München steckt Millionen in die E-Mobilität

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muenchen-elektromobilitaet-elektroauto-ladestationenDie Stadt München hat im letzten Jahr ein neues Programm zur Förderung von Elektromobilität verabschiedet. Das „Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München“ soll mit einem Budget von über 30 Millionen Euro zwischen 2015 und 2017 die Zahl der Elektroautos in der bayrischen Hauptstadt bis 2020 auf 17.500 Stück erhöhen. Wichtigster Bestandteil des Programmes ist der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Die bisherige Förderung der privaten Anschaffung von E-Autos der Stadt wurde wegen des Verbotes der Doppelförderung nach der Einführung der Kaufprämie des Bundes eingestellt, so dass zusätzliche Gelder frei wurden. Die Stadt München hat im Rahmen des Programms verschiedene Handlungsfelder festgelegt:

Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur

Im Stadtgebiet sollen 100 Ladesäulen (200 Ladepunkte) entstehen, deren Position die Stadtwerke München gemeinsam mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie dem Referat für Arbeit und Wirtschaft festlegt. Die Ladestationen sollen dabei optimal verteilt werden, zum Beispiel im Hinblick auf den Taxiverkehr. Weiteres Ziel ist die Schaffung eines einheitlichen und technisch diskriminierungsfreien Ladenetzwerkes. Weitere Ladestationen sollen an P&R-Anlagen im Umland und am Stadtrand entstehen, um Pendler möglichst früh zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Dazu wird eine entsprechende Potentialanalyse durchgeführt. Ziel ist die Verbesserung der Luftqualität in München.

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Zuschuss zu privaten Ladesäulen

Wer selbst einen Schnellladepunkt für sein Elektrofahrzeug errichtet, sei es am Arbeitsplatz oder zuhause in der Garage, erhält statt bisher 1.500 Euro nun 5.000 Euro Zuschuss. Ein solcher Ladepunkt kann bis zu 90.000 Euro kosten.

Förderung von elektrischen Zweirädern

Motorräder und Roller mit Elektroantrieb werden nicht mit der Kaufprämie der Bundesregierung gefördert, deshalb kann die Stadt München hier weiter bezuschussen. Für Roller und Motorräder gibt es bis zu 1.000 Euro, für ein Trike mit Elektroantrieb bis zu 3.000 Euro. Werden die Elektrofahrzeuge mit Ökostrom betrieben, legt die Stadt noch 500 Euro Bonus obendrauf. Auch Pedelecs werden mit bis zu 500 Euro gefördert, hier sind jedoch den aktuellen Plänen zufolge nur Unternehmen bzw. Freiberufler antragsberechtigt, keine Privatpersonen. Dies gilt auch für Lastenpedelecs, also Pedelecs, die eine Ladefläche besitzen.

Taxiverkehr, Busse und städtischer Fuhrpark

Um die Elektrifizierung des Taxiverkehrs voranzutreiben, sollen Taxiunternehmen künftig einen Zuschuss von 20 Cent je Kilometer bekommen, wenn die Fahrt in einem Elektroauto zurückgelegt wird. Zudem sollen Taxiunternehmer auf einer Konzession in Zukunft ein normales und ein Elektroauto betreiben dürfen. Hinzu kommen drei zusätzliche Schnellladesäulen für Taxis. Auch bei den E-Bussen wird aufgestockt. Bereits jetzt beträgt der Anteil elektrischer öffentlicher Verkehrsmittel in München 80 Prozent. Zwei weitere batterieelektrische Busse sowie die notwendige Ladeinfrastruktur sollen diesen Anteil weiter erhöhen. Auch der städtische Fuhrpark soll den Plänen nach elektrifiziert werden. Für 250 konventionelle Fahrzeuge, die in den nächsten Jahren ohnehin ersetzt werden müssen, sollen E-Fahrzeuge angeschafft werden.

Modellquartiere

Die Stadt München testet außerdem verschiedene Modelle für die Mobilität der Zukunft: Projekte wie City2Share testen in verschiedenen Modellquartieren, wie ressourcenschonende Mobilität aussehen könnte. Das bestehende Verkehrsangebot soll durch ein Sharing-System mit teils autonomen Elektrofahrzeugen und induktiven Ladestationen sowie durch Einbindung von Pedelecs in das vorhandene Mietradsystem ergänzt werden. Ein neues Konzept für den innerstädtischen Lieferverkehr durch Integration von elektrischen Lastenrädern gehört ebenfalls zu den Bausteinen von City2Share. Ein multimodales Informations- und Zugangssystem soll den Umstieg auf nachhaltige Mobilität erleichtern.

Quellen / Weiterlesen:
Stadt steckt Millionen in die E-Mobilität | tz
Das Integrierte Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in München | muenchen.de
City2Share – Ein Forschungsprojekt für vernetzte urbane Mobilität | muenchen.de
Bildquelle: © SWM/Steffen Leiprecht

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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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