eine Tonne Lithium hat sich im letzten Jahr fast verdreifacht und beträgt jetzt rund 14.000 US-Dollar. Und das ist erst der Anfang: Lithium wird sowohl für die Batterien von Elektroautos als auch für Heimspeichersysteme in großer Menge benötigt. Die aktuellen Fördermengen werden nicht mit der weiter steigenden Nachfrage Schritt halten können.
Aktuelle Fördermenge wird mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten können
Die Lithiumpreise werden also weiter steigen, und daran hat auch Tesla einen großen Anteil: Der kalifornische Autobauer baut derzeit in Nevada eine gigantische Batteriefabrik, die Tesla Gigafactory, aus der künftig die Akkus für seine Elektroautos kommen sollen. Tesla CEO Elon Musk hat kürzlich angekündigt, die Jahresproduktion von Tesla auf 500.000 Autos steigern zu wollen – im letzten Jahr lag die Produktion bei unter 50.000 Stück. Musk selbst schätzt, dass ein solcher Output die derzeit jährlich abgebaute Menge an Lithium weltweit komplett aufbrauchen wird. Und Tesla ist nicht das einzige Unternehmen, das in den Markt drängt: Auch der selbsterklärte Tesla-Rivale Faraday Future baut derzeit in Nevada an einer riesigen Autofabrik und will dort ab 2018 Elektroautos in Serie produzieren. Apple plant ebenfalls ein eigenes Elektroauto, Daimler hat den Bau einer zweiten Batteriefabrik angekündigt. All diese Firmen konkurrieren dann nicht nur um Marktanteile, sondern auch um den Rohstoff, von dem alles abhängt. Für den Akku eines Smartphones benötigt man nur 2 Gramm Lithium, während in einem Elektroauto 28 Kilogramm verbaut werden. Ein Energiespeicher mit 1 Megawatt Kapazität benötigt etwa 700 Kilogramm. Die aktuelle Fördermenge wird nicht annähernd ausreichen, um den künftigen Bedarf zu decken.
Nachfrage nach Lithium verdreifacht sich bis 2025 allein wegen Elektroautos
Lithium kann aus Hartgestein und aus Salzlösungen gewonnen werden. Momentan sind Australien, China sowie Argentinien, Bolivien und Chile die größten Exporteure für das Metall. In den USA wird der Rohstoff momentan nur in Clayton Valley abgebaut, drei Stunden von Teslas Gigafactory entfernt. Bisher wird der Markt von vier großen Konzernen beherrscht, doch die steigende Nachfrage dürfte das ändern. Auch Autohersteller sind bereits an der Gewinnung von Lithium beteiligt: Toyota in Argentinien, Tesla in Mexico. Die Investmentbank Goldman Sachs hat errechnet, dass ein um 1 Prozent steigender Marktanteil von Elektroautos den Lithiumbedarf um 70.000 Tonnen pro Jahr erhöht. Der Bank zufolge könnte sich die Nachfrage bis 2025 allein deshalb verdreifachen.
Quellen / Weiterlesen:
Tesla And Other Tech Giants Scramble For Lithium As Prices Double | OilPrice.com
Lithium-Boom: Kalifornien verbietet Verbrennungsmotoren | wallstreet:online
Lithium gilt als Schmierstoff für die neue Wirtschaft | Badische Zeitung
Bildquelle: Wikipedia – By Dnn87 (Self-photographed) [GFDL or CC BY 3.0], via Wikimedia Commons