Nun vermieten Stadtwerke Solaranlagen für das Hausdach:
Einen interessanten Service bieten die Stadtwerke Heidelberg ihren Bürgern an. Eigenheimbesitzer können auf Wunsch einen überaus lukrativen Service nutzen. Kostenlos werden von den Stadtwerken auf den Hausdächern Solarzellen installiert, die vornehmlich den Stromverbrauch im Haus decken sollen. Hierfür zahlt der Hausbesitzer monatlich eine Pachtgebühr anstelle von einmaligen Installationskosten von mehreren tausend Euro. Auch die Stadtwerke haben natürlich einen Nutzen davon. Kann der Hausbesitzer den Ökostrom nicht komplett selbst verbrauchen, fließt der überschüssige Strom wieder in das öffentliche Stromnetz. Dabei vergüten die Stadtwerke den Strom mit der aktuellen Einspeisevergügung von rund 13 Cent pro Kilowattstunde.
Man rechnet mit einer Ersparnis von etwa 45 Euro im Monat
Bereits in den Vereinigten Staaten sind solche Leasingmodelle auf Hausdächern erfolgreich am Markt etabliert. Das amerikanische Unternehmen Solar City hat bisher auf 170.000 Häusern seine Dachkraftwerke installiert. Durch den hohen Eigenverbrauch von Solarstrom können die Eigenheimbesitzer im Vergleich mit dem Energiebezug von einem externen Anbieter viel Geld sparen. Nun ist dies auch in Deutschland möglich. Recht interessant ist hierfür die Beispielrechnung. Die monatlichen Einsparungen bei den Stadtwerken Heidelberg liegen bei etwa 45 Euro im Monat. Dabei wird ein Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zugrunde gelegt. Man geht von einem Preis von 28 Cent pro Kilowattstunde aus. Über einen Zeitraum von 25 Jahren, also der Lebensdauer einer Solaranlage, kommt der Hausbesitzer somit auf eine Einsparung von rund 6.500 Euro. Dabei stammen 36% des eigenen Stromverbrauchs aus den Solarzellen vom Dach. Jedoch ist ein zusätzlicher Batteriespeicher, der den Eigenverbrauch noch erhöhen könnte, nicht vorgesehen.
Diese Art von Leasing liegt voll im Trend
Einen entscheidenden Vorteil hat das Leasen von Solarzellen auf dem Dach. Der Hausbesitzer hat keine weiteren Kosten für eine Solaranlage, wie Netzentgelte, Steuern und EEG-Umlage. Diese Abgaben machen üblicherweise 50% der Stromkosten aus. Entwickelt hat dieses Modell der Aachener Stromversorger und Dienstleister Trianel. Die Technik selbst kommt vom Hamburger Solarunternehmen Conergy. Trianel befindet sich im Besitz von etwa 60 kommunalen Energieversorgern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Selbst diejenigen Stadtwerke, die nicht zu den Eignern von Trianel gehören, können ihren Kunden diese Möglichkeit anbieten. Die Stadt Heidelberg kann somit als Vorreiter bezeichnet werden. Auch das Hamburger Startup DZ4 bietet ein ähnliches Leasingmodell an. Hierbei hat der Kunde aber eine Option auf einen zusätzlichen Batteriespeicher. Dieses Jungunternehmen war übrigens der erste Anbieter eines solchen Pachtmodells. Auch die Stadtwerke Stuttgart haben für ihre Kunden nun ein solches Solarpacht-Modell im Programm.
Vorteilhaft ist, dass mit dieser Entwicklung auch all diejenigen Hausbesitzer angesprochen werden, die finanziell nicht die Möglichkeit haben, sich ein eigenes Solarkraftwerk auf dem Dach installieren zu können. Ein Solarkredit ist somit nicht mehr nötig.
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