Konkurrenz für Tesla – Panasonic stellt einen eigenen Solarstrom-Speicher vor:
Der japanische Elektronikhersteller Panasonic gehört zu den größten Batterieherstellern weltweit. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Hersteller von Unterhaltungselektronik weltweit bekannt und erfolgreich. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist der Konzern ebenso tätig, wie im Bereich Smart Grid. So ist Panasonic auch an der Gigafabrik in Nevada als Partner des amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla beteiligt oder hat in der Nähe von Tokio die weltweit erste Smart City eröffnet.
Vor kurzem hatte Tesla erklärt, kleinere Stromspeicher für Haushalte und Firmen zu produzieren. Die Tesla-Solarbatterie Powerwall sollen besonders kostengünstig sein und daher den Markt für Stromspeicher ankurbeln. Tesla setzt diese Speicher nicht nur in seinen Fahrzeugen ein, sondern möchte damit auch in privaten Haushalten günstige Speicherlösungen anbieten. Nun ist auch Panasonic in diesen Markt eingestiegen. Der Elektronik-Konzern stellt verschiedene neue Lösungen vor.
Neue Batteriespeicher für Wohnhäuser
Auf der Intersolar Europe 2015 in München stellt Panasonic seinen neuen Batteriespeicher für Wohnhäuser vor. Gleichzeitig präsentiert der Konzern auch ein neues Photovoltaik-Modul. Immerhin verfügen die Japaner über 40 Jahre Erfahrung in der Solarmodul-Entwicklung und -Herstellung. Die beiden neuen Produkte eignen sich in erster Linie für Privathaushalte und sollen nun auch in Deutschland erhältlich sein.
Panasonic und der europäische Energiespeichermarkt
Unter der Bezeichnung LJ-SK84B wird von Panasonic der neue Batteriespeicher auf Lithium-Ionen-Basis vorgestellt. Der Akku hat eine Kapazität von 6,8 kWh und ist für die Speicherung von Solarstrom in Privathaushalten geeignet (Solarbatterie). Das System kann zusammen mit der neuen Panasonic Photovoltaik-Anlage installiert werden. Auch eine nachträgliche Installation in bestehende Anlagen ist problemlos möglich. Vorteilhaft ist, dass der Speicher auch für das sogenannte Schwarmstrom-Konzept vorbereitet ist, bei dem möglichst viele Batteriespeicher zusammengeschaltet werden und dabei zur Netzstabilität beitragen. Hierbei wird überschüssiger Strom gespeichert und erst bei Bedarf wieder abgegeben.
Panasonic baut schon länger Batteriespeicher als Tesla
Die Abmessungen der neuen Panasonic-Energiespeicher sind etwas größer als die Speicher von Tesla. Direkt nach der Vorstellung der Batteriespeicher von Tesla im Mai 2015 hat Panasonic erklärt, schon viele Jahre in demselben Markt etabliert zu sein. Mit solchen Batteriespeichern sei das Unternehmen in Japan überaus erfolgreich, hatte eine Panasonic-Unternehmenssprecherin mitgeteilt. Panasonic möchte mit dieser Technologie auch in anderen Märkten Fuß fassen, wobei das neue Batteriespeichersystem der erste Schritt sein wird.
Nach wie vor ist Panasonic Partner von Tesla
Tesla kann aber nicht nur als Konkurrent von Panasonic angesehen werden. Beide arbeiten mit ihren Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge auch eng zusammen. Selbst an der im Bau befindlichen Tesla-Gigafactory in Nevada ist Panasonic beteiligt. Hier möchte der Konzern im aktuellen Geschäftsjahr rund 430 Millionen Euro investieren. Dabei sollen im Herbst hunderte von Arbeitskräften von Panasonic zur Gigafactory gesandt werden.
Das neue Panasonic Solarmodul ist auch für die Hochkant-Installation geeignet
Auf der Intersolar wird Panasonic, neben seinem Speicher, auch das neue Solarmodul HIT-N285 mit einer Nennleistung von 285 Watt vorstellen. Mit seiner innovativen Form ist dieses Modul für den Einsatz auf gewerblich genutzten Gebäuden und auf Wohnhäusern ausgerichtet. Die Module sind besonders gut für die Hochkant-Installation geeignet, da deren Abmessungen 1.463 x 1.053 mm betragen. Auf diese Weise passen wesentlich mehr Module auf Wohnhausdächer und auf Flachdächer von Gewerbegebäuden. Man darf gespannt sein, wie diese neuen Produkte in Deutschland ankommen.
Bildquelle: © Wolfgang Dirscherl / pixelio – www.pixelio.de