Aldi Süd erzeugt und nutzt schon seit Jahren eigenen Solarstrom. Insgesamt 1.200 der rund 1.900 Filialen des Lebensmittelhändlers in Deutschland sind mit Dach-Solaranlagen ausgestattet. Damit ist Aldi in Deutschland einer der größten Betreiber solcher Anlagen.
Zusammen mit Energiekonzern EnBW testet der Discounter nun Solarstromspeicher und erprobt ein virtuelles Kraftwerk, um die Eigenverbrauchsquote zu steigern.
Drei Aldi-Filialen bekommen einen Stromspeicher
Aldi verbraucht derzeit 80 Prozent der 112 Millionen jährlich erzeugten Kilowattstunden selbst. Diese Quote soll mit Hilfe von Stromspeichern des Herstellers ADS-TEC nun noch weiter steigen: Drei Filialen im Raum Frankfurt werden mit Solarstromspeichern ausgestattet, zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzt und von Kooperationspartner EnBW permanent überwacht. Dabei werden die Lastgänge der drei Anlagen und Stromspeicher visualisiert. Gleichzeitig werden die Energieflüsse von sieben weiteren Aldi Süd-Filialen sowie eines Logistikzentrums ausgewertet.
Den Algorithmus, der die Steuerung der Testanlagen übernimmt, hat EnBW selbst entwickelt. Der Test soll klären, ob es günstiger ist, überschüssigen Strom direkt zu verbrauchen, ihn zwischenzuspeichern oder auf dem Energiemarkt zu verkaufen. Im Vordergrund stehe jedoch der Eigenverbrauch und nicht die Teilnahme am Regelenergiemarkt, so Florian Kempf, Leiter Energiemanagement bei Aldi Süd.
Der Praxistest soll das Potential von Solaranlagen mit Solarstromspeicher zeigen
Der Test soll zeigen, wie groß das Potenzial von Solaranlagen in Kombination mit Solarstrompeichern ist, wenn sie zu virtuellen Kraftwerken verbunden werden. Die intelligente Vernetzung dezentraler Erzeugung und das Management komplexer Energieströme seien Schlüssel für die Energiewelt von morgen, sagte Timo Sillober, Leiter Vertrieb und Produktmanagement bei EnBW. Ende Januar 2018 sollen die Ergebnisse vorliegen, danach werde entschieden, ob daraus auch ein kommerzielles Produkt für andere Kunden entstehen könne.
Elektroautos können bei Aldi kostenlos grünen Strom tanken
Aldi verbraucht aufgrund der Kühltechnik in den Filialen viel Strom und hat für das Thema Energiebeschaffung eine eigene Abteilung aufgebaut. In Ballungszentren können Kunden ihre Elektroautos kostenlos mit dem Aldi-Solarstrom aufladen. Mit größeren Investitionen in Ladeinfrastruktur hält sich der Discounter mit Verweis auf die zu hohen bürokratischen Hürden jedoch noch zurück.
Quellen / Weiterlesen:
Energie: Aldi Süd testet Solarstromspeicher | Lebensmittel Zeitung
Aldi wird smarter Solarstromerzeuger | energate
Drei Aldi-Süd-Filialen bilden virtuelles Kraftwerk | EUWID
ALDI SÜD Filialen bilden ein virtuelles Kraftwerk | Sonnenseite
Aldi verschenkt Strom für Elektroautos | Energyload
Bildquelle: © Peter von Bechen / pixelio – www.pixelio.de